- Wenn sich jeder schützt, sind alle geschützt. Es stimmt schon: Das Tragen einer Maske bewahrt einen nicht vor einer Ansteckung mit Covid-19. Aber die Maske hilft dabei, andere zu schützen – indirekt bedeutet das letztlich auch Eigenschutz. Das versehentliche Verbreiten von Speicheltropfen beim Sprechen jedenfalls könnte man damit unterbinden oder zumindest verringern. Wird heftig gehustet, sieht es möglicherweise anders aus – das zeigt eine aktuelle Studie aus Südkorea, die darauf hindeutet, dass zumindest gewöhnliche Baumwollmasken dem erhöhten Druck nicht standhalten. Dennoch legen die Erkenntnisse der Forschung eine Schutzfunktion nahe. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn alle Masken tragen, dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, sind alle geschützt. Jedenfalls besser als ohne.
- Ansteckung passiert häufig, bevor sich Symptome einstellen. Vor allem ein Grund spricht für das prophylaktisches Maskentragen: Bis zu 50 Prozent der Ansteckungen passieren zu einem Zeitpunkt, an dem der Überträger der Viren (noch) keine Symptome spürt. Wer sich nicht krank fühlt, kann sich auch nicht freiwillig in Quarantäne begeben und verteilt so unwissentlichbeim Sprechen oder Niesen Speicheltröpfchen, die andere anstecken. Das könnte eine Maske zumindest reduzieren.
- Auch selbstgenähte Masken helfen. Noch immer herrscht Maskenknappheit in Deutschland. Man kann Dinge schlecht vorschreiben, die man nicht zur Verfügung stellen kann. Das ist bislang ein entscheidendes Argument gegen eine Maskenpflicht. Zumal diese nicht dazu führen darf, dass Masken mit hohen Schutzfaktor dort fehlen, wo sie dringend nötig sind – in den Krankenhäusern oder in der Pflege. Allerdings kann sich die Bevölkerung einstweilen auch anders behelfen – mit selbstgenähten oder selbstgebastelten Masken, oder auch mit einem Schal. Das sei „deutlich besser als nichts“, sagt Medizinprofessor KK Cheng von der Universität im britischen Birmingham. Auch das Robert-Koch-Institut hält selbstgefertigte Masken für den Schutz von anderen geeignet.
- Nur Empfehlungen ziehen nicht. Ein Blick in den Supermarkt zeigt es: Zwar sind Maskenträger längst keine Exoten mehr, die neugierige Blicke auf sich ziehen. Aber solange es sich nur um eine vage Empfehlung handelt, verzichten die meisten darauf. Wirksamkeit kann das Maskentragen aber nur entfalten, wenn möglichst viele mitmachen. Das Ansteckungsrisiko sinkt umso stärker, je mehr Menschen Maske tragen.
- So viel Normalität wie möglich – das geht nur mit Maske. Seit dieser Woche gibt es erste Lockerungen, mehr ist in Planung. Endlich wieder einkaufen oder zum Friseur – das ist nicht nur für Verbraucher gut, sondern auch für die Menschen, die damit ihr Geld verdienen. Gleichzeitig steigt damit das Risiko für Neuansteckungen. Wollen wir einen weiteren Shutdown verhindern, brauchen wir andere Schutzmöglichkeiten: Masken, aber auch Tracking-Apps sind zwei davon.
