Zum dritten Mal innerhalb von nur fünf Tagen standen die Wild Wings mit dem Rücken zur Wand. Am letzten Freitag hatten sie auf den letzten Drücker die Playoff-Qualifikation klargemacht und nach der Auftaktniederlage in der ersten Runde schon am Dienstag gewinnen müssen. Das gelang und so standen im dritten und entscheidenden Spiel der Playoff-Serie die Nürnberg Ice Tigers dieses Mal quasi neben den Schwenningern. Für beide galt die Devise: Viertelfinale oder Saisonende. Beide Mannschaften liefen in exakt derselben Formation auf wie in Spiel zwei.

Nürnberg startet furios in die Partie

Um 19.10 Uhr beendeten die Gäste das Aufwärmen mit einem Jauchzer von Brandon McMillan, die Wild Wings hatten offenbar richtig Lust auf dieses Spiel. Wenig später war es dann soweit: Mindestens 60 Minuten harter Kampf lagen vor den beiden Teams, bei Gleichstand würde so lange verlängert werden, bis ein Tor fällt.

Punkt 19.30 Uhr wurde es dann ernst. Bereits das erste Bully verriet die Marschroute. Es wurde gedrückt und blockiert, was das Zeug hielt. Nürnberg legte wie erwartet los wie die Feuerwehr und schon nach knapp drei Minuten wurde es vor SERC-Torhüter Joacim Eriksson das erste Mal brenzlig. Die Schwäne versuchten geduldig zu bleiben, warteten auf den richtigen Moment, kamen aber kaum zu diesen. Die „Eistiger“ drückten, gingen ein hohes Tempo, stürmten jeweils mit vier Mann nach vorne und gingen ordentlich auf den Körper, gerne garniert mit jeder Menge Stochereien, Schubsereien und einigen Unsportlichkeiten.

Nürnberg mit Glück

Und die Gastgeber hatten auch noch Glück. In der zwölften Minute legte Julius Karrer eine Scheibe Richtung Tor, die prallte an den Schlittschuh von Kyle Platzer und von dort an Eriksson vorbei zum 0:1. Das Tor erhielt Ryan Stoa zugesprochen. Es war eine durchaus verdiente Führung, denn die Franken waren deutlich umtriebiger, schossen häufiger und waren auch in den Zweikämpfen stärker. Die Wild Wings verzeichneten einige kleinere und eine Top-Chance durch Alex Trivellato.

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Im zweiten Abschnitt war noch mehr Feuer drin. Schwenningen kam mit etwas mehr Energie raus und besser ins Spiel rein. Die Schwaben hielten nun auch körperlich besser dagegen und konnten einige Chancen verzeichnen. Doch jeweils war Ice-Tigers-Goalie Leon Hungerecker auf dem Posten.

Zudem taten sich die Gäste immer wieder schwer, geordnet ins Angriffsdrittel zu kommen. Gegen Ende der zweiten 20 Minuten erspielten sich die Wild Wings ihre besten Möglichkeiten. Die beste hatte Tyson Spink, der aber nur den Pfosten traf. Insgesamt wurden sie nun besser, weil sie mit deutlich mehr Tempo unterwegs waren.

Boaz Bassen sorgt für den Anschlusstreffer

Vor den regulär letzten 20 Minuten stand es also weiterhin nur 0:1, für die Schwenninger war also definitiv immer noch alles drin. Genau so gingen sie das Schlussdrittel auch an, machten nun ihrerseits endlich einmal konsequenter Druck. Aber auch den zweiten Treffer erzielten die Franken. In der 48. Minute schoss Charlie Gerard aufs Schwenninger Tor, Eriksson konnte abwehren, doch die Scheibe fiel genau vor den Schläger von Cole Maier, der zum 0:2 einschob.

McKenna schockt die Wild Wings

Nun wurde der Weg ins Viertelfinale unendlich weit, doch Boaz Bassen brachte die Wild Wings in der 51. Minute auf 1:2 heran. Es begannen nervenaufreibende Minuten und für Schwenningen noch unglücklichere. In der 52. Minute musste Tylor Spink nach einem Bandencheck verletzt das Eis verlassen. Seine Teamkollegen kämpften und gaben alles, was sie hatten und Wild-Wings-Profi Jordan Murray erzielte in der 55. Minute das 2:2.

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Als sich alle schon auf die Verlängerung eingestellt hatten, traf Jeremy McKenna die Wild Wings 1:56 Minuten vor Schluss mitten ins Herz. Sein 2:3 entschied die Best-of-Three-Serie. Das 2:4 ins leere Tor durch Stoa war Kosmetik. Damit war die Saison für die Wild Wings am Donnerstagabend um 21.55 Uhr beendet.