Eishockey: Am Mittwochabend um 21:45 Uhr war es endlich geschafft. Die Schwenninger Wild Wings dürfen auch in der Saison 2022/2023 in der DEL spielen. Den Klassenerhalt feierten die Schwaben dabei auf dem heimischen Sofa, nachdem sie am Dienstagabend ihren ersten „Matchball“ nicht verwerten konnten. „Wir sind einfach froh, dass wir jetzt den Deckel drauf machen können. Heute waren alle Schwenninger ausnahmsweise Mannheim-Fans. Für Krefeld tut es mir leid, es ist ein Traditionsstandort, aber wir sind einfach erleichtert“, kommentierte SERC-Trainer Christof Kreutzer den endgültigen Klassenerhalt am Mittwochabend.

Die Schwarzwälder unterlagen einen Tag zuvor den Krefeld Pinguinen in deren Yayla-Arena knapp, aber nach einer schwachen Vorstellung durchaus verdient. Besser machte es der Erzrivale aus Mannheim. Die Adler bezwangen die Rheinländer mit 6:1 und besiegelten damit auch den Abstieg der Krefelder. Das Gründungsmitglied der DEL muss damit vermutlich den bitteren Gang in die DEL2 antreten. Allerdings hat KEV-Geschäftsführer Sergej Saveljev bereits eine Klage wegen Wettbewerbsverzerrung angekündigt. Da steht der DEL wohl ein langer Sommer ins Haus, den die Schwenninger nun doch relativ entspannt verfolgen können.

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Um vier Uhr morgens waren die Wild Wings am Mittwoch vom ersten „Endspiel“ aus Krefeld zurückgekehrt. Im Gepäck hatten sie eine sehr bittere 2:3-Niederlage nach Verlängerung, wobei das letzte Gegentor ganze 0,2 Sekunden vor der Schlusssirene fiel. Allerdings war der Erfolg der Pinguine tatsächlich nicht unverdient. Der Tabellenletzte machte dem Gegner vor, wie man sich in einer entscheidenden Partie gegen den Abstieg zu verhalten hat. Ja, auch die Rheinländer sind in vielerlei Hinsicht leistungsmäßig limitiert. Aber sie zeigten Biss, Leidenschaft und Mut. Dabei hatten eigentlich die Schwarzwälder den „Traumstart“ hingelegt. Ausgerechnet Max Görtz erzielte nach nur knapp vier Minuten das 1:0. Der Schwede war zuletzt arg abgetaucht, traf seit Jahresbeginn nur ganze fünf Mal in 17 Spielen.

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Nach der frühen Führung aber musste man sich als Schwenninger Anhänger wieder einmal verwundert die Augen reiben. Die Wild Wings wurden immer unsicherer, Krefeld immer mutiger. Nach dem 1:1 agierten die Pinguine phasenweise geradezu euphorisch, die Schwäne hingegen zunehmend konsterniert. „Wir sind von unserem Spielplan abgekommen und haben die Kontrolle verloren. Und wir haben es nicht geschafft, das wieder umzudrehen. Wir sind selbst schuld. Wir haben uns von den Krefeldern ihr Spiel aufzwingen lassen und dafür bezahlt“, lautete die glasklare Analyse von SERC-Verteidiger Johannes Huß am Tag danach. Am Ende mussten die Neckarstädter gar noch froh sein, wenigstens einen Punkt mitgenommen zu haben. Dass ausgerechnet erneut Görtz den Ausgleich zum 2:2 herstellte, passt zum „Wundertüten-Image“ der gesamten Mannschaft in dieser Spielzeit. „Wir waren am Ende schon froh, dass wir den einen Punkt mitgenommen haben. Wir haben nicht gespielt, was wir spielen mussten und das Tor so kurz vor Schluss war natürlich extrem bitter“, war auch Trainer Christof Kreutzer nicht ganz glücklich mit der Leistung seines Teams.

Nun stehen für die Schwenninger noch zwei Partien für den versöhnlichen Abschied aus einer erneut enttäuschenden Spielzeit an. Am Freitag geht es nach Ingolstadt, am Sonntag kommen die Nürnberg Ice Tigers. Nach dem Spiel gegen die Franken wird es in der Helios-Arena auch den Saisonabschluss geben. Immerhin werden die Fans und die Verantwortlichen diesen dann ein wenig genießen können.