Vor einer Tour in den Bergen sollten Wanderer ihre Kondition realistisch einschätzen – und Länge und Schwierigkeit der Route entsprechend auswählen. Denn nicht wenige Unfälle passieren laut dem Deutschen Skiverband aufgrund von Selbstüberschätzung.

Ist eine Gruppe unterwegs, muss sich der Planer der Tour am Können des schwächsten Mitgliedes orientieren – und die Route entsprechend anpassen. Im Zweifel wählt man eine Strecke, die die Gruppe oder einzelne Mitglieder gegebenenfalls abkürzen können.

Darüber hinaus gibt es je nach Jahreszeit und Wetterlage einiges zu beachten:

Was Bergwanderer bei einem Gewitter tun sollten

Aus kleinen Schönwetterwolken werden schnell größere Quellwolken und Wolkentürme, und der Wind bläst plötzlich kräftig: In den Bergen ist es spätestens jetzt an der Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ein Gewitter aufzieht, warnt der Deutsche Alpenverein.

Zieht beim Wandern in den Bergen ein Gewitter auf, ist höchste Vorsicht geboten.
Zieht beim Wandern in den Bergen ein Gewitter auf, ist höchste Vorsicht geboten. | Bild: Jonas Walzberg/dpa (Archivbild)

Die Sekunden zwischen Blitz und Donner geben Aufschluss darüber, wie weit ein Gewitterzentrum noch entfernt ist. Die Anzahl der Sekunden wird durch drei geteilt und ergibt die Kilometerdistanz. Beträgt die Zeitspanne beispielsweise zehn Sekunden, ist das Gewitter noch gut drei Kilometer entfernt. Angesichts der Blitzgefahr sollten Bergwanderer spätestens dann dringend Schutz suchen, idealerweise in einer Schutzhütte mit Blitzschutzanlage. Alternativ bieten ein Wald oder eine Mulde auf einer freien Bergwiese Zuflucht. Felshöhlen sind eine weitere Möglichkeit, aber nur, wenn ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zur Felswand möglich ist.

Keinesfalls sollten Wanderer sich in der Nähe von Waldrändern, Nischen bei frei stehenden Felsbrocken oder unter frei stehenden Bäumen aufhalten. Auch ein Zelt ist kein sicherer Ort. Sämtliche Erhebungen und Kanten eines Berges sind zu meiden. Leitende Materialien stellen zusätzlich eine Gefahr dar. Wasser und seilversicherte Steige sollten Wanderer meiden und metallene Gegenstände der Ausrüstung mit Abstand deponieren.

Zu einer Notsituation kommt es im Idealfall erst gar nicht. Wanderer sollten sich schon bei der Planung ihrer Tour Gedanken machen, wo sich Schutzhütten oder Almen befinden oder ein Notabstieg möglich ist. Wer früh aufbricht, mindert außerdem das Risiko, in ein Unwetter zu geraten. Zumindest Wärmegewitter zwischen Mai und August lassen sich so meiden – die treten vorwiegend nachmittags auf.

Bergwandern im Frühjahr: Vorsicht bei Altschnee!

Wenn die Temperaturen im Tal frühlingshaft warm sind, zieht es die ersten Wanderer in die Berge. Doch in den Alpen liegen auf vielen Wegen noch große Altschneefelder aus dem Winter. Und die können richtig gefährlich werden, warnt der Deutsche Alpenverein. Wer ausrutscht, schlittert den Hang hinab.

Beim Packen der Wander-Ausrüstung immer bedenken: Auch im Spätsommer und Herbst kann es in den Höhenlagen schon schneien.
Beim Packen der Wander-Ausrüstung immer bedenken: Auch im Spätsommer und Herbst kann es in den Höhenlagen schon schneien. | Bild: Walter Bieri/dpa (Archivbild)

Besondere Vorsicht sollten Wanderer an steilen, nordseitigen Hängen walten lassen. Dort sind Altschneefelder oft noch hartgefroren. Je nach Gefälle werden Wanderer bei einem Sturz sofort richtig schnell und prallen dann weiter unten auf die Felsen. Eisige Schneefelder sollten nur Bergwanderer mit viel Erfahrung und der entsprechenden Ausrüstung überqueren, rät der DAV. Für Halt auf dem Schnee sorgen Steigeisen oder Grödel sowie ein Eispickel.

Worauf Bergwanderer im Spätsommer und Herbst achten sollten

Wer im September oder noch im Oktober zu Bergwanderungen aufbricht, sollte ein paar Dinge beachten:

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(sk/dpa)