Fußball: Mit 0:1 lag die DJK Donaueschingen III Anfang April gegen Pfohren II kurz vor Schluss zurück, als Donaueschingens Christian Limberger einen Elfmeter zugesprochen bekam. Eigentlich wichtig, denn die DJK steht zu diesem Zeitpunkt mitten im Rennen um die Meisterschaft. Limberger war das in diesem Moment egal. Statt die Chance zum möglichen Ausgleich anzunehmen, ging er zum Schiedsrichter und sagte: „Das war kein Elfmeter.“ Seine Mannschaft verlor das Spiel und blieb ohne Punkte. Was war passiert?
Verwunderung über den Pfiff
„Ich war im Sechzehner, hatte den Ball, und der Verteidiger hat den Fuß reingestellt. Er hat meiner Meinung nach klar den Ball gespielt. Zu meiner Überraschung hat der Schiedsrichter dann Elfmeter gepfiffen“, beschreibt Limberger die Situation. „Ich musste dann erst mal lachen und habe dann dem Schiedsrichter gesagt, dass das kein Elfmeter ist.“ Ob das der DJK im Meisterschaftsrennen schaden könnte oder nicht, daran habe er in diesem Moment nicht gedacht.
„Ich habe mit 35 Jahren ein fortgeschrittenes Fußballalter und habe schon einiges erlebt – Positives und Negatives. Mir war es deshalb wichtig, da auch fair zu bleiben“, erklärt Limberger und ergänzt: „Außerdem bin ich gelernter Verteidiger, und ich weiß, wie einen das fuchst, wenn man einen Elfmeter verschuldet.“
Für diese Aktion wurde der 35-Jährige nun vom Südbadischen Fußballverband ausgezeichnet. In einem feierlichen Anlass und mit einem Besuch des Bezirksvorsitzenden Guido Seelig wurde Limberger eine Urkunde überreicht.
Pfohren schlug Nominierung vor
Nominiert wurde der Donaueschinger im Übrigen vom Gegner. Der FC Pfohren hatte Limberger für diese Auszeichnung vorgeschlagen. „Es ist eine schöne Anerkennung. Aber ich hänge es nicht zu hoch. Ich bin eh einer, der die Theatralik im Fußball kritisch sieht. Aber ich weiß es auf jeden Fall zu schätzen“, so Limberger.
Der 35-Jährige würde auch aus heutiger Sicht alles noch einmal so machen. Zuspruch bekam er nämlich nicht nur vom Gegner, sondern auch aus seiner eigenen Mannschaft. Auch, weil die DJK mittlerweile kurz vor der Meisterschaft in der Kreisliga B, Staffel 5 steht. „Wer weiß, wie das jetzt aussehen würde, wenn es am Ende auf diesen einen Punkt ankommen würde“, sagt Limberger und lacht.