Basketball, ProA: Mit nur einem Sieg aus den ersten vier Saisonspielen bleiben die Wiha Panthers hinter ihren eigenen Erwartungen zurück. Die beiden Niederlagen am Wochenende förderten nicht nur eine Mängelliste zutage, sondern geben auch Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
Die am Ende zu deutliche 70:86-Niederlage gegen die Eisbären Bremerhaven am Freitagabend können die Panthers schnell zu den Akten legen. Ordentlich gespielt, gegen die große individuelle Klasse des ungeschlagenen Spitzenreiters aber unterlegen. Was jedoch wesentlich kritischer betrachtet werden muss, ist die enttäuschende Leistung bei der 82:91-Niederlage bei den PS Karlsruhe Lions.
Löchrig: Waren 86 zugelassene Punkte gegen die Bundesliga-reifen Bremerhavener noch akzeptabel, sind es deren 91 gegen ein individuell deutlich schwächer besetztes Karlsruher Team definitiv nicht. Zwar hatten die Panthers in 50:50-Situationen oftmals Pech und profitierten auch nicht gerade von der konfusen Linie der Schiedsrichter, der Kern der Probleme lag jedoch in der schwachen Defensivarbeit. „Wir haben lasch verteidigt, schlecht bei den Rebounds gearbeitet und uns in der entscheidenden Phase zwei Dreier einschenken lassen, als wir schlecht rotiert sind“, analysiert Panthers-Trainer Alen Velcic. Gleichwohl sieht der Coach eine Lösung des Problems. „Es ist keine Frage des Know-hows oder unserer spielerischen Werkzeuge, die wir zur Verfügung haben, sondern eine Einstellungssache. Haben wir den erforderlichen Willen und das Durchsetzungsvermögen, um uns in knappen Spielen zum Sieg zu kämpfen?“, stellt der Trainer die entscheidende Frage. Antworten werden die kommenden Spiele liefern.
Unsicher: In beiden Begegnungen des Wochenendes wurden den Wiha Panthers wesentlich mehr Fouls zugesprochen als dem Gegner. In Karlsruhe waren es ganze 28 (!) Vergehen, während die Badener nur 16 Pfiffe kassierten. Für Panthers-Coach Alen Velcic hat dieses Ungleichgewicht nichts mit ungeschickter Verteidigungsarbeit zu tun. „Mein rein subjektives Gefühl ist, dass die Schiedsrichter bei uns alles pfeifen und bei den Gegnern weniger. Die Offiziellen sind in dieser Saison insgesamt noch etwas unsicher“, mutmaßt der Trainer. „Da waren am Sonntag zwei, drei Pfiffe dabei, die man nicht machen darf.“ Zwar war dieser Aspekt nicht der Hauptgrund für die Niederlage, eine nicht unwesentliche Rolle hat er dennoch gespielt.
Aufwärtstrend: Es war nicht alles schlecht in Karlsruhe. Hatte die Schwenninger Offensive gegen Bremerhaven noch leichte Fortschritte angedeutet, waren sie in der Europahalle klar erkennbar. Die 82 erzielten Punkte – bisheriger Bestwert – waren das Ergebnis aus guter Bewegung mit und ohne Ball, strukturiert ausgeführten Spielzügen und einer, wie schon gegen Bremerhaven, sehr guten Dreierquote. „Wir haben an der ein oder anderen Stellschraube gedreht und viele Einzelgespräche geführt. Das hat sich vor allem bei Chris Frazier bezahlt gemacht“, erklärt Velcic. Der Scharfschütze wird nach Anlaufschwierigkeiten mittlerweile besser freigespielt und macht nun das, wofür er geholt wurde: Dreier versenken. Allerdings steht und fällt vieles im Offensivspiel der Panthers mit dem abermals herausragenden US-Point Guard Nate Britt. Weil der derzeit formschwache Ersatzmann Ivan Mikulic nicht mit adäquater Entlastung dienen konnte, musste sich Britt zum zweiten Mal binnen drei Tagen deutlich über 30 Minuten lang verausgaben. Gegen Ende der Partie in Karlsruhe hatte der Spielmacher seine Reserven aufgebraucht, die Offensive der Panthers kam zum Erliegen.
Guter Dinge: In der aufgrund vieler Spielabsagen enorm zerstückelten Tabelle ordnen sich die Schwenninger mit einer 1:3-Bilanz auf Rang 13 ein. Für Trainer Alen Velcic noch lange kein Grund zur Sorge: „Wir haben in Schwenningen die Bürde, Spieler holen zu müssen, die wir erst entwickeln müssen. Das dauert. Ich bin aber guter Dinge, dass wir das hinkriegen.“ In der Vorsaison starteten die Panthers ähnlich: Dem Auftaktsieg folgten damals sogar fünf Niederlagen am Stück. Die anschließende Entwicklung bestätigt Velcic in seinem Optimismus. Am Samstag kommen die Bayer Giants Leverkusen in die Deutenberghalle.