Eishockey: Erst kam lange nichts und nun gleich zwei auf einmal. Nach Brett Pollock haben die Wild Wings innerhalb von vier Tagen den nächsten Neuzugang präsentiert. Dazu gab es bereits den dritten Sieg in Folge und insgesamt veränderte Vorzeichen im Abstiegskampf.

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6:3 lautete das Endergebnis am Sonntagabend in Nürnberg. Es war dies erst das zweite Spiel in dieser Saison, in dem die Schwenninger sechs Treffer erzielten. Kurioserweise waren beides Partien gegen die Ice Tiger. Die oft so harm- und hilflose Offensive der Wild Wings scheint langsam in Schwung zu kommen. Zudem erhält sie weitere Verstärkung. Mit Jordan George haben die Schwäne den nächsten Stürmer unter Vertrag genommen. Der 31-Jährige kommt aus der DEL2 vom Kooperationspartner EHC Freiburg, war gar der Topscorer der Breisgauer. Der US-Amerikaner mit deutschem Pass erzielte in 25 Spielen 33 Punkte (elf Tore und 22 Vorlagen). „Jordan George bringt uns auf seiner Position die Tiefe in den Kader, die wir im Laufe der Saison häufig vermisst haben. Er hat in den vergangenen Jahren außerdem konstant bewiesen, dass er mit einem guten Scoringtouch ausgestattet ist“, sagt Sportdirektor Christof Kreutzer zur Verpflichtung des Angreifers. Über Norwegen und Dänemark kam der 1,75 Meter große Mann aus Wisconsin 2016 zu den Fischtown Pinguins nach Bremerhaven, wo er zwei Spielzeiten verbrachte. Nach Stationen bei den Lausitzer Füchsen und dem EHC Freiburg wechselt der Linksschütze nun an den Neckarursprung. „In den letzten Tagen kam die Chance für mich auf, den Wechsel in die DEL zu wagen. Nachdem sich beide Klubs darauf verständigt hatten und sich einigen konnten, ging alles auch ziemlich schnell. Ich sehe den Wechsel als große Möglichkeit für mich an und werde in allen Bereichen versuchen, meinen Teil zum Erfolg beizusteuern“, erklärte der Flügelstürmer.

Sein „Vorgänger“ als Neuzugang, Brett Pollock, hatte in seiner ersten Partie für die Wild Wings gleich einen guten Auftritt hingelegt. In Nürnberg traf der 25-Jährige prompt gegen seinen Ex-Klub, war auch sonst sehr präsent und spielte einige kluge Pässe. „Es freut mich, dass ich meinen Beitrag zum Sieg leisten konnte“, meinte Pollock bescheiden. Es war der dritte Sieg in Folge für die Schwenninger. Und es war außerdem der 21. Punkt unter Trainer Christof Kreutzer im 15. Spiel. Könnte man den Schnitt von 1,4 Punkten pro Spiel halten, dürfte der Klassenerhalt doch wahrscheinlicher werden. Im unteren Tabellendrittel sind die Teams mittlerweile komplett zusammengerückt, doch auch die Konkurrenten gewinnen derzeit ihre Spiele.

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Dazu kommt, wenn auch für die Schwenninger zur Zeit eher indirekt, erneut das Problem mit der Corona-Pandemie. Jüngst erwischte es die Iserlohn Roosters, die ihre Partie am Sonntag aufgrund mehrerer positiv getesteter Teammitglieder absagen mussten. Der weitere Terminplan für die laufende Saison wird angesichts bereits massiv verlegter Spiele eng und enger. Zusätzlich erlaubt die DEL nun auch Verschiebungen von Partien wegen anstehender Booster-Impfungen. Die Wild Wings werden im Übrigen am kommenden Montag die verbleibenden Profis zur dritten Impfung schicken. Im Februar pausiert die Liga zusätzlich für die Olympischen Spiele, Nachholtermine werden so zunehmend knapp. Es dürfte also am Ende der Spielzeit wieder die Quotienten-Tabelle greifen. Allerdings ist nicht festgeschrieben, wie viele Partien weniger als die Konkurrenz ein Klub absolviert haben darf. „Wenn ein anderes Team am Ende fünf oder noch mehr Spiele weniger hat, dann kann das nicht gerecht sein“, findet SERC-Sportdirektor und -Trainer Kreutzer.

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Zunächst aber geht es darum, die eigenen Hausaufgaben zu machen. Mit der Verpflichtung von Pollock und George hat man die Voraussetzungen zumindest schon verbessert. „Wir haben jetzt mehr Konkurrenzkampf in der Mannschaft und mehr Tiefe. Die letzten Spiele haben bereits gezeigt, was wir leisten können, wenn wir voll besetzt sind“, erklärt Kreutzer. Bleiben alle Akteure fit, sitzen in Zukunft pro Spiel zwei Profis auf der Tribüne. „Wir werden keine weiteren Spieler abgeben“, stellt der Manager klar, dass dies auf Sicht auch so bleiben wird. Lediglich der genesene David Cerny wird in den nächsten Partien per Förderlizenz für den EHC Freiburg auflaufen.

Augsburg-Spiel neu terminiert

Das für Mittwoch, 12. Januar, geplante Heimspiel der Wild Wings gegen Augsburg wurde verlegt. Die Partie findet nun am Freitag, 18. Februar, statt.