Fußball-Verbandsliga: Die Spatzen pfiffen es schon beim ersten Schnee vor drei Monaten vom Stadiondach der Geberit-Arena: Dass es beim SC Pfullendorf intern rumort, dass über arrivierte Spieler und deren Zukunft diskutiert wird.

Und dass in diesen Überlegungen auch der Trainer eine Rolle spielen könnte, wie Adnan Sijaric nun auf hartnäckiges Nachfragen des SÜDKURIER einräumte – mit einem für ihn selbst etwas überraschenden Ausgang: Der Verein will die nächste Saison ohne ihn in Angriff nehmen. Etwaige Nachfolgekandidaten befänden sich bereits in der Pipeline.

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Begründet hat die Sportliche Leitung ihre Maßgabe eines Trainerwechsels damit, einen „Neuanfang starten“ zu wollen. Für Sijaric ist dieser Schritt nicht allzu leicht nachzuvollziehen, zumal er eine „sukzessive Weiterentwicklung“ seines Teams durchaus konstatieren könne.

Eigengewächse selbst hoch gezogen

Schließlich hatte er, als er 2019 die Geschicke beim Verbandsliga-Aufsteiger wieder übernahm, die besten Eigengewächse der von ihm seit 2017 betreuten Sportclub-A-Junioren selbst hoch gezogen. So galt es für ihn vordergründig, die Balance zwischen erfahrenen Akteuren und Nachwuchstalenten zu finden.

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Auch wenn sich Sijaric absolut loyal gegenüber seinem Heimatverein zeigt und sich jeglicher Kritik enthält, ließe sich durchaus feststellen, dass es der Sportlichen Leitung kaum gelungen war, nachhaltige Strukturen aufzubauen. Vor allem beim kickenden Personal summieren sich die Fehleinkäufe von außerhalb mit über 30 Akteuren, die nach kurzen Gastspielen wieder das Weite suchten.

Abbruch als Spitzenreiter

Dennoch kann sich die Erfolgsbilanz unter Sijarics Ägide sehen lassen: 2019/20 schloss der SC Pfullendorf auf dem siebten Tabellenplatz ab. Besonders aber trauerten die Pfullendorfer der abgebrochenen Saison 2020/21 nach, als sie Spitzenreiter mit allerbesten Aussichten auf einen Oberliga-Aufstieg waren.

Auch in der aktuellen Saison sind die Karten im Aufstiegsrennen nach 20 Spielen längst nicht ausgereizt. So stehen summa summarum in 48 Spielen gerade mal sieben Niederlagen zu Buche.

Weiterhin beim SC Pfullendorf?

„Zuletzt hatte uns ein bisschen das Spielglück gefehlt und uns um einen besseren Punkteschnitt gebracht“, bemerkt der 45-Jährige selbstkritisch und zieht daraus sein persönliches Resümee: „Wir haben für viel Positives gesorgt, ich kann erhobenen Hauptes gehen.“ Wie es nun um seine Zukunft bestellt ist? Der SCP habe ihm gegenüber signalisiert, ihn gerne anderweitig einbauen zu wollen.

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Definitiv Spruchreifes gibt es aber dazu nicht. Da der scheidende Coach über ein gutes Netzwerk verfügt, sei für ihn auch eine Scouting-Aufgabe im Bereich des Vorstellbaren. „Die finalen Gespräche dazu werden in der kommenden Woche stattfinden“, erklärte der Sportclub-Vorsitzende Karl Fritz in seiner Stellungnahme.

„Wir stehen finanziell so gut wie noch nie da“

Verstimmt reagierte er auf Spekulationen über die zukünftige Wirtschaftlichkeit. „Wir stehen finanziell so gut wie noch nie da“, betonte Karl Fritz, der den Rückzug von Hauptsponsor Admiral als moderat bewertet. Das abgesicherte Budget würde es dem Verein sogar ermöglichen, in die Infrastruktur zu investieren.