Fußball-Landesliga: An der Tabellenspitze endete am achten Spieltag die Siegesserie von Spitzenreiter Überlingen. Die Elf musste sich gegen Walbertsweiler mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. Am anderen Tabellenende wartet der FV Marbach auch nach sieben Spielen weiterhin auf den ersten Punkt. Von den Schwarzwälder Teams duften am Wochenende nur der FC Neustadt und der FC Gutmadingen einen Sieg bejubeln.

Der FC Neustadt setzte sich mit einem 3:0-Erfolg gegen den VfR Stockach zunächst einmal im Verfolgerfeld der Überlinger fest. Aus acht Partien holten die Hochschwarzwälder nun 15 von 24 möglichen Punkten. „Unser Spiel sieht von außen wirklich sehr gut aus. Allein die Chancenverwertung macht mir etwas Sorgen. Schon nach 45 Minuten müssen wir 3:0 und nicht nur 1:0 führen“, sagt Neustadts Co-Trainer Ranil Weerakkody. Seine Elf habe die Partie weitgehend in Griff gehabt, doch bei einem Aluminiumtreffer der Gäste, beim Stand von 2:0, kann es auch nochmals eng werden. „Glücklicherweise machen wir im Gegenzug das 3:0. Da war eine Entwicklung der Mannschaft zu sehen. Die Automatismen greifen immer besser“, freut sich Weerakkody, der auch den ersten Zu-Null-Erfolg in der noch jungen Saison würdigt. „Unsere Abwehr steht seit Wochen gut. Schön, dass wir das auch einmal mit Zahlen belegt haben.“ Mit Walbertsweiler, Singen, F.A.L. und Überlingen warten nun ganz schwere Aufgaben auf die Hochschwarzwälder.

Mit dem 1:5 gegen den SC Gottmadingen kassierte der FC Löffingen die bisher höchste Saisonniederlage. „Der Knackpunkt der Partie war sicherlich, dass wir den Treffer zum 1:3 zu schnell bekommen haben. Nach unserem 1:1-Ausgleich hatten wir das Spiel auf unserer Seite, doch mit den zwei Treffern zum 1:3 hat Gottmadingen uns den Zahn gezogen“, resümiert FCL-Trainer Jörg Klausmann. Seine Elf hatte nach dem Ausgleich sogar die Chance zur Führung. Klausmann wollte, dass sich seine Akteure auch nach dem 1:3 nicht verstecken, mutig spielen und etwas riskieren. Der Mut wurde jedoch nicht belohnt. „Der Gegner hat ein tolles und schnelles Konterspiel aufgezogen. Eins, zwei, drei standen sie vor unserem Tor. Der Sieg ist verdient, fiel jedoch etwas zu hoch aus“, ergänzt Klausmann. Bitter für ihn, dass gerade in der Partie einige Stammspieler wie Benjamin Gaudig fehlten. Nach acht Partien stehen nun vier Siege und vier Niederlagen in der Zwischenbilanz.

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Der FC Gutmadingen hat aktuell einen kleinen Lauf. Neun Punkte sammelte die Elf von Trainer Steffen Breinlinger aus den vergangenen drei Partien ein. Auch in Bad Dürrheim ließ sich die Elf beim 2:1-Auswärtssieg nicht stoppen. „Das Ergebnis stimmt, doch das Spiel war eher ein schwächeres von uns. Vor allem in Halbzeit zwei war es eher unstrukturiert, was auch an zahlreichen Foulspielen und demzufolge vielen Unterbrechungen lag. Es war nicht schön anzusehen“, analysiert FCG-Trainer Steffen Breinlinger. Seine Elf habe der unbändige Wille ausgezeichnet, die Partie unbedingt mit einem Sieg zu beenden. „Ein dickes Lob gibt es von mir für den kämpferischen Einsatz. Wir haben uns in alle Zweikämpfe geworfen.“ Defensiv habe seine Elf sehr stabil agiert und den Kurstädtern kaum Chanen gestattet. Gutmadingen hat sich mit nunmehr zehn Punkten erst einmal deutlich aus der Abstiegszone verabschiedet.

