Fußball-Regionalliga: Der eine Punkt, den der FC 08 Villingen beim 1:1-Unentschieden von der U23 des SC Freiburg mitbrachte, ist zunächst einmal aller Ehren wert. Aber war dies nun ein gewonnener oder waren es zwei verlorene Zähler?

  • Gretchenfrage: Diese Gretchenfrage lässt ich aber auch nach diesem Spiel nicht eindeutig beantworten. Wenn der Tabellenletzte der Regionalliga beim Drittliga-Absteiger einen Punkt holt, gilt zunächst einmal eindeutig Ersteres. Wenn aber der Sieg so greifbar nahe ist, ist das Hochgefühl im ersten Augenblick nicht mehr ganz so euphorisch. „Deshalb war bei uns allen kurzzeitig die Enttäuschung natürlich da“, so Breinlinger. Dennoch werden die Villinger mit ein wenig Abstand das Bewusstsein erlangen, dass sie Großes geleistet haben.
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  • Leidenschaft: Ein Blitztor nach nicht einmal 20 Sekunden und der Ausgleich kurz vor dem Abpfiff lassen für die restliche Spielzeit eher Langeweile vermuten. Doch weit gefehlt. Auf der einen Seite eine Freiburger Mannschaft, die speziell im zweiten Durchgang ihre Klasse zur Schau trug. Auf der anderen ein Villinger Team, das mit enorm viel Leidenschaft unzählige Schüsse blockte oder sich in diese hineinwarf. Auch so kann Fußball Spaß machen. „Insgesamt war es eine Fortsetzung der Steigerung, die wir schon in den Partien zuvor gezeigt haben“, sagt Breinlinger.
  • Platzwunde: In einem Spiel erst ein, später wieder ausgewechselt zu werden, gilt eigentlich als Höchststrafe. Davon konnte jedoch bei Yunus Kulu keine Rede sein. In der zweiten Hälfte kam er aufs Feld, passte sich nahtlos an die gute kämpferische Leistung seiner Teamkollegen an und sorgte mit seiner Energie für die ein oder andere Entlastung. Bei einem Zweikampf erlitt Kulu jedoch eine Platzwunde am Kopf. Und da das Anlegen eines „Turbans“ nun mal einige Zeit in Anspruch nimmt und um die letzten Minuten nicht in Unterzahl verbringen zu müssen, verließ er den grünen Rasen wieder.
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  • Vorsichtsmaßnahme: Geduld nach seiner Muskelverletzung ist bei Kapitän Nico Tadic gefragt. Eigentlich war bei ihm ein Comeback in Freiburg nach zweiwöchiger Pause geplant. „Das Training musste er jedoch abbrechen. Da wäre es fast schon unverantwortlich gewesen, ihn einzusetzen. Die Gefahr, dass er dann noch viel länger ausfällt, war einfach zu groß“, so der Coach.
  • Schnelles Wiedersehen: Die Rückkehr von Breinlinger hatte zudem noch eine besondere Note. Dort hatte er einst als Trainer hospitiert, als Freiburg noch unter Thomas Stamm in der Dritten Liga spielte. Einer der ersten, der ihm in diesem Tag über den Weg lief, war der momentan verletzte Routinier Patrick Lienhard. Da war das Hallo natürlich groß. „Aber auch ansonsten war es schön, viele bekannte Gesichter zu treffen“, berichtet er.
  • Stimmung: 2500 Zuschauer in einem Heimspiel sind auch für die U23 des SC Freiburg nicht unbedingt die Regel. Doch mit einer besonderen Aktion wollten die Breisgauer das bundesligafreie Wochenende nutzen, so waren zahlreiche Kinder und Jugendliche auf Einladung vor Ort. „Die haben für mächtigen Radau gesorgt. Insgesamt aber herrschte eine tolle, fast schon freundschaftliche Stimmung, bei der auch zahlreiche Villinger zugegen waren“, betont Breinlinger. So soll es sein, gerade in einem badischen Derby.