Das zweite Auswärtsspiel in Folge und das fünfte insgesamt in den ersten drei Wochen der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) führte die Wild Wings in die Hauptstadt. In der Uber Arena traf man auf den durchaus etwas angeschlagenen amtierenden Meister. Die Berliner hatten sich am Freitag an selber Stelle den Straubing Tigers geschlagen geben müssen, während die Gäste ein 1:4 in Wolfsburg verdauen mussten.
Platzer zurück im Wild-Wings-Aufgebot
Immerhin konnte SERC-Cheftrainer Steve Walker wieder auf Kyle Platzer zurückgreifen, der seine Sperre abgesessen hatte. Entsprechend stellte Walker seine Sturmreihen erneut um, Felix Scheel und Niklas Hübner rotierten aus dem Kader. Im Tor gab es den Wechsel von Michael Bitzer zu Joacim Eriksson.
Dass der „Verdauungsprozess“ bei den Schwenningern ganz gut verlaufen war, zeigten schon die ersten Minuten. Die Gastgeber kamen mit erwartet viel Offensivdrang aus der Kabine. Die Neckarstädter hielten sehr gut dagegen, agierten aufmerksam und mit der nötigen Schärfe.
Gerade diesen Biss hatte der Headcoach am Freitag noch schmerzlich vermisst und das auch deutlich kundgetan. Die Wild Wings verteidigten also zunächst gut, hatten aber auch ihre guten Momente im Angriff und erspielten sich einige Chancen. Die besten Möglichkeiten vergaben Zach Senyshyn und Mirko Höfflin.
Die gefährlicheren Torannäherungen verzeichneten aber die Eisbären. Eriksson musste ein ums andere Mal eingreifen und hatte Glück bei einem Pfostentreffer von Leo Pföderl. Gegen Ty Ronning, Frederick Tiffels, Markus Vikingstad und Manuel Wiederer aber blieb der Schwede im Verbund mit seinen Vorderleuten vorerst ungeschlagen. „Wir sind bis jetzt viel besser als am Freitag. Wir müssen weiter die Scheibe schnell hinten raus spielen und weiter gut forechecken“, meinte Schwenningens Stürmer Boaz Bassen nach den ersten 20 Minuten.
Eisbären gehen in Führung
Genau diese Tugenden wurden im Mittelabschnitt noch mehr verlangt. Die Hauptstädter erhöhten Druck und Tempo, die Gäste aus Schwenningen waren verstärkt in der Defensive gefordert. Dass man aber gegen den elfmaligen Deutschen Meister nicht alles wegverteidigen kann, zeigte sich schließlich in der 35. Minute.
Nachdem zuvor Lean Bergmann und Vikingstad erneut die Schwenninger Torumrandung getroffen hatten, machte es Korbinian Geibel dann besser und erzielte aus dem Hintergrund die verdiente 1:0-Führung für die Gastgeber.
Wild Wings mit starker Reaktion
Die Reaktion der Wild Wings aber war super. In der 45. Minute schlugen die Spink-Zwillinge zu. Tyson passte nach feinem Konter auf Bruder Tylor, der zum 1:1 vollendete. In der Folge drückten die Eisbären, waren immer wieder nah am nächsten Treffer dran. Doch ein fantastisch aufgelegter Eriksson machte sämtliche Chancen zunichte. Und so war es am Ende ausgerechnet Platzer, der die Schwenninger ins Glück schoss. 44 Sekunden vor Schluss schloss er ein Solo perfekt zum 2:1 ab.
Mächtiger Wermutstropfen beim dritten Saisonsieg war allerdings die Verletzung von Philip Feist, der sich gut zwei Minuten vor dem Ende bei einem Zweikampf offensichtlich schwer am Bein verletzte.