Seinen Lebensunterhalt aufbessern wollte ein 29-Jähriger aus Lottstetten im Januar 1994 im kleinen Grenzverkehr – wozu er sich aber nicht der Methode des Grenzgängers bediente. Mit vorgehaltener Pistole besorgte er sich in der Kantonalbank im schweizerischen Rafz 44.000 Franken.

Was war geschehen?

Es war ein sehr kalter Donnerstagmorgen, als der 29-Jährige kurz nach 8 Uhr den Schalterraum der Bank betrat. Vor das Gesicht hatte er sich einen Palästinenserschal gebunden, mit der Pistole in der Hand bedrohte er eine Kundin und die drei Angestellten.

Worauf ihm wohl der Kassierer die 44.000 Franken aushändigte, mit denen der Bankräuber in einem schwarzen Golf-Cabrio davonfuhr.

Bankräuber durchbricht die Absperrung

Der Fluchtwagen trug Züricher Kennzeichnen, die von einem anderen Auto gestohlen waren. Der Bankräuber floh in Richtung des meist unbesetzten Grenzübergangs Schluchenberg/Baltersweil. Als der Golf nahte, waren aber Schweizer Zöllner auf dem Posten. Sie wollten den Wagen stoppen, der jedoch die Absperrung durchbrach und ins Badische entschwand. Bei der jetzt im Kreis Waldshut groß angelegten Fahndung waren 30 Polizeibeamte beteiligt.

Sie hatten es nicht allzu schwer, den 29-Jährigen schon zwei Stunden später in seiner Wohnung in Lottstetten als dringend tatverdächtig zu verhaften. Denn in seiner Garage stand ein schwarzes Golf-Cabrio, auch wenn es jetzt wieder deutsche Nummernschilder trug.

Vor allem aber hatte die Vorgeschichte des 29-Jährigen die Polizei auf seine Spur gebracht. Denn bereits zwei Jahren zuvor wurde der Mann verdächtigt, die gleiche Bank überfallen und 64.000 Franken erbeutet zu haben. Mangels Beweisen war er damals jedoch freigelassen worden.

Beute in einer Toilettenschüssel

Tags darauf gestand der 29-Jährige laut Polizei den Überfall. Wenig später verriet er auch das Versteck seiner Beute in einer ausgebauten Toilettenschüssel auf dem Speicher. Auch die Züricher Kennzeichen wurden gefunden. Das Golf-Cabrio gehörte übrigens einer Bekannten, auch einen Führerschein hatte der 29-Jährige nicht.

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