Fußball, Verbandsliga: 1. FC Rielasingen-Arlen – FC Denzlingen (Sonntag, 15 Uhr, Kunstrasen Talwiese). – Mika Köberlin und der 1. FC Rielasingen-Arlen – das scheint zu passen. In der Winterpause war der Innenverteidiger vom FC Schaffhausen aus der Schweiz zum Verbandsligisten in den Hegau gewechselt. Seitdem hat der 19-Jährige alle drei Pflichtspiele über die volle Distanz bestritten – und ist dabei noch unbesiegt. Gegen den FC Waldkirch (4:3) und den SV Bühlertal (2:1) gewann das Team von Trainer Oliver Sorg, beim Freiburger FC spielten die Rielasinger 2:2. „Die neuen Mannschaftskollegen haben mich sehr gut und schnell aufgenommen“, sagt der Neuzugang.
Angefangen bei der SG Tengen-Watterdingen
Der 1. FC Rielasingen-Arlen ist zwar sein erster echter Verein in Deutschland, doch mit dem Fußball begonnen hat Köberlin gar nicht weit entfernt von der Talwiese: bei der SG Tengen-Watterdingen. Bereits im F-Jugendalter fiel das Talent dem Nachwuchsleiter des FC Schaffhausen bei einem Turnier in Gottmadingen auf. Also wechselt der Kicker aus Tengen ins nahe Ausland, noch ehe seine Sportlerlaufbahn so richtig angefangen hat.
Die weiteren Spiele in der Verbandsliga
Köberlin lebt bis heute in seinem Elternhaus in Tengen. Während er die Realschule in Engen besucht und aufs Technische Gymnasium in Singen geht, pendelt der sportliche Grenzgänger vom Hegau nach Schaffhausen. 17 Minuten ein Weg mit dem Auto. „Meine Eltern haben mich gefahren, bis ich den Führerschein hatte“, sagt der 19-Jährige.
Ein Fußballleben in der Schweiz
In Schaffhausen durchläuft der Deutsche die komplette Jugend und spielt bereits im Nachwuchsalter für die zweite Mannschaft, die U21, in der 2. Liga interregional, der fünfthöchsten Spielklasse des Landes. Köberlin trainiert ab und an bei den Profis mit und hat vor etwa eineinhalb Jahren sogar gute Aussichten auf einen Testspieleinsatz in der ersten Mannschaft, als ihn eine Patellasehnen-Entzündung ausbremst.
„Ich war Stammspieler in der U21, bis es in der Hinrunde dieser Saison einen Trainerwechsel in Schaffhausen gab“, erzählt Köberlin. Danach kamen etliche Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft in die Reserve, und der Innenverteidiger aus dem Hegau wurde nur noch unregelmäßig eingesetzt. Da kam der Wechsel in die deutsche Verbandsliga gerade recht. „Ich habe einfach mal etwas Neues gebraucht nach fast zehn Jahren in Schaffhausen“, sagt Köberlin.
Beim 1. FC Rielasingen-Arlen schon Stammspieler
Bei seinem neuen Verein fühlt sich der 19-Jährige, der in Singen eine Ausbildung zum Industriemechaniker macht, schon jetzt sehr wohl. „Das ganze Umfeld passt in Rielasingen“, sagt der Abwehrmann. „Es freut mich, dass ich gleich Stammspieler geworden bin.“
Nach zwei Siegen und einem Remis im neuen Jahr kommt am Sonntag nun mit dem Spitzenreiter FC Denzlingen ein Verbandsliga-Schwergewicht auf die Talwiese. „Spiele gegen den Tabellenführer sind immer schwer“, sagt Mika Köberlin, dessen Team dabei ohne seinen Top-Torschützen auskommen muss. Nico Kunze – mit 13 Treffern der zweitbeste Knipser der Liga – ist nach seiner Roten Karte aus dem Spiel gegen Bühlertal noch gesperrt.
Mit einem Sieg gegen den Ligaprimus könnten die fünftplatzierten Rielasinger einen weiteren Schritt nach oben machen – aktuell beträgt der Rückstand auf den Tabellenzweiten SV Linx acht Zähler.
Ist eine mögliche Aufstiegsrelegation denn ein Thema beim ehemaligen Oberligisten? „Ich will immer so weit wie möglich oben mitspielen“, sagt Mika Köberlin, der sich kein konkretes Ziel entlocken lässt. „Im Moment ist es mein Ziel, mich in der Mannschaft zu etablieren und weiter gute Leistungen zu bringen“, sagt der 19-Jährige, der aus einer echten Fußballerfamilie stammt.
Am besten schon am Sonntag wieder – im Heimspiel gegen den Tabellenführer FC Denzlingen.