Fußball, Oberliga: Es ist Usus, dass im Anschluss eines Spiels der Trainer seine Mannschaft für eine erste Besprechung nochmals um sich sammelt. Egal, wie das Ergebnis lautet. Doch nach der 1:3-Niederlage der U21 des FC 08 Villingen im Aufsteiger-Duell gegen den SV Fellbach dauerte dieser „Rapport“ ungewöhnlich lange, weil Chef-Trainer Daniel Miletic einiges zu sagen hatte und seinen Spielern offenbar ordentlich den Marsch blies. „Ich bin richtig sauer. Ist dies der Fall, mache ich daraus auch keinen Hehl“, gab er anschließend unumwunden zu.

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Dabei waren es nicht allein die Fehlpässe oder andere technische Unzulänglichkeiten, die seine Akteure reihenweise fabrizierten und dem Coach aufstießen. „Mir war bereits nach zehn Minuten klar, dass wir heute nichts holen werden. Es fehlten Einstellung, Laufbereitschaft und Zweikampfwille“, äußerte Miletic seinen Unmut. So, wie es eben der Gegner vorlebte. „Fellbach hat noch die Möglichkeit auf den Klassenerhalt. Dass sie diese Chance ergreifen wollen, war von Anfang an zu spüren. Ohne dabei etwas Außergewöhnliches machen zu müssen. Aber wir waren in allen Belangen unterlegen und stehen zu Recht dort, wo wir stehen“, nahm er kein Blatt vor den Mund.

Kaum Leidenschaft

Zu einfache Gegentore, zu wenig Durchschlagskraft, kaum Leidenschaft und zu viele gelbe Karten – eine gefährliche Mischung. „Diese Verwarnungen bekamen wir noch nicht einmal nach Fouls, um dadurch unsere Bereitschaft zu zeigen. Sondern einfach, weil wir im Kopf viel zu langsam waren“, meinte Miletic. Nur einen klammerte Miletic von seiner Pauschal-Kritik aus.

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„Wenn alle so aufgetreten wären wie Samet Yilmaz, hätte das Spiel wahrscheinlich einen anderen Verlauf genommen“, gab er zu bedenken. Darüber hinaus mit Abstrichen noch einen Pascal Staiger. „Er hat es in den vergangenen Wochen sehr gut gemacht und war heute eigentlich auch für die Startformation vorgesehen, konnte aber erst in Durchgang zwei eingewechselt werden“, so Miletic. Die restlichen Akteure seien aber mehr oder weniger Totalausfälle gewesen.

„Wann kapieren sie endlich, dass sie nicht zuletzt für sich selbst und ihre persönliche Zukunft spielen. Wenn ich zuhause bin, irgendwann einmal in der ersten Mannschaft sein möchte, muss ich in einer solchen Partie herausstechen und auf mich aufmerksam machen“, lautete sein gut gemeinter Rat. Zum Schluss schlägt Daniel Miletic dann noch etwas – zumindest zum Teil – versöhnliche Töne an. „Ich weiß, dass es die Jungs können. Sie müssen es aber auch zeigen“, machte Miletic deutlich. Und weiter: „Heute jedoch war für sie selbst die Oberliga zu hoch, da hat gar nichts zusammengepasst.“ (kb)