Seinen Abschied beim SC Pfullendorf hatte Ronny Klockner bereits in der Vorwoche spontan über soziale Medien verkündet. Sicherlich aus seiner abgrundtiefen Enttäuschung heraus, dass er im Heimspiel gegen den SV Stadelhofen nicht als Nummer eins nominiert worden war.

Mit Klockners Entscheidung, in der just angelaufenen neuen Saison gleich das Handtuch zu werfen, erklärte sich Helgi Kolividsson, der Sportliche Leiter des SCP, nicht einverstanden. Der Isländer suchte das Gespräch mit dem Tormann mit der Absicht, ihn zu einem Stimmungsumschwung zu bewegen: „Ich will den Ronny motivieren, dass er weitermacht!“ Ergebnis offen.

Trainer spricht von „Kindergarten“

Als „Kindergarten“ bezeichnet Sportclub-Trainer Hakan Karaosman das ganze Theater um seinem eigenwilligen Goalie. „Er hat uns klar signalisiert, dass er wechseln will!“ Damit hätte sich Ronny Klockner aus des Trainers Sicht selbst Steine in den Weg gelegt.

Auch dessen Zaudern bei der aktuellen Vertragsverlängerung ist registriert worden, zumal Klockner eine lange Bedenkzeit nahm, nachdem seine besten Kumpels mit ihrem Fortgang liebäugelten, den sie schließlich realisierten.

Das könnte Sie auch interessieren

Im Übrigen hätte es von ihm nie eine Stammplatz-Garantie oder einen Sonderstatus für den 23-jährigen Klockner gegeben, macht Karaosman allein schon im Hinblick auf dessen starken Konkurrenten Nino Trost klar, der vom FC 08 Villingen II zum SCP zurückgekehrt ist und bei seinen bisherigen Einsätzen einen höchst zuverlässigen und sicheren Part gespielt hat.

Dagegen sorgten Klockners private Eskapaden eher für Irritationen, die nicht aus der Welt sind und auf mangelnde Disziplin schließen lassen. Mit leistungsmindernder Folge. So sollte er sich drei Runden vor Schluss der Vorsaison im Tor bewähren, musste aber aus jenen besagten Gründen verletzungsbedingt passen. Auch aktuell wissen gut informierte Kreise über einen weiteren von diesem Spieler ausgelösten Vorfall im Pfullendorfer Seepark zu berichten. Ob da von Vereinsseite eine „Augen-zu“-Politik wirklich hilfreich ist?

Das könnte Sie auch interessieren

Trainer Hakan Karaosman sieht für die Zukunft zwei Lösungsansätze. Entweder wird Moritz Zieger, der augenblicklich gesetzte Torwart in der zweiten Garnitur hochgezogen, was für die nächste Saison ohnehin beabsichtigt ist.

Eine weitere Möglichkeit, sozusagen als letzte Option, bestünde darin, einen jungen Mann nachzuverpflichten, der in der Türkei Zweitligaerfahrung gesammelt hat. Sollte Klockner tatsächlich bleiben wollen, müsste er sich über Einsätze in der Zweiten erst einmal neu bewähren, sagt der Coach. (jüw)