Tennis: „Es ist im Moment schwierig, gegen Dominik zu spielen. Ich habe kein schlechtes Match gezeigt. Aber er hat es mir schwer gemacht“, sagte ein erleichterter Alexander Zverev nach einem zweistündigen, umkämpften Match. Dominik Koepfer hatte dem Weltranglisten-Siebten im Halbfinale der Mexican Open alles abverlangt. Am Ende setzte sich Zverev zwar mit 6:4 und 7:6 durch. Doch es fehlte nicht viel, dann hätte Koepfer in Acapulco für eine kleine Tennis-Sensation gesorgt.
Der Furtwanger ließ sich vom großen Namen des Hamburgers nicht beirren. Das einzige was bei diesem Match zitterte, war die Erde. Während der Partie gab es ein Erdbeben der Stärke 5,7. Auf die beiden deutschen Konkurrenten und ihr Spiel hatte das Ganze allerdings keinen Einfluss: „Wir haben es während eines Ballwechsels gar nicht mitbekommen. Zum Glück war es nur ein kleines Erdbeben“, berichtet Koepfer.
Das nötige Glück fehlte dem Furtwanger im Duell gegen den späteren Turniersieger in einigen Situationen. Im zweiten Satz führte er bereits mit 4:1. Zverev kam jedoch wieder heran und verwandelte im Tiebreak seinen ersten Matchball. „Es fehlt bei mir noch die Routine gegen solche Topspieler. Auf jeden Fall war es eine gute Erfahrung. Ich muss vor keinem Gegner mehr Angst haben“, blickt Koepfer stolz zurück.
Der 26-Jährige beeindruckte in Acapulco mit seinen Auftritten. Entsprechend fällt auch seine Bilanz aus: „Es war ein sehr, sehr gutes Turnier. Bisher das beste meiner Karriere.“ Nicht nur die Vorstellung gegen Zverev überzeugte. Auf dem Weg ins Halbfinale gab Koepfer in vier Partien keinen einzigen Satz ab und warf dabei unter anderem Milos Raonic aus dem Turnier. Der Kanadier ist aktuell die Nummer 19 der Weltrangliste und stand in diesem Ranking bereits auf Platz drei.
Dominik Koepfer darf sich neben knapp 50.000 Dollar Preisgeld auch auf die neue Weltrangliste freuen. Der Furtwanger kletterte durch den Halbfinal-Einzug beim mexikanischen ATP-Turnier von Rang 71 auf 54. So gut stand er in seiner Karriere noch nie und ist damit auch seinem Ziel, Top 50, sehr nahe. Bereits in der kommenden Woche kann er den Sprung unter die besten 50 schaffen. Beim Turnier in Miami startet am Mittwoch die Hauptrunde. Dort kann und will der Schwarzwälder wieder eifrig Punkte sammeln.
Miami ist vorerst Koepfers letztes Hartcourt-Turnier. Danach startet für ihn die Sandplatz-Saison. Auch auf diesem Untergrund fühlt sich Deutschlands Nummer drei mittlerweile wohl. Im September musste er sich in Rom auf Sand nur knapp dem weltbesten Tennisspieler Novak Djokovic geschlagen geben. „Ich freue mich auch auf die Sandplatz-Turniere“, sagt der 26-Jährige. Das Highlight dürften dabei Ende Mai die French Open sein.
Steht Koepfer in der Weltrangliste nach dem Turnier in Paris so gut wie jetzt, darf er sich auf ein weiteres Großereignis freuen. Wer am 7. Juni zu den besten 56 der Weltrangliste gehört, ist für die Olympischen Spiele in Tokio qualifiziert. Koepfer: „Eine Olympia-Teilnahme wäre natürlich ein Riesenerlebnis für mich.“ Bis dahin hat sich der Furtwanger allerdings noch einiges vorgenommen.