Ohne zusätzliche Finanzierung besteht das Risiko, dass Skyguide seinen Auftrag nicht mehr vollumfänglich erfüllen kann, heißt es in einem aktuellen Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK).

Wie brisant diese Meldung ist, verdeutlicht ein Blick auf die Aufgabe des Unternehmens, denn die Skyguide-Mitarbeiter sind für die Sicherheit im Flugverkehr zuständig. Auswirkungen der fehlenden Finanzierung könnten auch Südbaden treffen, denn die Schweizer Flugsicherung „kontrolliert den Luftraum bis nach Stuttgart“, weiß Vladimir Barrosa, Skyguide-Pressesprecher.

Auslöser für die Meldung war die Untersuchung des Skyguide-Programms „Virtual Center“ durch das EFK. Dabei handelt es sich um ein Projekt zur Digitalisierung der Flugsicherung. Ziel des „Virtual Center“ ist es, nach Angaben auf der Internetseite des Unternehmens, unter anderem, standortunabhängig zu werden, Kapazitäten nach Bedarf anpassen und schneller reagieren zu können.

Sicherheit soll weiter höchste Priorität haben

„Das heutige Finanzierungsmodell der europäischen Flugsicherungen ist nicht mehr zeitgemäß. Vor allem kleinere Flugsicherungen, mit geringerem Verkehrsvolumen, leiden unter den Kosteneffizienzzielen der EU-Kommission“, nimmt Barrosa Stellung. Allenfalls könnte Skyguide aufgrund des hohen Kostendruckes gewisse Leistungen nicht mehr erbringen.

Was das genau heißt? „Es könnte bedeuten, dass wir beispielsweise in Zukunft nicht mehr Flugsicherung auf Regionalflugplätzen machen und ein anderes Unternehmen das übernimmt. Aber das ist alles noch sehr weit weg und noch völlig unklar.“ Wichtig zu wissen sei, dass die Sicherheit im Flugverkehr weiter oberste Priorität habe und Skyguide an dieser Stelle eigenen Angaben zufolge keine Kompromisse eingehe.

Skyguide braucht zusätzliche Finanzierung

Die Arbeiten am „Virtual Center“ verzögerten sich bereits mehrfach. Laut der EFK ist zu befürchten, dass der Programmabschluss noch weiter nach hinten verschoben wird. Eine der Ursachen für die Verzögerung ist der anhaltende Mangel an Fachkräften, eine andere steigende Kosten und eine dritte die Rückzahlung von Corona-Darlehen. In einer Stellungnahme schreibt Skyguide, dass sich das Unternehmen der Situation durchaus bewusst ist.

Im Rahmen der Planung habe Skyguide deshalb bereits eine erste Analyse für alternative Geschäftsentwicklungsszenarien erstellt und deren Auswirkungen auf die Liquiditätslage für das Jahr 2025 geprüft. Dennoch, das EFK deutet darauf hin, dass „die Mittel nicht ausreichen werden, um die Unternehmensstrategie erfolgreich umzusetzen.“ Zusätzliche Finanzierung sei nötig, damit Skyguide seinen Auftrag weiter erfüllen könne.

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