Eishockey: Der Start in die neue DEL-Saison ist den Wild Wings mit dem Sieg in Ingolstadt eindrucksvoll gelungen. Einige „Baustellen“ im Schwenninger Team sind aber nicht zu übersehen. Bereits am Dienstag (Beginn: 18.30 Uhr) geht es weiter mit dem Spiel bei den Augsburger Panthern.
Ein ganz leichtes Grinsen hatte er schon im Gesicht. Joacim Eriksson war sich durchaus bewusst, dass er der Mann des Abends gewesen war. Ohne ihren schwedischen Torhüter hätten sich die Wild Wings in Ingolstadt mit einem Sieg wesentlich schwerer getan. Eriksson aber hielt mehr als normalerweise zu halten war und seiner Mannschaft damit die ersten drei Punkte fest. Es war übrigens der erste Erfolg in der Saturn-Arena für die Schwenninger seit dem 1. November 2002 und erst der zehnte Sieg in 33 Aufeinandertreffen mit den Panthern.
In allererster Linie aber war es ein Auftakt nach Maß. Nicht, dass die Leistung der Wild Wings über alle Zweifel erhaben gewesen wäre. Nein, dafür fehlte dem Team die Spritzigkeit, das konsequente, effektive Forechecking sowie das blitzschnelle Umschalten von Offensive auf Defensive und umgekehrt. Oder kurz gesagt: Die Neckarstädter waren doch ein ordentliches Stück von den überzeugenden Auftritten beim Magenta-Sport-Cup entfernt. Auch die „nackten“ Zahlen sprechen Bände. 43:11 Torschüsse standen am Ende zugunsten des gastgebenden ERC zu Buche. 13 Abschlussversuche durften die Oberbayern dabei aus dem Slot abgeben, was wiederum den großartigen Auftritt des Schwenninger Keepers umso mehr unterstreicht.
Allerdings lagen zwischen Vorbereitungsturnier und Saisonstart nicht nur drei Wochen, sondern auch die Corona-Quarantäne für die gesamte Mannschaft. „Ingolstadt ist richtig gut und hat einen Top-Kader. Natürlich hat man gemerkt, dass wir drei Wochen nicht gespielt haben. Ingolstadt hingegen hatte in den letzten Tagen drei Testspiele absolviert“, analysierte Schwenningens Chefcoach Niklas Sundblad den ersten Auftritt seines Teams. „Wir haben vielleicht dieses Mal nicht so gut gespielt. Aber wir haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen und haben erst einmal diese drei Punkte.“
Für größere „Ausbesserungsarbeiten“ bleibt aber ohnehin keine Zeit. Mit der Partie in Augsburg wartet schon die nächste Aufgabe. Dass diese nicht viel einfacher zu lösen sein dürfte als jene in Ingolstadt, zeigten die Panther in München. Sie forderten den Meisterschaftsfavoriten in ihrem ersten Saisonspiel mächtig, unterlagen nur knapp mit 2:3. Grundsätzlich ist das Team aus der Fuggerstadt schwer einzuschätzen. Der Kader ist nicht viel schlechter besetzt als vergangene Saison, allerdings befinden sich darin nur fünf Kontingentspieler. Die „Lebensversicherung“ war auch in München einmal mehr Torhüter Olivier Roy.
Die Wild Wings werden mit der selben Mannschaft antreten wie in Ingolstadt. Der Corona-Test am Montag fiel bei allen Akteuren negativ aus. Trainiert wurde wahlweise auf dem Eis oder im Kraftraum. Eine Veränderung zum ersten Spiel wird es aber wohl dennoch geben. „Wir werden ein bisschen defensiver spielen“, verrät Sundblad.