Eishockey: Zwei völlig unterschiedliche Aufgaben warten an diesem Wochenende auf die Wild Wings. Zunächst empfangen die Schwenninger am Freitagabend in der Helios-Arena die angeschlagenen Kölner Haie (19.30 Uhr). Am Sonntag wollen sie dann Revanche gegen die Steelers in Bietigheim (16.30).
Auf Gegner in einem sehr unterschiedlichen Gemütszustand treffen die Wild Wings im Endspurt der Hauptrunde. Zunächst steht das dritte Heimspiel in Folge an. Der Gegner aus dem Rheinland unterlag zuletzt am Dienstag mit 1:7 gegen Tabellenführer Berlin.
Für die Schwenninger eine gefährliche Situation. „Das schmeckt mir gar nicht, dass die Kölner so hoch verloren haben. Sie wollen das bestimmt wieder gutmachen und werden loslegen wie die Feuerwehr“, warnt Schwenningens Trainer Christof Kreutzer sein Team.
Natürlich haben auch die SERC-Spieler nicht nur dieses Ergebnis der Domstädter verfolgt, sondern auch deren insgesamt schlechte Entwicklung. „Natürlich ist Köln gerade nicht sehr formstark. Aber sie haben eine Menge guter Spieler. Wir sind zudem jetzt im Endspurt, jedes Spiel ist da wichtig. In der DEL musst du ohnehin immer 100 Prozent geben, sonst bekommst du gegen jede Mannschaft Probleme“, sagt „Rückkehrer“ Tyson Spink.
Der Stürmer hat nach überstandener Corona-Infektion die Freigabe der Ärzte erhalten, darf nach intensiven Untersuchungen und einer knapp zweiwöchigen Pause wieder spielen. „Es tut natürlich gut, zurückzukommen. Ich hatte nur sehr leichte Symptome. Aber die Gesundheit ist das Wichtigste. Also habe ich mich an die Anweisungen unserer medizinischen Abteilung, die mich übrigens super betreut hat, gehalten“, so der Kanadier.
Für Verteidiger Will Weber liegt die Freigabe noch nicht vor. Eventuell ist der ebenfalls an Covid erkrankte 33-Jährige am Sonntag in Bietigheim wieder einsatzfähig. Ansonsten kann der Headcoach aus dem Vollen schöpfen. Somit ist Kreutzer in der Luxussituation, einen Importspieler auf die Tribüne setzen zu müssen. Auch ein deutscher Ü23-Spieler wird erneut zuschauen müssen. Wie immer hält sich der 54-Jährige, was die finale Aufstellung angeht, bedeckt.
Sicher ist sich der Übungsleiter aber, was das wiedergewonnene Selbstbewusstsein seiner Mannschaft angeht. Der Sieg am Dienstag gegen die Iserlohn Roosters hat trotz eines massiven Durchhängers im zweiten Drittel sehr gutgetan. „Es wird ein sehr, sehr schweres Spiel gegen Köln. Wir haben schließlich schon zwei Mal gegen sie verloren“, mahnt Kreutzer dennoch. Dieser Appell gilt im Übrigen auch für den kommenden Sonntag. Das vierte Derby der Saison gegen die Bietigheimer wollen die Wild Wings nun endlich mit drei Punkten beenden. Bislang stehen aus den drei Begegnungen erst zwei Zähler zu Buche. Beide Heimspiele – zuletzt vergangenen Freitag – verlor man. Kreutzer: „Sie sind trotzdem kein Angstgegner. Wir lernen aus diesen Spielen, dürfen die Fehler nicht wiederholen.“
In der Ege-Trans-Arena im Ellental wird es aus Sicherheitsgründen keine Stehplatz-Tickets für die Fans aus Schwenningen geben. Hingegen dürfen sich die Wild-Wings-Anhänger in der Helios-Arena auf neue Regelungen freuen. Der Zutritt erfolgt nun wieder unter 3G-Bestimmungen. Zudem darf die Arena mit insgesamt 3544 Zuschauern, also 60 Prozent des Fassungsvermögens, ausgelastet werden. Eine Beschränkung für die Stehplätze gibt es nicht mehr, damit gehen auch wieder Tickets in den freien Verkauf.
Gegner der Wild Wings
Kölner Haie: Aktuell stehen die „Raubfische“ auf einem Playoff-Rang. Als Zehnter liegen die Kölner aber nicht nur unter ihren Erwartungen, sondern vor allem auch unter denen ihrer Fans. Ganze zwölf Siege in 45 Spielen haben die Haie errungen. Zuletzt unterlag man Berlin heftig, musste vor einem „Zwischen-Sieg“ gegen Iserlohn zehn Niederlagen in Folge verkraften. Dennoch wurde der Vertrag mit Trainer Uwe Krupp jüngst langfristig verlängert. 142 Gegentore und der letzte Platz in der Fairplay-Tabelle zeigen, wo die Schwächen der Domstädter liegen.
Bietigheim Steelers: Auch wenn es zuletzt nicht mehr ganz so überragend lief, der Aufsteiger aus dem Schwäbischen hat in seiner ersten DEL-Saison durchaus überrascht. Derzeit stehen die Enztäler auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Gegen die direkten Konkurrenten Schwenningen und Krefeld gab es in dieser Woche zwei Siege. Dabei sind die Erfolge des Teams von Trainer Danny Naud, der seinen Vertrag gerade verlängert hat, mit einem Namen verbunden: Riley Sheen. Der 27-jährige Kanadier trifft nach Belieben. In 41 Spielen erzielte der Stürmer 32 Tore. Dabei kommt Sheen auf eine Schusseffizienz von über 17 Prozent, Liga-Bestwert. DEL-Negativwert sind dagegen 150 Gegentore.