Basketball, ProA: Eine nahezu durchweg überzeugende Leistung boten die Wiha Panthers am Samstag bei ihrem 85:73-Auswärtssieg bei den Kirchheim Knights. Dieser Erfolg soll als Knotenlöser dienen und erfolgreichere Wochen für die Schwenninger Basketballer einläuten.

27: Diese Zahl stand stellvertretend für den starken Auftritt der Wiha Panthers in Kirchheim, denn exakt so viele Assists verteilten die Schwenninger am Samstagabend. Dieser herausragende Wert – der ligaweit zweithöchste der laufenden Saison – verdeutlicht, worauf Panthers-Trainer Alen Velcic in der Offensive besonders Wert legt: Kein Ego-Gezocke, sondern teamorientierte Ballbewegung, das Auge für den freien Mitspieler und das Miteinbeziehen des gesamten Teams. „Im Training vor dem Spiel habe ich eindringlich darauf aufmerksam gemacht. Das ist angekommen und zeigt sich dann in solchen Resultaten“, erklärt Velcic. Felix Edwardsson, der eine seiner bislang besten Leistungen als Panther zeigte, ergänzt: „Es macht so viel mehr Spaß, wenn der Ball geteilt wird und jeder Spieler Teil der Offensive ist. So wollen wir immer spielen.“ Der Coach ist zuversichtlich, dass diese Leistung nicht nur ein Ausreißer nach oben war. Vielmehr sieht er den Auftritt in Kirchheim als möglichen Wendepunkt nach dem schwachen Saisonstart. „Ich glaube, dass bei der Mannschaft in den vergangenen Tagen etwas passiert ist. Die Jungs wissen jetzt, was sie zu tun haben, um erfolgreich zu sein“, so Velcic. Und Nate Britt ergänzt: „Wir haben diesen Sieg unbedingt gebraucht. Es zeigt uns, dass es sich lohnt, unseren Trainern zu vertrauen. Darauf müssen wir nun aufbauen.“

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Abgeliefert: Eben jener Britt war einer der Spieler, von denen Trainer Velcic vor einer Woche noch eine deutliche Leistungssteigerung gefordert hatte. Der US-Amerikaner lieferte ab. Zwar war er mit 16 Zählern nicht der überragende Punktesammler, dominierte das Spiel jedoch mit Defensivarbeit, intelligentem Spielaufbau und sieben Assists. Velcic: „Nate hat mir zuletzt im Training besonders gut zugehört, als ich meine Ideen vermittelt habe und hat dies auch im Training gezeigt. Er will der Anführer sein, der seine Mitspieler besser macht. Das hat er hervorragend gemacht.“ Der Sieg in Kirchheim kommt für Britt selbst nicht überraschend: „Ich habe immer gewusst, dass wir nicht viel brauchen, um in unseren Rhythmus zu kommen. Wir werden von Tag zu Tag besser.“ Um die Formkurve weiter nach oben zu richten, müsse das Team weiterhin die Konzentration hochhalten. Britt: „Der Fokus muss stimmen. Wir haben gesehen, dass unsere Offensive funktioniert. Daran müssen wir uns immer wieder erinnern.“ Am besten schon am kommenden Samstag beim nächsten Auswärtsspiel in Hagen.

Die Zeit für Lars Lagerpusch am Neckarursprung ist abgelaufen.
Die Zeit für Lars Lagerpusch am Neckarursprung ist abgelaufen. | Bild: Maurice Sauter

Personalien: Am Montag beendeten die Wiha Panthers das Missverständnis mit Lars Lagerpusch. Der talentierte Center hatte im Sommer mit dem Prädikat „Königstransfer“ bei den Panthers unterschrieben, aber auch mit einem lädierten Knie. Ursprünglich waren die Schwenninger davon ausgegangen, dass Lagerpusch zum zweiten, spätestens dritten Spieltag zur Verfügung stehen würde. Stattdessen zog sich die Rekonvaleszenz. Eine Rückkehr war weiterhin nicht absehbar, sodass die Panthers die Reißleine zogen und den Vertrag mit dem 22-Jährigen auflösten. Zeitgleich statteten die Schwenninger Grant Teichmann mit einem Vertrag bis Saisonende aus. Der Deutsch-Amerikaner hatte zunächst einen Zwei-Monats-Kontrakt und verdiente sich in dieser Zeit eine längerfristige Anstellung.

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Bestanden: Knapp zwei Wochen nach Erweiterung des Hygiene-Konzeptes der ProA lässt sich feststellen, dass dieses seinen ersten Bewährungstest bestanden hat. Bei einem Schiedsrichter der Partie Kirchheim gegen Schwenningen wurde vor dem Spiel mittels Schnelltest eine Corona-Infektion festgestellt. Der Betroffene verließ daraufhin sofort die Halle. Eine mögliche Ansteckungswelle, wie es sie beim Spiel Nürnberg gegen Hagen durch einen „Superspreader“ gegeben hatte, wurde dadurch verhindert. Allerdings ist der Einsatz des Unparteiischen mehr als verwunderlich. Der Referee hatte eine Woche zuvor das Spiel zwischen den Artland Dragons und dem Team Ehingen Urspring geleitet. Dabei hatte sich bei den Dragons wenige Tage später ein Corona-Fall im engen Umfeld der Mannschaft herausgestellt. „Ich bin sauer auf den Deutschen Basketball-Bund, da dieser für die Einteilung der Schiedsrichter verantwortlich ist. Es ist höchst fahrlässig, dass dieser Schiedsrichter nicht pausieren musste, sondern für unser Spiel angesetzt wurde“, macht Alen Velcic seinem Unmut Luft.