Ganz getreu dem Motto „was funktioniert, ändert man nicht“, schenkte Schwenningens Cheftrainer Steve Walker seinem Derbysieger-Team das Vertrauen. Dem fulminanten 6:2-Erfolg gegen die Adler Mannheim folgte also lediglich der Wechsel auf der Torhüterposition, Joacim Eriksson löste Michael Bitzer ab.
Die große Frage war: Würden die Wild Wings nun endlich einmal zwei gute Spiele an einem Wochenende zeigen? Nach 60 Minuten in der Kölner Lanxess Arena lautete die Antwort gestern Abend ganz klar: „Ja“!
Schwenningen fand gut ins Spiel bei den Haien, war sehr aufsässig. Die Gäste konzentrierten sich aber zunächst auf eine stabile Defensive, spielten schnell aus der eigenen Zone und kamen zu einigen Abschlüssen. Die Gastgeber waren vor allem über Konter gefährlich, hatten in Überzahl einen Lattentreffer durch Parker Tuomie.
Beide Teams produzierten eine größere Anzahl Abspielfehler, ließen aber wenige gute Toraktionen zu. Die Wild Wings schossen häufiger, ohne zwingend zu sein. Bis zur 17. Minute als Kyle Platzer einen klugen Pass auf Philip Feist spielte, der cool zum 1:0 traf.
Wild Wings stark in Unterzahl
Exakt 60 Sekunden später erhöhte Tylor Spink nach einem schönen Konter auf 2:0. Weitere 74 Sekunden danach zeigten auch die Kölner ihre Klasse. Maximilian Kammerer passte fein auf Fredrik Storm, der Eriksson zum 2:1 überwand.
Der zweite Abschnitt begann mit vier Minuten Unterzahl für die Schwäne, die sie allerdings sehr, sehr gut weg verteidigten. Dadurch beflügelt, suchten die Schwenninger anschließend wieder ihr Heil in der Offensive und schossen prompt das nächste Tor. Tyson Spink traf nach schönem Querpass seines Zwillingsbruders Tylor zum 3:1 (28.) für die Gäste. Nun machten die Schwaben Dauerdruck auf Kölns Keeper Mirko Pantkowski, spielten aggressiv, aber sachlich und direkt.
Erst in den letzten Minuten des Mitteldrittels wurden die Domstädter stärker, die große Gefahr strahlten sie aber nicht aus. In der 36. Minute kam ihnen schließlich der Zufall zu Hilfe. SERC-Verteidiger Alex Trivellato stürzte hinter dem Tor, Eriksson verlor seine Kelle und Justin Schütz nutzte die Lücke zum 2:3-Anschlusstreffer.
Nun wartete harte Arbeit auf die Neckarstädter, denn die Hausherren nahmen ordentlich Schwung mit. Schwenningen hielt gut dagegen und nutzte erneut effizient seine Chancen. Zach Senyshyn erzielte in der 45. Minute in Überzahl nicht nur das 4:2, sondern auch sein 13. Saisontor.
Uvira verlässt Eis blutend
Für eine Schrecksekunde sorgte wenig später Sebastian Uvira, der eine Scheibe ins Gesicht bekam und heftig blutend das Eis verlassen musste.
Seine Teamkollegen arbeiteten weiter hart, überstanden auch noch eine Vier-gegen-Sechs-Unterzahl und feierten am Ende einen verdienten Sieg sowie das erste Sechs-Punkte-Wochenende der Saison.