Ein Krankenhausbett voller medizinischem Material und Medikamenten, angeordnet und drapiert wie ein Patient. Aufgenommen wurde das Motiv im November 2021 im Kantonsspital Baden (KSB), unweit der Grenze zu Deutschland.

Eindrucksvolle Aufnahme des Kantonsspitals Baden: Diese Mengen an Materialien und Medikamenten im Wert von 3000 Franken benötigt ein ...
Eindrucksvolle Aufnahme des Kantonsspitals Baden: Diese Mengen an Materialien und Medikamenten im Wert von 3000 Franken benötigt ein Covid-Patient auf der Intensivstation jeden Tag. | Bild: Kantonsspital Baden

Es ist ein Bild, das anschaulich wie in unserer Region noch nie zuvor zeigt, welcher Aufwand mit der Versorgung eines Covid-Intensivpatienten verbunden ist. „Die Kosten für die auf den Fotos abgebildeten Medikamente und Schutzmaterialien belaufen sich auf über 3000 Franken pro Tag“, erklärt Omar Gisler, der Sprecher des Spitals, auf Anfrage des SÜDKURIER.

Zu sehen sind unter anderem „Schmerz-, Schlaf- und Abführmittel, Medikamente gegen Übelkeit, Medikamente für die Sonderernährung, Relaxantien, Magensäurebinder, Antibiotika, Cortison und Mittel für die Kreislaufstützung zu sehen. Ein Covid-Patient benötigt pro Tag zwischen 15 und 20 verschiedene Medikamente“, erklärt Gisler.

Das Kantonsspital veröffentlichte das Bild und ein weiteres, bei dem die für die Versorgung nötige Zahl medizinischen Personals um das Krankenbett steht, in sozialen Netzwerken.

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Eindrucksvolle Aufnahme des Kantonsspitals Baden. Diese Mengen an Materialien und Medikamenten benötigt ein Covid-Patient auf der Intensivstation jeden Tag. Sieben medizinische Fachkräfte braucht es für die Versorgung. | Bild: Kantonsspital Baden

Die Reaktionen waren enorm.

Was war die Motivation hinter dem Post?

„Wir möchten einen Beitrag zur Aufklärung leisten. Den wenigsten Leuten ist bewusst, was es bedeutet, wenn man intensivpflegerisch betreut werden muss. Das ist alles andere als ein Honigschlecken“, erläutert Sprecher Gisler. Deshalb habe das Spital aufzeigen wollen, wie hoch der materielle Aufwand ist, der auf einer Intensivstation (IPS) betrieben wird.

„Ganz zu schweigen von den personellen Ressourcen, die benötigt werden. Die Leistung, die unser IPS-Personal Tag für Tag rund um die Uhr erbringt, kann nicht genug gewürdigt werden“, ergänzt der Sprecher.

Von den Mitarbeitenden auf der Intensivstation sei auch die Idee für die Fotos gekommen. „Sie haben das Bild in Eigenregie arrangiert und zuerst auf unserem Social Intranet publiziert. Das Echo war überwältigend“, erklärt Gisler. „Eindrücklich“ ist ein Adjektiv, das auch in den Kommentarspalten der Social-Media-Kanäle häufig zu lesen ist. Die zahlreichen Likes und positiven Kommentare sprechen für sich.

Wie ist momentan die Corona-Lage im Kantonsspital Baden?

Dazu sagt Kliniksprecher Gisler: „Wir befinden uns in der fünften Welle. Die Fallzahlen steigen, auch auf unserer IPS. Neben den Covid-Patienten gibt es jedoch auch zahlreiche andere Patienten, die schwer krank sind. Sie haben ebenfalls ein Anrecht auf eine adäquate Behandlung. All diesen Ansprüchen gerecht zu werden, wird zunehmend schwierig.“

Das sei mitunter auch für die Mitarbeitenden frustrierend. Bewundernswert sei jedoch, mit wie viel Engagement und Power sie ihrem Job nachgehen. Omar Gisler ist sicher: „Die positiven Rückmeldungen der Patienten – die Weiterempfehlungsrate des KSB beträgt 97 Prozent – bilden eine große Motivation. Wir werden auch die fünfte Welle meistern!“

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