Noah Atubolu: Was ist der Unterschied zwischen einem Panther und dem Sport-Club-Schlussmann? Ein Panther hat keine Arme! Aber Atubolu kann springen wie ein Raubtier. Gut, ein bisschen übertrieben. Aber nicht übertrieben ist die Aussage, dass der 22-jährige Zerberus zwischen den Freiburger Torpfosten gegen Frankfurt in der ersten Halbzeit zwei eigentlich Unhaltbare pariert. Erst nach 33 Minuten gegen Hugo Etikité und vier Minuten später wieder gegen Etikité. Das Privatduell gegen den Topstürmer der Eintracht entscheidet Atubolu schließlich 3:0 für sich, weil er auch im zweiten Durchgang einen Schuss des Franzosen abwehrt. Geholfen hat‘s am Ende nichts, es bleibt der schwache Trost: an allen drei Gegentoren unschuldig!
Note zum Spiel: 1
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)
Max Rosenfelder:Spielt wie zuletzt den rechten Part der Freiburger Viererkette. Immer wieder kreuzen sich seine Wege mit Frankfurts Ass Etikité, das bedeutet Schwerstarbeit für den 22-jährigen Abwehrspieler. Ganz rechts draußen immer dann stark, wenn er sich im Duett mit Ritsu Doan auf Offensivtour begibt. Das dritte Frankfurter Tor bekommt Rosenfelder gar nicht mit, weil er an der Sechzehnmeter-Linie nach einem Gegner-Kontakt benommen am Boden liegt. Kurz darauf gegen Lukas Kübler ausgewechselt.
Note zum Spiel: 3
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)

Jordy Makengo:Ansgar Knauff ist ein unangenehmer Kicker – jedenfalls für seine Gegenspieler. Der Frankfurter hat alles, was man als Bewacher nicht gebrauchen kann. Tempo, Reaktionsschnelligkeit, Dribbelkünste, ein waches Auge, einen guten Schuss, das bekommt auch der 23-jährige Freiburger Linksverteidiger zu spüren. Stemmt sich ihm oft erfolgreich entgegen, aber nicht immer. Zu Beginn des Spiels auch mit mutigen Aktionen in der Offensive, wenn es auch noch nicht so richtig funzt, wie das die Jungen sagen. Dann kreuzen sich auch ab und an seine Wege mit Rasmus Kristensen. Knauff und Kristensen erzielen die Tore eins und zwei der Hessen, an Tor drei ist wieder Kristensen maßgeblich beteiligt. Was nun, Jordy? Nach 74 Minuten ausgewechselt.
Note zum Spiel: 3,5
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)

