Lieber König Charles, liebe Königin Camilla,
wenn ich Sie beide auf Fotos sehe, dann muss ich unwillkürlich lächeln. Ende März waren Sie in Nordirland unterwegs. Da gab es Fotos, auf denen Sie in einer Bäckerei Pfannkuchen gewendet haben, mit Whiskey angestoßen oder einer Korbflechterin bei der Arbeit zugeschaut haben.
Und natürlich solche, auf den Sie Hände geschüttelt, Kinder und Hunde gestreichelt oder Geschenke entgegengenommen haben. Was alle diese Bilder gemeinsam haben: Sie sehen aus wie zwei, die sich gefunden haben. Die mit sich und der Welt im Reinen sind und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lassen.

Auch im Clarence House kracht es mal
Mir ist schon klar, dass es bestimmt auch bei Ihnen in Clarence House mal kracht. Das Personal Ihrer offiziellen Residenz könnte vermutlich Geschichten erzählen … Aber selbst wenn – was sollte passieren?
Sie kennen sich seit mehr als 50 Jahren und sind jetzt seit fast 20 Jahren verheiratet, da wird es wohl kaum noch etwas geben, das Sie nicht voneinander wissen. Wer so viel überstanden hat wie Sie, übersteht alles andere auch.
Hochzeit wegen dem Papst verschoben
Ihren großen Tag, den 20. Hochzeitstag, also die Porzellanhochzeit, verbringen Sie in Italien – und das passt, denn dieses Datum hängt eng mit dem Vatikan zusammen.
Letztendlich haben Sie nur deshalb am 9. April 2005 geheiratet, weil am Tag zuvor, der eigentlich vorgesehen war, der verstorbene Papst Johannes Paul II. beigesetzt wurde. Charles, Sie sind deshalb nach Rom gereist. Dieses Mal kommen Sie als König und sprechen als erster britischer Monarch vor dem italienischen Parlament.

Kein Großereignis wie beim Lady Diana
Ein Großereignis wie Charles‘ Hochzeit mit Lady Diana Spencer 1981 in der Londoner St. Paul‘s Cathedral war es nicht, als er Ihnen, Camilla, das Ja-Wort gab. Klar, es war keine kirchliche, sondern eine zivile, also standesamtliche Trauung, mit kirchlicher Segensfeier hinterher und durchaus ein paar Millionen Fernsehzuschauern.
Es gab organisatorische Probleme, juristische Bedenken, es hagelte Absagen aus Europas Königshäusern. Der Tag stand unter keinem guten Stern. Davon haben Sie sich nicht vom Weg abbringen lassen.
Gutes Ende für die wahre Liebe
Ein bisschen Romantik darf an dieser Stelle sein: Es ist schön zu sehen, dass es für die wahre Liebe doch hin und wieder ein gutes Ende gibt. Sie haben beide andere Partner geheiratet und es wohl bereut, denn seit 1986 hatten Sie wieder Kontakt und spätestens Anfang der 90er-Jahre kannte die ganze Welt intime Details Ihrer Beziehung. Aber Sie sind standhaft geblieben, schlimmer konnte es ja nicht mehr werden.
Charles ohne Camilla ist unvorstellbar
Mitte der 90er waren Sie beide geschieden, danach hat es drei Jahre gedauert bis zum ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt, noch mal vier, bis Sie zusammengezogen sind und weitere zwei Jahre Jahre bis zur Hochzeit – dank der Liberalisierung des Scheidungsrechts durch die Anglikanische Kirche.
Ihre Familie hat es akzeptiert und dann der Rest der Welt. Heute kann man sich Charles ohne Camilla – und umgekehrt – nicht mehr vorstellen. Gönnen Sie sich deshalb trotz Ihres vollen Terminkalenders am 9. April bitte ein bisschen Pärchen-Zeit!