Wer am Bodensee lebt, der lernt, das Wasser zu lieben. Der See ist jeden Tag anders. Wolken, Bäume oder Boote, die sich darin spiegeln, machen ihn zu einer riesigen Farbpalette.

Ein Sujet, das schon viele Künstlerinnen und Künstler angezogen hat – man denke nur an die großen Maler auf der Höri-Halbinsel wie Otto Dix, Erich Heckel oder in späteren Zeiten Gertraud Herzger von Harlessem oder Rose Marie Stuckert-Schnorrenberg.

Sylva Jödicke, Künstlerin aus Konstanz.
Sylva Jödicke, Künstlerin aus Konstanz. | Bild: Beate Schierle

Sylva Jödicke, 77, stammt aus Konstanz und ist begeisterte Fotografin. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie bei einer Behörde, in der Freizeit war sie künstlerisch tätig, beschäftigt mit Malerei, Töpfern, Skulpturen oder auch mit dem Fotografieren.

Ein Fisch mit Lippenstift und rotem Lidschatten?
Ein Fisch mit Lippenstift und rotem Lidschatten? | Bild: Sylva Jödicke
Reisterrassen im Abendlicht oder ein Fluss-Delta in Asien?
Reisterrassen im Abendlicht oder ein Fluss-Delta in Asien? | Bild: Sylva Jödicke

Seit ihrer Pensionierung 2008 ist die begeisterte Seglerin mit ihrem Mann noch mehr auf dem Wasser und am Hafen, erzählt sie. Dort fielen ihr ganz neue Motive auf, „nicht nur die fantastischen Sonnenuntergänge und Mondaufgänge, sondern auch die Wasserspiegelungen von bunten Bootsflächen mit Bootszubehör wie Segel, Schwimmwesten, Fender, Kleidung, Luftmatratzen und anderes“.

Eine Tänzerin tanzt Hula-Hula – oder was sehen Sie hier?
Eine Tänzerin tanzt Hula-Hula – oder was sehen Sie hier? | Bild: Sylva Jödicke
Wassertropfen mit Farbflächen.
Wassertropfen mit Farbflächen. | Bild: Sylva Jödicke

Gerade die Bodenseewoche bei den Seglern und die vielen Boote, die dann abends mit reichlich Zubehör im Hafen liegen, brachten ihr dankbare Motive. „Je nach Licht, Wetter- und Windverhältnissen gibt es die interessantesten Bilder im Wasser, die das gespiegelte Objekt nicht zu erkennen geben“, erklärt sie.

Zu Hause dann, bei genauer Betrachtung der Bilder in Ruhe, sei sie selbst überrascht, „welche oft unglaublichen Motive neu entstanden sind“.

Wer winkt hier ins Bild? Oder ist es die lange Zunge eines Chamäleons?
Wer winkt hier ins Bild? Oder ist es die lange Zunge eines Chamäleons? | Bild: Sylva Jödicke
Ist das Snoopy?
Ist das Snoopy? | Bild: Sylva Jödicke

Jödicke fotografiert mit einer digitalen Lumix-Kompaktkamera mit 30-fachem Zoom (24 mm-720 mm). Farblich verändert werden die meisten Bilder nicht, sie seien kräftig genug, sagt sie.

Das könnte Sie auch interessieren

„Nur wenige habe ich dann farblich etwas intensiver bearbeitet, mehr jedoch nicht.“ Ihre Absicht sei es, mit den Bildern die Fantasie des Betrachters zu wecken. Es sei erstaunlich, wie mehrere Betrachter in einem Bild oft unterschiedliche Motive erkennen würden.

Eine Muschel?
Eine Muschel? | Bild: Sylva Jödicke
Vollkommen gegenständlich: ein Blesshuhn auf rotem Untergrund.
Vollkommen gegenständlich: ein Blesshuhn auf rotem Untergrund. | Bild: Sylva Jödicke

Sylva Jödicke, die schon mehrfach ausgestellt hat, etwa in der Konstanzer Villa Prym am Seeufer, findet ihre Motive aber nicht nur am Bodensee. Gern fotografiert sie auch am Meer mit meist anderen Farben oder auch in Berlin an der Spree.

Der Corona-Pandemie fielen in den vergangenen zwei Jahren einige Ausstellungen zum Opfer. Doch nun soll es bald wieder Bilder zu sehen geben – Auswahl hat die Künstlerin genug.

Platz für Fantasie!
Platz für Fantasie! | Bild: Sylva Jödicke