26 Spiele sind der Saison 2024/25 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) absolviert und so langsam nimmt die Tabelle Gestalt an. Es zeigt sich eine Zwei- bis Dreiteilung. Vorne weg marschiert der ERC Ingolstadt, der sich vom letztjährigen Problemkind und einem enttäuschenden neunten Platz zum Ligaprimus hochgearbeitet hat.

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Dahinter folgen mit Berlin und Bremerhaven zwei Clubs, die man mindestens dort erwartet hatte. Zwischen Rang vier und elf sind es derzeit zwölf Punkte, wobei das Siebtplatzierte Straubing nur ganze vier Zähler vor dem gesicherten Mittelfeld liegt. Dahinter folgen die Abstiegskandidaten Augsburg, Iserlohn und Düsseldorf.

Zeigte gute Leistungen und blickt positiv nach vorne auf die zweite Saisonhälfte: SERC-Kapitän Thomas Larkin.
Zeigte gute Leistungen und blickt positiv nach vorne auf die zweite Saisonhälfte: SERC-Kapitän Thomas Larkin. | Bild: Hahne, Joachim

„Wir hatten sicher nicht den besten Start und es hat sich schnell Frust breitgemacht im Team. Das wiederum kostete einfach Selbstvertrauen. Zudem waren die Gegner dieses Jahr noch besser auf uns vorbereitet“, fasst Thomas Larkin die erste Saisonhälfte der Schwenninger Wild Wings zusammen. Mittlerweile finden sich die Neckarstädter auf Platz acht wieder, wo man sich in etwa hatte erwarten dürfen. Dazu beigetragen haben vor allem die vergangenen drei Wochen.

Zwölf Mal schon Verlängerung

Erst am 1. November fuhren die Schwäne ihren ersten Drei-Punkte-Sieg ein, davor warne sie auf bestem Wege den Verlängerungsrekord der DEL zu brechen. Immerhin zwölf Mal mussten sie bisher in die Verlängerung. Im Vergleich zur erfolgreichen Vorsaison, in der die Schwenninger die Hauptrunde auf Platz sechs abgeschlossen hatten, hingen sie diesmal lange außerhalb der Playoff-Plätze fest.

„Wir haben unsere Chemie einfach nicht so schnell gefunden und einzelne Spieler mit ihrer persönlichen Leistung gehadert. Wenn man weiß, was man eigentlich kann, dann aber die Punkte nicht holt, sorgt das für Unzufriedenheit“, erklärt Kapitän Larkin.

Wende am 22. November

Mit dem 7:3-Sieg in Nürnberg am 22. November kam die Wende. Vier Siege und 15 Punkte gab es für die Wild Wings seither. Viel wichtiger ist aber das veränderte Auftreten der Mannschaft von Cheftrainer Steve Walker. Man erinnerte sich an alte Tugenden, spielte weitestgehend über 60 Minuten mit vollem Einsatz. „Es ist jetzt wieder die sehr gute Verbindung unter uns da. Aber wir arbeiten noch unseren schwächeren Start ab“, so Larkin.

Bereits 15 Tore für Senyshyn

Vieles hat sich in diesen letzten knapp vier Wochen verbessert, vieles war bereits gut. So gelingt Walker eine exzellente Belastungssteuerung, was die Eiszeit betrifft und so beklagen die Wild Wings aktuell keine Langzeitverletzten. Dazu kamen hochemotionale Spiele, die richtig Spaß machten, wie das 4:3 nach Verlängerung in Berlin als den Schwaben in den letzten 17 Sekunden zwei Tore gelangen. Einzelne Profis ragen dabei heraus. Zach Senyshyn, letzte Saison schwer in Schwung gekommen, hat bereits 15 Tore geschossen und ist damit gemeinsam mit Berlins Ty Ronning bester Schütze der DEL.

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Andere Spieler blieben zunächst hinter den Erwartungen, wie die beiden letztjährigen Topscorer Kyle Platzer und Alexander Karachun. Letzterer laborierte an einer Verletzung, die nun aber auskuriert ist, was man dem Nationalspieler deutlich anmerkt. Platzer hingegen darf sich gerne noch steigern, ebenso der zu dieser Saison neu verpflichtete Matt Puempel (fünf Tore, vier Vorlagen) oder Alex Trivellato.

Die Vorzeichen für die zweite Saisonhälfte sind für die Schwenninger Wild Wings dennoch gut. Mit der Nachverpflichtung von Brandon McMillan erhält der Kader nochmals Qualität, vom „problematischen“ Teemu Pulkkinen hat man sich getrennt. „Steigern müssen wir uns noch in puncto Spielfluss. Uns geht zu oft das Momentum verloren. Das kommt aber mit den weiteren Spielen“, schaut auch Larkin positiv in die Zukunft. Bekommen die Wild Wings diese weitere große Kleinigkeit in den Griff, sollte die Playoff-Teilnahme für sie allemal drin sein.