Verbandsliga: Null Punkte bei 0:7-Toren in drei Partien – der SC Pfullendorf präsentierte sich zuletzt wie ein angezählter Abstiegskandidat. Im Oberen Linzgau schrillen die Alarmglocken. Durch die festgefahrene sportliche Situation nach den jüngsten beiden reichlich uninspirierten Auftritten in Elzach und gegen den Freiburger FC fühlte sich die Chefetage des Vereins veranlasst, der Mannschaft am Montagabend vor Trainingsbeginn eindringlich ins Gewissen zu reden.
Sowohl der Sportclub-Vorsitzende Karl Fritz als auch Sportvorstand Robert Hermanutz nahmen sich die Akteure zur Brust mit ihrem Appell, dass sich jeder zuerst an die eigene Nase fassen sollte. Auch Trainer Hakan Karaosman suchte den direkten Weg in einer offenen Aussprache, um ausloten zu können, ob die Mannschaft ihm mit ihren beiden tristen Vorstellungen letztlich etwas mitteilen wollte.
Seitdem er als Assistent von Helgi Kolvidsson beim Proficlub SC Austria Lustenau (von 2011-2015) miterleben durfte, welche Mechanismen in besorgniserregender Lage in aller Regel greifen, gäbe er sich prinzipiell keinen Illusionen hin. „Ich bin nicht blauäugig. Im Kampf gegen Windmühlen kann ich nicht gewinnen!“
Seine Devise: „Entweder gehen wir da jetzt gemeinsam durch, oder es muss eben eine andere Lösung gefunden werden!“ Auch damit hätte er kein Problem. Seinem Vernehmen nach vermittelte ihm die Mannschaft im Beisein des Vorstands das Gefühl, dass er im nunmehr angesagten Abstiegskampf weitermachen soll.
Der 51-Jährige dürfte sich jedoch nicht scheuen, fortan energischer durchzugreifen, wenn Akteure ihren fehlenden Antrieb zur Schau tragen. Gegen den Freiburger FC erwiesen sich frühere Fixgrößen wie Robin Rauser, Yunus Kulu oder Nick Zimmerer als Ausfälle.
Ob die Maßnahmen, die sich die junge Mannschaft nun im eigenen Ansporn auferlegt hat, endlich einen Ruck bewirken, sich vor allem im Abwehrverhalten mehr zu behaupten, und im Offensivspiel der Turbo wieder gezündet werden kann, dürfte sich schon am Samstag in Bühlertal zeigen. (jüw)