Die Schweizer Skigebiete sind dieser Tage sehr beliebt, Wintersportler aus der Grenzregion strömen mit ihren Fahrzeugen über die Grenzen. Doch Vorsicht: Für die Nutzung von Nationalstraßen wird jenseits der Grenze eine Vignette fällig – und die ändert sich ab dem 1. Februar 2022 verpflichtend.
Denn die alte, grüne Vignette für das Jahr 2021 gilt nur noch bis zum 31. Januar und muss dann durch die neue, welche bereits seit dem 1. Dezember 2021 bezogen werden kann, ersetzt werden.
Wie viel kostet die Plakette und wo kann man sie kaufen?
Die neue Vignette trägt nun die Grundfarbe „Violett Metallic“, die Jahreszahl auf der Klebeseite ist hellblau, die auf der Vorderseite weiß. „Die Vignette kostet weiterhin 40 Franken, also knapp 38 Euro, und kann im Inland und an einer offiziellen Verkaufsstelle (zum Beispiel Post, Tankstellen) oder an den besetzten Grenzübergängen der Schweiz bezogen werden“, gibt Tabea Rüdin, Mediensprecherin des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG), ehemals Eidgenössische Zollverwaltung (EZV), auf SÜDKURIER-Nachfrage an. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit den Aufkleber bei den Straßenverkehrsämtern zu erwerben.
Wo benötige ich eine Vignette?
Egal ob bei der Fahrt in ein Schweizer Skigebiet in die Alpen oder beim täglichen Pendelweg zur Arbeit: Deutsche Autofahrer benötigen in der Schweiz die Vignette. Befährt man ab dem 1. Februar also eine der Schweizer Autobahnen oder eine der Autostraßen (mautpflichtige Nationalstraßen 1. und 2. Klasse) in der Schweiz, braucht man den entsprechenden aktuellen violetten Aufkleber am Fahrzeug.
Wie muss die Vignette befestigt werden?
Für die Befestigung gibt es im Nachbarland ganz bestimmte Vorgaben. „Damit die Vignette gültig ist, muss sie direkt und ohne Verwendung anderer Materialien an der vorgeschriebenen Stelle auf das Fahrzeug geklebt werden: bei Personenwagen auf die Innenseite der Windschutzscheibe, bei Anhängern und Motorrädern an ein leicht zugängliches und nicht auswechselbares Fahrzeugbestandteil“, so die Angaben der BAZG.

Darüber hinaus fordert die Behörde Autofahrer dazu auf, bereits verfallene Vignetten von den Scheiben zu entfernen, um mögliche Sichtbehinderungen zu vermeiden. Um die alte Vignette besonders einfach entfernen zu können, kann der Aufkleber laut dem ADAC beispielsweise mit Glasreiniger oder Bremsenreiniger eingerieben werden. Danach lässt er sich einfach abziehen. Alternativ gibt es auch spezielle Vignettenschaber an Tankstellen und Raststätten.
Was blüht bei einem Verstoß?
Wer keine aktuelle Vignette bei der Fahrt durch die Schweiz vorweisen kann, muss mit einer Strafe rechnen. Laut der BAZG riskiert der Fahrer dabei eine Geldbuße von bis zu 200 Franken, also knapp 190 Euro (Stand: 18. Januar). Die BAZG macht außerdem darauf aufmerksam, dass die Vignette nur für das Fahrzeug gültig ist, auf das sie geklebt wurde. Jegliches Entfernen und Wiederanbringen am gleichen oder auch an einem anderen Fahrzeug ist verboten und bringt wiederum bei Verstoß eine Strafe mit sich.
Wie oft werden Fahrer mit falscher oder ganz ohne Vignette erwischt?
Den Beamten des Nachbarlandes gehen jedes Jahr massenhaft Fahrer ins Netz, die ganz ohne, oder mit einer falschen Vignette unterwegs sind. Laut Tabea Rüdin stellten die Polizeikorps der Kantone und das BAZG im Jahr 2020 knapp 17.000 Bußen aus. In diesem Jahr war die Grenze zum Nachbarland über zwei Monate lang geschlossen und auch sonst war der Grenzverkehr im Vergleich zu den Vorjahren stark eingeschränkt. Für das Jahr 2021 liegen die Angaben dahingehend noch nicht vor, auch wird nicht erfasst, zu welchen Nationalitäten die 17.000 Regelbrecher gehören.
Wann kommt die E-Vignette?
Die Schweiz plant schon längere Zeit die Einführung einer elektronischen Vignette. Diese sei laut den Angaben des BAZG nun für den Verlauf des kommenden Jahres 2023 geplant. Die alte, herkömmliche Klebevignette bleibe allerdings weiterhin erhalten und wird durch die freiwillige E-Vignette lediglich ergänzt. Es werden weiterhin beide Varianten parallel angeboten. Hintergrund: Das Schweizer Parlament hat in der Wintersession 2020 die Revision des Nationalstraßenabgabegesetzes für die Einführung der freiwilligen E-Vignette verabschiedet. Während Autofahrer in der Schweiz noch auf die E-Vignette warten müssen, gibt es die digitale Vignette in Österreich bereits seit 2017.
Wie funktioniert das genau?
Die E-Vignette in der Schweiz funktioniert ein klein wenig anders, als der bisherige, herkömmliche Aufkleber. Neu ist dabei, dass die E-Vignette an das Nummernschild und nicht mehr an das Fahrzeug gebunden ist. Laut des BAZG habe das den Vorteil, dass bei Fahrzeugwechsel oder Wechselnummern keine zusätzliche Vignette gekauft werden müsse. Der neue Nachweis soll voraussichtlich über einen Internetshop bezogen werden können.
Wie lange ist aktuelle Vignette dann gültig?
Die Vignette ist seit dem 1. Dezember 2021 verfügbar und gilt bis zum 31. Januar 2023. Ab dem 1. Dezember 2022 gilt dann die Übergangsfrist, in der die neue Vignette bereits verfügbar ist, die alte aber noch weiterhin gilt. Ab dem 1. Februar 2023 verfällt der diesjährige Aufkleber in der Farbe „Violett Metallic“ und es gibt eine neue Farbe.