Auch gegen Gutmadingen wurde es nichts mit dem angestrebten dritten Saisonsieg des FC Bad Dürrheim. Erneut erarbeiteten sich die Kurstädter einige Chancen, doch mehr als ein Treffer sprang bei der 1:2-Heimniederlage nicht heraus. Somit stehen nur vier Treffer auf der Habenseite, die alle von Neuzugang Ramiro David de Lillo erzielt wurden. „Wir haben keine Ergebniskrise. Das Wort Krise passt in unserem Fall überhaupt nicht. Natürlich hätten wir uns auf den Auftaktpartien mehr Punkte gewünscht, aber unsere eigentliche Zielstellung, ein Platz im gesicherten Mittelfeld, ist weiterhin in Sichtweite“, betont Trainer Enrique Blanco. Er ist bereit, der jungen und in großen Stücken neu formierten Elf Zeit zu geben, zumal Blanco mit den Trainingseindrücken zufrieden ist. Diesmal waren es zwei individuelle Fehler, die ein besseres Ergebnis kosteten. Dazu kommt weiterhin eine gewisse Schwäche beim Torabschluss. So boten sich beim Stand von 1:1 aus Sicht von Blanco ein, zwei gute Möglichkeiten. Der Trainer sieht das Saisonziel weiterhin als machbar an und ergänzt: „Wir werden hart arbeiten und uns dafür auch bald belohnen.“

Ganz knapp verpasste der FC Schonach eine faustdicke Überraschung. Bis in Minute 90+2 führten die Schwarzwälder in Denkingen mit 2:1 Toren, doch dann gelang den Gastgebern der Ausgleich. Lorenz Spiegelhalter hatte die Rote Karte gesehen. Der anschließende Freistoß schlug zum 2:2 ein. „Ich ärgere mich nicht so sehr über das späte Gegentor, sondern vielmehr über die Tatsache, dass wir nicht das 3:1 oder 4:1 nachgelegt haben. Wir haben eine bärenstarke Leistung gezeigt und waren deutlich besser als der Gegner. Meine Spieler haben mir einen schönen Nachmittag beschert“, resümiert Trainer Alex Fischinger, der gleich fünf Spieler aus der Erfolgself vom vergangenen Wochenende ersetzen musste, was auf dem Platz kaum zu sehen war. Vier 18-jährige und ein 17-jähriger Spieler sprangen in die Lücken und beeindruckten Fischinger. „Unsere Leistung war unfassbar gut. Wenn wir so weitermachen, haben wir mit dem Abstieg nichts zu tun. Wir haben die Qualität für mehr“, fügt der Trainer an, der die Niederlage vor zwei Wochen in Bad Dürrheim als Wendepunkt ausmacht. „Nach diesem lausigen Spiel, dem einzig schlechten der gesamten Saison, haben wir die richtigen Lehren gezogen. So machen mir meine Jungs unheimlich viel Spaß.“

Auch im siebten Versuch ging der FV Marbach beim 0:4 in Dettingen ohne Punkte vom Platz und droht als Tabellenletzter langsam den Anschluss zu verlieren. „Wir waren über die 90 Minuten eigentlich nie so richtig auf dem Platz. Ich habe keine Präsenz gesehen, was dem fehlenden Selbstvertrauen geschuldet ist. Die Körpersprache stimmte nicht“, sagt Marbachs Trainer Patrick Fleig. Seine Elf kassierte die ersten zwei Gegentreffer jeweils in den ersten Minuten der ersten und zweiten Halbzeit, was nochmals für einen Dämpfer sorgte. Aufgeben werden die Marbacher trotz der verzwickten Lage jedoch nicht. „Ab dieser Woche haben wir endlich einmal den kompletten Kader im Training. Da hoffe ich auf einen neuen Schwung“, ergänzt Fleig. Hoffnungsträger sind dabei Kapitän Dominic Fischer und der erfahrene Fabio Mauch, die immer mit Leistung überzeugen. Fleig: „Diese Jungs müssen jetzt vorangehen.“