Danilo Cristilli, nach vier Spielen steht der FC Kappel auf Platz eins, mit neun Punkten und 21 Toren. Haben Sie sich den Saisonstart so vorgestellt?
Das war natürlich eine Wunschvorstellung vor der Saison, aber eigentlich haben wir uns gar nichts vorgestellt. Wir haben gesagt, wir wollen Gas geben und gewinnen – und so ist gerade unsere Mentalität. Es ist spürbar, dass wir einfach jedes Spiel gewinnen wollen.
Auch bei Ihnen persönlich läuft es gut. Beim 6:5-Sieg gegen NK Hajduk haben sie zum zweiten Mal einen Dreierpack geschnürt. Warum läuft es auch bei Ihnen persönlich so gut?
Ich bin gestern dreimal ausgerutscht (lacht). Nein, ich habe einfach Spaß, auch mit meiner Rolle als Führungsspieler, was die Jungs annehmen und respektieren. Das gibt mir sehr viel und es macht einfach Spaß mit den Jungs.
Sie stehen jetzt schon bei neun Toren. Ist jetzt die Torjägerkrone das Ziel?
Klar, ich habe mir vorgenommen 70 Tor zu schießen in dieser Saison, mal schauen, ob das klappt (lacht).
Auch bei Ihrem Cousin Marco Cristilli läuft es. Er steht bei vier Toren. Gibt es einen Wettbewerb zwischen Ihnen?
Nein, es gibt keinen Wettkampf. Wir gönnen es uns allen und wir sind keine Egoisten auf dem Platz. Gerade bin ich es, der trifft, im nächsten Spiel kann es jemand anderes sein. Zum Glück gehen wir da liebevoll miteinander um.
Vergangene Saison hat der FC Kappel die Saison auf Platz zehn abgeschlossen. Jetzt stehen Sie nach vier Spielen oben. Was ist für Ihre Mannschaft drin?
Sehr viel. Ich habe die Jungs vergangene Saison im Winter als Spielertrainer übernommen, als wir mitten im Abstiegskampf waren. Und das war eine brutale Zeit, als alle am Boden waren – inklusive mir. Wir haben uns da alle aufgefangen und zusammen gekämpft, dass wir da rauskommen. Und man merkt, dass uns diese Phase extrem gutgetan hat. Ich glaube schon, dass diese Saison viel Potenzial da ist.
Können Sie erklären, was die Mannschaft jetzt so stark macht?
Der Charakter ist einfach stark, jeder zieht mit. Auch wenn es mal nicht läuft, muss man genau hinschauen und den Ton verschärfen – und die Jungs nehmen das nicht persönlich, sondern sehen das sportlich. Jeder hat diesen Hunger.
Gibt es auch noch Verbesserungspotenzial?
Verbessern können wir uns immer. Dass wir mal 90 Minuten unsere Leistung auf den Platz bringen und nicht nur 20 Minuten und dann wieder fünf Minuten in ein Loch fallen. Wir müssen einfach eine gewisse Konstanz reinbringen. Und das ist das schöne, dass wir das erkennen.
Gerade defensiv. Neben den 21 Toren haben Sie auch schon zehn Gegentore bekommen.
Genau, da ist eben noch Potenzial, wo wir uns verbessern können.
Mit dem FC Kappel stehen vier weitere Teams mit neun Punkten oben. Wie schätzen Sie die Liga ein?
Die Liga ist verrückt. Da ist jedes Spiel gefühlt ein Endspiel, weil jeder gute Kicker hat. Das ist auch neu für mich, weil jede Mannschaft für sich selbst spielt und für den eigenen Stolz auch irgendwo.
Haben Sie einen Favoriten?
Ich habe noch nicht alle Mannschaften gesehen, deshalb habe ich keinen Favoriten.