Basketball, ProA: Einen Gegner auf Augenhöhe erwarten die Wiha Panthers in ihrem Heimspiel am Samstag (19 Uhr). Beim Spiel gegen die bestens bekannten Bayer Giants Leverkusen treffen die Schwenninger Basketballer auch auf einen Ex-Panther, wollen diesem jedoch keine siegreiche Rückkehr gestatten.
Die derzeitige Negativserie von drei Niederlagen am Stück ist nicht spurlos an den Neckarstädtern vorbeigegangen, wie Trainer Alen Velcic bestätigt: „Die Jungs sind genervt, weil sie sich mit den unnötigen Niederlagen auseinandersetzen müssen.“ Der Übungsleiter wird nicht müde zu betonen, dass sich seine neu zusammengestellte Mannschaft nach wie vor in einem Entwicklungsprozess befinde. „Als Gruppe haben wir bereits gut zusammengefunden, allerdings können wir das noch nicht im Spiel zeigen. Im Training sind Fortschritte da, jetzt geht es darum, diese ins Spiel zu übertragen.“
In erster Linie geht es darum, die Defensive im Vergleich zur Niederlage in Karlsruhe wieder zu stabilisieren. Bei den Lions zeigten die Panthers die bislang schwächste Saisonleistung. Trotz einer verbesserten Punkteausbeute offenbarte das Velcic-Team nicht nur defensivtaktische Mängel, sondern präsentierte sich auch ungewohnt schläfrig und körperlos. Da ist es günstig, dass der kommende Gegner ein mittlerweile bestens bekannter ist, mit dem die Schwenninger in den vergangenen Jahren bereits mehrmals die Klingen kreuzten. Überraschen können die Rheinländer die Panthers wohl kaum.
Die Bayer Giants Leverkusen marschierten in der ProB-Saison 2018/19 gemeinsam mit den Doppelstädtern zum Aufstieg und etablierten sich eine Etage höher schnell als Playoff-Kandidat. Von den vier Aufeinandertreffen mit den Panthers gewann Leverkusen die ersten drei, ehe es im Januar eine scheppernde 58:89-Niederlage in der Deutenberghalle setzte. Auch in dieser Saison ist die Mannschaft des Trainers und Europameisters von 1993, Hansi Gnad, ein Anwärter auf die Endrunde. In den bisherigen fünf Spielen, von denen die Rheinländer zwei gewannen, fielen die Giants bislang Gnad-typisch mit gutem Rebounding und variabler Offensive auf.
Kopf des Teams ist nicht nur im übertragenen Sinne Center Dennis Heinzmann, der mit stolzen 2,16 Metern der zweitgrößte Spieler und zugleich beste Wurfblocker der Liga ist. Steht er auf dem Feld, läuft vieles über ihn. Häufig stellt Heinzmann Blöcke an der Dreierlinie, um dann energisch in Richtung Zone abzurollen. Oder er stellt seinen wuchtigen Körper in den Weg der Verteidiger, um seinen Mitspielern den Zug zum Korb zu ermöglichen. Mit Heinzmann muss sich der mit 2,11 Metern auch nicht gerade kleine Panthers-Center Robin Jorch auseinandersetzen. Des Weiteren bringen die Farbenstädter mit Luca Karl, Haris Hujic und John Stuart „J.J.“ Mann drei exzellente Dreierschützen mit. Zudem schloss sich der Ex-Panther Marko Bacak in diesem Sommer den Giants an. Der Center spielte im vergangenen Jahr eine ordentliche Saison als Center Nummer eins in Schwenningen, wechselte daraufhin an den Rhein, wo er hinter Heinzmann nicht über die Rolle des Ersatzmannes hinauskommt.
Die Giants werden die Panthers mit ihrer Defensive vor eine neue Herausforderung stellen, denn die Rheinländer spielen häufig in der Zonenverteidigung. Eine Taktik, mit der die Schwenninger in dieser Saison bislang kaum konfrontiert wurden. „Aber auch darauf sind wir gut vorbereitet. Wir haben den Gegner genau analysiert und kennen ihn schon seit mehreren Jahren. Da wird nichts Neues auf uns zukommen“, stellt Alen Velcic klar.
Der Schwenninger Trainer kann personell nahezu auf den gesamten Kader zurückgreifen. Nur Lars Lagerpusch fehlt nach seiner Knieverletzung weiterhin und ist für das Spiel am Samstag noch keine Option. Der Center nähert sich jedoch immer weiter der vollen Belastbarkeit und könnte bereits beim übernächsten Spiel in Tübingen einige Minuten Einsatzzeit erhalten. Wieder fit ist Co-Trainer Boyko Pangarov, der sich aufgrund von Fieber und Rückenschmerzen vorsichtshalber eine Woche lang von der Mannschaft fernhielt und auch in Karlsruhe fehlte. Ein Corona-Test stellte sich jedoch als negativ heraus.
Die Zielsetzung der Neckarstädter gegen die auswärts noch sieglosen Giants ist klar: Die Niederlagenserie soll ein Ende finden. „Wir müssen unseren Plan zu 100 Prozent durchziehen, die Kleinigkeiten richtig machen und über die kompletten 40 Minuten konstant unsere Leistung bringen“, zeigt Velcic die Schlüssel zum Sieg auf. „Wir dürfen nicht wieder in Panik verfallen, wenn es mal nicht so gut läuft.“ Auf der Gegenseite sagt Leverkusens Trainer Gnad: „Die Panthers sind brandgefährlich und schwierig zu spielen. Die Qualität der Mannschaft ist hoch, der Kader ausgeglichen besetzt und sie verteidigen hart. Wir müssen uns auf ein extrem schweres Spiel einstellen.“