Eishockey: Fünf der acht Spiele des um den Jahreswechsel dicht gedrängten Terminkalenders der Deutschen Eishockey Liga haben die Wild Wings absolviert. Zwei davon haben die Schwenninger gewonnen, drei gingen verloren; zuletzt die letzte Partie 2023 bei den Augsburger Panthern mit 2:3 nach Penaltyschießen. Nach einer ganz kurzen Pause geht es bereits am Dienstagabend weiter mit dem Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt (Beginn 19.30 Uhr). Die Helios Arena ist ausverkauft.
Vermeidbare Niederlage
In Augsburg gab es am Abend vor Silvester lange Gesichter bei den Schwenningern. Die Niederlage gegen die Fuggerstädter nach zweimaliger Führung und einem sehr guten zweiten Drittel war ärgerlich und vermeidbar.
Vor dem Anpfiff des letzten Spiels 2023 wurde die Freude über die Rückkehr von Tylor Spink, der nach vierwöchiger Verletzungspause sein Comeback feierte, recht schnell getrübt: Sebastian Uvira erhielt nachträglich vom DEL-Disziplinarausschuss eine Sperre aufgebrummt. Der Stürmer war im Spiel gegen Iserlohn seinem Teamkollegen Daniel Pfaffengut zur Unterstützung geeilt, der von Rooster Mitch Eliot einen üblen Stockstich erhalten hatte. So weit, so verständlich. Allerdings kam Uvira dafür von der Spielerbank, was strikt verboten ist. Vorgesehen ist eine Sperre von vier Spielen, zwei davon wurden nach einem Einspruch der Wild Wings zur Bewährung ausgesetzt. Die Position von Uvira wurde somit in Augsburg von Boaz Bassen übernommen. Wieder im Schwenninger Aufgebot war nach abgesessener Sperre Will Weber, für den Filip Reisnecker weichen musste.
Im restlos ausverkauften Augsburger Curt-Frenzel-Stadion ging es im ersten Drittel hin und her. Mal hatten die Panther mehr Chancen, mal waren die Schwarzwälder am Drücker. Doch sowohl SERC-Torhüter Joacim Eriksson als auch Augsburgs Goalie Markus Keller machten ihre Sache richtig gut.
Die erste Unterzahl der Gäste brachte schließlich das erste Tor – und zwar für die Schwenninger. Max Görtz hatte einen Konter gefahren, war an Keller gescheitert, doch Ken André Olimb versenkte den Nachschuss zum 0:1 in der 15. Minute. Es war am 33. Spieltag der erste Saisontreffer des so wertvollen Norwegers.
Die Antwort der bayerischen Schwaben folgte nur 61 Sekunden später. Jerje Karjalainen zog von der blauen Linie ab, Chris Collins hielt den Schläger rein und es stand 1:1. Ein gerechter Zwischenstand nach den ersten 20 Spielminuten. Der Schwenninger Torschütze war allerdings nicht ganz glücklich. „Mein Tor tut natürlich gut, es hat ja lange genug gedauert. Aber insgesamt machen wir es hinten nicht gut genug“, meinte Olimb.
Nach knapp drei Minuten im zweiten Drittel gingen die Wild Wings erneut in Führung. Benjamin Marshall bediente wunderbar Philip Feist, der zum 2:1 einschob. Die Schwäne dominierten anschließend weitestgehend das Spiel, mussten sich allerdings Chancenwucher vorwerfen lassen. Chris Brown traf den Außenpfosten, Alexander Karachun scheiterte an Keller, und auch Kyle Platzer, Zach Senyshyn und Marshall versuchten sich vergebens.
Im Schlussabschnitt machten die Panther Druck und kamen in der 50. Minute durch Otso Rantakari zum verdienten 2:2 (50.). Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Abpfiff. Nach torloser Verlängerung musste das Penaltyschießen entscheiden. In diesem hatte Augsburg das bessere Ende für sich. Collins traf entscheidend zum 2:3-Endstand. Schwenningens Rückkehrer Tylor Spink meinte nach der Partie: „Unsere Leistung hat zwar gestimmt, aber die Augsburger haben aus ihren Chancen mehr gemacht.“
Trotz der vermeidbaren Niederlage sind die Wild Wings weiter voll im Soll. Nun heißt es: Mund abputzen und mit der beeindruckenden Heimstärke zurück in die Erfolgsspur. Mit dem punktgleichen ERC Ingolstadt kommt ein direkter Konkurrent um die Playoff-Plätze in die Helios-Arena. Den letzten Vergleich der beiden Teams gewannen die Wild Wings Ende Oktober zuhause mit 6:3, nachdem sie gegen die Ingolstädter zuvor neunmal (!) in Folge verloren hatten.
Schwenningens Chefcoach Steve Walker vor der ersten Aufgabe seines Teams im neuen Jahr: „Ich erwarte eine sehr enge Partie. Die Ingolstädter haben zwar viel Qualität. Aber wichtiger ist, dass wir unser Spiel durchbringen.“ In den letzten drei Partien vor dem Jahreswechsel feierte das Team von Panther-Coach Mark French einen Auswärtssieg gegen Nürnberg, kassierte jedoch in Bremerhaven und zuhause gegen die Eisbären Berlin zwei Niederlagen.