Eishockey: Nun wird es richtig ernst für die Wild Wings. Als Tabellenletzter müssen die Schwenninger schleunigst punkten. Im Heimspiel gegen die Nürnberg Ice Tigers (Freitag, 19.30 Uhr) und auswärts am Sonntag (19 Uhr) bei den Bietigheim Steelers geht es gegen zwei Gegner, die man am Ende der Saison hinter sich lassen will und muss.

Viel Zeit blieb den Wild Wings nicht, um die erneute Niederlage am Dienstag in Wolfsburg zu verarbeiten. Lediglich ein konzentriertes Training war möglich, nach dem man erst spät in der Nacht zum Mittwoch aus Niedersachsen zurückgekehrt war. Der Mittwoch selbst wurde nach drei Spielen innerhalb von sechs Tagen eher für die Regeneration genutzt. Am Donnerstag aber stand so einiges auf dem Trainingsplan. „Wir haben intensiv am Forechecking, vor allem aber auch an unserem Überzahlspiel, gearbeitet. Zudem ging es um Übungen zum Verhalten vor dem gegnerischen Tor“, sagte Schwenningens Trainer Niklas Sundblad.

Natürlich hat der Schwede die Schwierigkeiten seiner Mannschaft erkannt und versucht nun Abhilfe zu schaffen. Dabei kann Sundblad allerdings nicht auf die Rückkehr von Tylor Spink setzen. Für den kanadischen Kreativspieler kommen die beiden Partie an diesem Wochenende nach seiner Oberkörperverletzung immer noch zu früh. „Er hat am Donnerstag mittrainiert, das sah schon ganz gut aus. Ich denke, nächstes Wochenende dürfte er wieder zu hundert Prozent fit sein“, musste Sundblad den weiteren Ausfall seines Centers bekannt geben. Die Aufstellung wird sich also nur auf einer Position ändern. Torhüter Joacim Eriksson kehrt nach einem Spiel Pause zurück zwischen die Pfosten.

Verändern soll sich aber am Freitagabend tunlichst das Ergebnis. Man braucht seitens der Wild Wings dringend den ersten Sieg. Auch, um den Druck von außen wieder etwas zu verringern und etwas entspannter zum Derby nach Bietigheim fahren zu können, das wohl zwischen 800 und 900 Schwenninger Fans vor Ort verfolgen werden. Für beide Partien gilt quasi derselbe Matchplan. „Wir brauchen insgesamt viel Geschwindigkeit, aber auch mehr Entschlossenheit. Wir müssen vor dem gegnerischen Tor noch heißer sein, uns Raum schaffen und körperbetonter auftreten“, beschreibt Sundblad diesen Plan.

Die Scheiben sollen und müssen auch mal förmlich ins Netz gearbeitet werden. Schließlich fehlen den Schwänen vor allem Tore. „Wir müssen kaltschnäuziger sein. Wir machen ansonsten viel richtig, aber wir brauchen jetzt dringend den ersten Sieg“, so der 48-jährige Chefcoach.

Dazu zählt man natürlich auch auf die Unterstützung der eigenen Anhänger. Bislang waren in der gesamten DEL die Zuschauerzahlen nicht wirklich erfreulich. Auch in Schwenningen rechnet man für das Spiel gegen Nürnberg mit weniger als 3000 Fans. „Es ist ganz wichtig, dass wir hier alle zusammenhalten. Natürlich war der Start nicht gut, aber noch sehe ich auch kein großes Problem. Nur miteinander sind wir stark“, hofft Sportdirektor Christof Kreutzer weiter auf das Verständnis und die Geduld der Zuschauer.

Allerdings dürfte auch Kreutzer klar sein, dass man diese Zurückhaltung der eigenen Fans nicht mehr lange erwarten darf. Gerade gegen die als Abstiegskandidat gehandelten Ice Tigers und den Aufsteiger aus Bietigheim sind die Wild Wings am Wochenende zum Siegen verdammt.

Ticketverkauf

Die Corona-Pandemie sorgt noch immer für Einschränkungen. Seit 16. September gilt in Baden-Württemberg ein dreistufiges System. Das wiederum hat Einfluss auf den Ticketverkauf der Wild Wings, die nun entsprechend reagieren und in Zukunft wie folgt vorgehen: Jeweils freitags ab 9.30 Uhr gehen die Tickets für das Heimspiel in der darauffolgenden Woche in den Verkauf. Nach wie vor und so lange wie möglich gilt für die Helios-Arena die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet). Da sich die Inzidenzstufe kurzfristig ändern kann, ist eine längerfristige Planung beim Ticketverkauf derzeit nicht möglich.