Die Rente ist in den vergangenen Jahren immer wieder gestiegen. 2023 und 2024 etwa durften sich Rentnerinnen und Rentner über eine deutliche Erhöhung freuen, 2025 ebenso, aber nicht so stark wie im Vorjahr. Die Rententabelle zeigt, wie sich das neueste Renten-Plus auf das Konto auswirkt. Wenn es um die Rente geht, ist aber nicht nur die individuelle Rentenhöhe, sondern auch das Rentenniveau eine wichtige Größe. Dieses soll zeigen, wie sich das Rentensystem entwickelt. Wie sich das Rentenniveau in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.
Rentenniveau: Was ist das?
Das Rentenniveau ist eine Vergleichsgröße und zeigt laut Deutscher Rentenversicherung die Relation zwischen einer standardisierten Rente und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers. Unter einer standardisierten Rente versteht man 45 Jahre Beitragszahlung auf Basis eines durchschnittlichen Einkommens. Aktuell liegt das Rentenniveau bei 48 Prozent.
Wird das Rentenniveau als Brutto- oder Netto-Wert angegeben?
Das Rentenniveau wird als Netto-Wert vor Steuern angegeben. Von der standardisierten Renten werden die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt. Vom durchschnittlichen Brutto-Einkommen werden neben der Krankenversicherung und der Pflegeversicherung zusätzlich noch die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung weggerechnet.
Seit der Einführung der nachgelagerten Besteuerung 2005 wird die Rente nicht mehr einheitlich besteuert, sodass Steuern beim Rentenniveau nicht berücksichtigt werden. Dieser Prozess soll bis 2058 abgeschlossen sein.
Rentenniveau-Tabelle: Wie hat es sich in den vergangenen Jahren verändert?
Folgende Tabelle zeigt, wie sich das Rentenniveau in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat. Zwar wurde die gesetzliche Rente bereits im Jahr 1957 eingeführt. Laut der Deutschen Rentenversicherung gibt es allerdings zum Rentenniveau erst Daten seit 1970:
Jahr | Rentenniveau (alte Bundesländer) |
1970 | 55,2 |
1975 | 55,2 |
1976 | 57,8 |
1977 | 59,8 |
1978 | 59,5 |
1979 | 59,0 |
1980 | 57,6 |
1981 | 57,4 |
1982 | 58,4 |
1983 | 57,9 |
1984 | 58,1 |
1985 | 57,4 |
1986 | 56,4 |
1987 | 56,2 |
1988 | 56,3 |
1989 | 56,1 |
1990 | 55,0 |
1991 | 53,9 |
1992 | 53,1 |
1993 | 53,4 |
1994 | 54,8 |
1995 | 53,9 |
1996 | 53,4 |
1997 | 54,0 |
1998 | 53,6 |
1999 | 53,3 |
2000 | 52,9 |
2001 | 52,6 |
2002 | 52,9 |
2003 | 53,3 |
2004 | 53,0 |
2005 | 52,6 |
2006 | 52,2 |
2007 | 51,3 |
2008 | 50,5 |
2009 | 52,0 |
2010 | 51,6 |
2011 | 50,1 |
2012 | 49,4 |
2013 | 48,9 |
2014 | 48,1 |
2015 | 47,7 |
2016 | 48,1 |
2017 | 48,3 |
2018 | 48,1 |
2019 | 48,2 |
2020 | 48,2 |
2021 | 49,4 |
2022 | 48,1 |
2023 | 48,2 |
2024 | 48,0 |
Übrigens: Das niedrige Rentenniveau in einigen Jahren führt dazu, dass manche Jahrgänge besonders wenig Rente bekommen.
Rentenniveau: Zeigt es genau, wie hoch die Rente ausfällt?
Das Rentenniveau ist wie bereits erwähnt nur eine Rechengröße. Sie zeigt nicht, wie viel Prozent Arbeitnehmer von ihrem letzten Lohn als Rente erhalten. Es ist also ein Irrtum, dass Rentnerinnen und Rentner 48 Prozent ihres letzten Gehalts als Rente ausbezahlt bekommen. Das würde nur gelten, wenn Arbeitnehmer 45 Jahre lang so viel verdienen wie der Durchschnitt aller deutschen Erwerbstätigen und dafür Rentenversicherungsbeiträge zahlen.
Der Gewerkschaft IG Metall zufolge ist die Entwicklung des Rentenniveaus aber bedeutend, denn daraus lässt sich ablesen, inwieweit Rentnerinnen und Rentner am Wohlstand teilhaben. Wenn das Rentenniveau sinkt, bedeute das, dass die Rente von Löhnen und Wohlstandsgewinnen abgekoppelt sei.
Das Rentenniveau soll bis 2038 stabil bei 48 Prozent gehalten werden, wie dem aktuellen Koalitionsvertrag zu entnehmen ist.
Übrigens: Im Koalitionsvertrag wurden für Rentnerinnen und Rentner einige Verbesserungen beschlossen. Unter anderem die Ausweitung der Mütterrente. Wann die neue Mütterrente zum ersten Mal ausgezahlt werden könnte, wurde ebenso bekannt gegeben. Außerdem soll die Frühstart-Rente sowie die Aktivrente auf den Weg gebracht werden.