Eine männliche Leiche wird am 9. Juni am Rheinufer in Jestetten (Landkreis Waldshut) entdeckt. Laut Polizei wurde der 31-Jährige aus dem Schweizer Kanton St. Gallen mit einem Gegenstand getötet. Fragen und Antworten dazu, was bisher zur Tat bekannt ist?
Wo wurde die Leiche des Wildcampers gefunden?
Die Leiche des 31-jährigen Schweizers ist am Freitag, 9. Juni, gegen 11.20 Uhr von Passanten gefunden worden. Der Fundort liegt 400 Meter flussabwärts nach der Zollbrücke Rheinau, unweit des Lottstetter Ortsteils Balm. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft ist der Fundort auch der Tatort.

Wer ist das Opfer, der tote Wildcamper?
Der 31-Jährige aus dem Kanton St. Gallen soll sich laut Polizei am Donnerstag, 8. Juni (Fronleichnam), gegen 18 Uhr am Flussufer aufgehalten haben. Dort soll er eine Lagerstätte mit einer zwischen zwei Bäumen aufgespannten Hängematte eingerichtet haben. Als Todesursache geben Polizei und Staatsanwaltschaft stumpfe Gewalteinwirkung gegen den Kopf an, der Mann erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma.
Schon am Tag nach dem Leichenfund bindet die Polizei die Öffentlichkeit mit ein und bittet um Hinweise. Auf den Zeugenaufruf sind verschiedene Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen.
Am 19. Juni wendet sich die Polizei mit weiteren Details über das Opfer erneut an die Öffentlichkeit. Der Mann wird als schlank beschrieben und hatte blondes langes Jahr. Die Polizei bittet auch, Videos und Bilder vom Rheinufer zur Verfügung zu stellen.
Wie reagieren die Menschen in Jestetten?
Die Betroffenheit in Jestetten war groß. „Es ist kaum zu glauben, dass es so etwas in Jestetten geben kann“, sagt etwa Helmut Hamm im Gespräch. Auch Gemeinderätin Lotti Herrmann kommentiert das Geschehen ungläubig. Am Tatort unter einem Baumstamm wurde eine Gedenkstätte eingerichtet. Neben einem Glas mit einem Teelicht liegt ein Stein in Herzform, der den Namen „Severin“ trägt.
Wie laufen die Ermittlungen am Rheinufer ab?
Die Ermittlungen führten die Sonderkommission „Stick“, der zunächst rund 40 Kriminalpolizisten aus dem Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg angehören. Im Laufe der Ermittlungen wurde das Rheinufer auch mit einem Polizeihund abgesucht.
Unterstützung erhält die Sonderkommission von den Kantonspolizeien aus Schaffhausen, Zürich und St. Gallen.
Welche Spuren gibt es in dem Tötungsdelikt?
Rund eine Woche nach dem Fund, am Donnerstag, 15. Juni, durchkämmten zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei und Feuerwehr mit Unterstützung einer Drohne erneut das Gebiet rund um den Fund- und Tatort.
Zudem suchen Taucher den Rhein nach verdächtigen Gegenständen ab. Mittlerweile ist die Sonderkommission auf mehr als Kripobeamte angewachsen.
Was weiß man zum Tatverdächtigen?
Zwei Wochen nach dem Fund der Leiche vermeldet die Polizei einen Ermittlungserfolg. Am Donnerstag, 22. Juni, nimmt eine Spezialeinheit in Lottstetten einen 39-jährigen Mann aus Lettland fest.
Die Polizei ist dem Mann laut Angaben durch DNA-Spuren am Tatort auf die Spur gekommen. Als Tatwaffe gilt ein massives Holzstück.
Mittlerweile ist klar, dass der Mann als Bauarbeiter am Hochrhein war. Zudem stammt er zwar aus Lettland, ist aber keine lettischer Staatsbürger. Zudem wurde der Mann schon in seiner Heimat straffällig.