Nicole Ari Parker stammt – wie Schriftsteller Tom Clancy, Musiker Frank Zappa und Schwimmer Michael Phelps – aus Baltimore im US-Bundesstaat Maryland, einer 585.000-Einwohner-Stadt mit einem der bedeutendsten Seehäfen der Vereinigten Staaten. Doch ihr Herz hat die 52-Jährige zumindest ein wenig an den Schwarzwald verloren. Der Grund dafür ist Parkers Ehemann Boris Kodjoe (50), den sie bei der Arbeit an der Serie „Soul Food“ kennenlernte. Er wuchs in der Nähe von Freiburg auf.

„Ich liebe den Schwarzwald, wo er aufgewachsen ist. Wir haben sogar in Gundelfingen geheiratet“, sagt Parker. „Ich selbst bin eine echte Großstadtpflanze, und meine Kindheit in Baltimore könnte nicht weiter weg gewesen sein von seiner. Diese wunderschönen, verwunschenen Landschaften, all diese Natur im Schwarzwald, das erinnert mich an Märchen wie ,Hänsel und Gretel‘. Fast wirkt es immer ein wenig unwirklich dort.“
Kommt sie oft nach Deutschland? Ein paar Mal im Jahr schaffe sie „den langen Trip eigentlich immer“, sagt Parker. „Auch weil unser Sohn Nicolas für die U16-Jugend der deutschen Basketball-Nationalmannschaft spielt.“
Ein bisschen Deutsch spricht sie auch
Wie deutsch sich ihre beiden Kinder fühlen – diese Frage zu beantworten, fällt der Schauspielerin schwer. „Aber ich würde schon sagen, dass die deutsche Seite ihres Vaters auf jeden Fall Spuren hinterlassen hat. Sogar ich habe, wenn es um Erziehung geht, manchmal Deutsch mit ihnen gesprochen. Putz die Zähne! Mach dein Bett! Solche Sätze beherrsche ich schon lange problemlos“, lacht sie.
Parker stand wiederholt für Kinofilme vor der Kamera, darunter „Boogie Nights“ (mit Mark Wahlberg) und „Gegen jeden Regel“ (mit Denzel Washington), doch vor allem hat sie in Serien mitgespielt, zum Beispiel in „Revolution“, „Rosewood“ oder „Empire“. Seit 2021 gehört sie in der Rolle von Lisa Todd Wexley zum Ensemble von „And Just Like That …“, dem offiziellen „Sex And The City“-Nachfolger“. Die zweite Staffel ist ab heute bei Sky und dem Streamingdienst Wow zu sehen.
„Ich weiß noch, dass ich vor Beginn der ersten Staffel wirklich nervös war“, erinnert sich Parker. Die Figuren der Originalserie seien nun einmal ikonisch – sie selbst sei auch ein Fan gewesen. Ihre Nervosität am Set sei jedoch schnell verflogen, weil ihr und den anderen Neulingen ein warmer Empfang bereitet worden sei. „Alle waren unglaublich nett und respektvoll uns gegenüber.“
Und wie war Sarah Jessica Parker so, die Carrie Bradshaw spielt? „Sie konnte sogar über unsere peinliche erste Begegnung lachen“, erinnert sich Parker. „Denn bei der war ich aufgeregt wie ein Teenager und brachte nur Quatsch heraus. ,Du hast drei Namen, ich habe drei Namen. Und wir heißen beide Parker!‘ So etwas in der Art. Sie nahm mich einfach nur in den Arm und wir fanden das dann beide recht lustig.“

Die Rolle sei für sie ein Traumjob, „wobei mich vor allem begeistert, dass wir in New York drehen“. Dort hat Parker studiert, wie sie erzählt. Inzwischen lebt sie in Kalifornien, „And Just Like That …“ sei deshalb wie eine Heimkehr gewesen. Dazu komme: Jeden Morgen im legendären „Sex And The City“-Kostümfundus zu stehen, zwischen Unmengen von Kleiderstangen und Regalen und Schuhschränken – „das ist schon ein sehr großer Spaß“.
„All diese grandiosen Kostüme werden deutlich häufiger wieder ausgezogen als in der ersten Staffel“, verrät Parker über die neuen Folgen. „Wir sind mittendrin in den Wohnungen und Betten der Figuren.“ Das könnte, vermutet sie, einigen Zuschauern vielleicht fast unangenehm sein. Aber Sex sei eben „peinlich, absurd, lachhaft und heiß, egal ob man Mitte 20 oder Mitte 50 ist“.