Matthias Ginter: Fußball kann grausam sein. So sehr, so unheimlich sehr will der ohne-Spiel-Weltmeister von 2104 den Einzug in die Champions League mit seinem Verein schaffen. Dafür gibt er alles. Grätscht hinten, köpft vorne, manchmal könnte man meinen, er würde es auch alleine richten wollen, wenn‘s denn ginge. Ist am 1:0 beteiligt, als er einen weiten Einwurf von Philipp Lienhart per Rückwärtskopfball an die Fünfmeterraumgrenze verlängert, wo Ritsu Doan elegant verwandelt. Wird einmal von Etikité vernascht, aber dann ist Torwart Atubolu zur Stelle. Als alles vorbei und der Traum von der Champions League geplatzt ist, kann der Matze nicht mehr. Wie kleine Sturzbäche rollen ihm die Tränen die Wangen hinunter, es fühlt sich grausam an für ihn.
Note zum Spiel: 2
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)
Philipp Lienhart:Kann einwerfen wie kein anderer im Sport-Club-Dress. Von der Seitenlinie bis in die Mitte des Strafraums, ein ums andere Mal segelt der Ball in die Frankfurter Gefahrenzone, Lienhart ist so per Hand am Freiburger 1:0 durch Ritsu Doan beteiligt. Hat alles im Griff, selbstbewusst, clever, zielstrebig. Und dann kommt diese vermaledeite dritte Minute der Nachspielzeit in der ersten Hälfte. Frankfurts Knauff legt sich den Ball elegant per Hacke selbst in den Lauf, Lienhart hätte nur seinen gut gebauten Körper in den Weg des Eintracht-Angreifers stellen müssen, stattdessen will er die Kugel wegdreschen – und schlägt, unfassbar, an ihr vorbei. Man tritt dem Österreicher nicht zu nahe, wenn man diesen Fehltritt in die Kategorie Kreisklasse einreiht. Das Dümmste daran: Dadurch muss der Sport-Club mit 1:1 in die Kabine statt mit einer Führung die zweite Halbzeit angehen zu können.
Note zum Spiel: 3,5
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)
Maximilian Eggestein:Ist hier, ist dort, nur nicht immer am richtigen Ort. Ist einige Male in einer Position, in der man auch hätte einen Schuss wagen können. Als Eggestein es tut, ist immer ein Frankfurter Bein dazwischen. Und als er kurz vor Schluss es mit dem Kopf versucht, landet der Ball im Außennetz. Aber da ist eh schon alles entschieden. Bei den Gegentoren zwei und drei Beobachter aus der Nähe. Läuferisch wieder voll auf der Höhe, aber alles andere wäre wahrlich eine Überraschung gewesen.
Note zum Spiel 3,5
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)

Lucas Höler:Weil Patrick Osterhage Magen-Darm hat, darf der Mann mit der Nummer neun von Anfang an ran. Einen Sechser kann er natürlich nicht spielen, kickt also vor den Mittelfeldspielern und hinter Junior Adamu eine Art Vorder-Abschirmjäger-Hinter-Stürmer. Das liegt ihm nur so halbmittelprächtig. Beste Szene vom Luci: Mit resolutem Körpereinsatz holt er nach 27 Minuten links an der Seitenlinie einen Einwurf heraus, den Lienhart ausführt, Ginter verlängert und Doan mit dem Tor zum 1:0 krönt. Auch stark: Bevor der Lienhart einwerfen kann, rudert Höler noch mit den Armen und putscht das Publikum auf. Ansonsten ? Nennen wir es: dezent.
Note zum Spiel: 3,5
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)
Johan Manzambi:Vor Wochenfrist in Kiel mit offensiver Aufgabe und einem Treffer, diesmal eher der eigentliche Osterhage-Ersatz. Beginnt eindrucksvoll, traut sich von der Körpersprache her alles zu. Verschafft sich auch bei den Frankfurtern Respekt. In Halbzeit zwei deutlich defensiver, was mit einer unglücklichen Aktion zu einem negativen Ende führt: Das dritte Eintracht-Tor wird nicht dem Frankfurter Shkiri zugeschrieben, sondern als Eigentor von Manzambi gewertet. Nach 82 Minuten raus.
Note zum Spiel: 3
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)

Ritsu Doan:Jetzt ist die Saison vorbei, der SC Freiburg hat die Champions League nicht erreicht und damit wird ein Spieler den Sport-Club verlassen. Das ist keine Sensation, weil es Fluktuation zu diesem Zeitpunkt immer gibt. Das Doofe im konkreten Fall ist, dass es sich um einen Fußballer handelt, der sich in Freiburg so großartig entwickelt hat, dass man ihn am liebsten anbinden möchte, um den Abgang zu verhindern. Doan hat längst die Herzen der Sport-Club-Fans gewonnen, mit seinen Dribbelkünsten, mit seinem Direktpassspiel, mit seiner Torgefahr und seiner enormen Bereitschaft, nach hinten zu arbeiten, wie Verteidigen in der Fußballsprache auch genannt wird. Auch gegen Frankfurt bester Freiburger – und mit seinem zehnten Saisontor. Wenn denn also der Abgang des japanischen Nationalspielers nicht verhindert werden kann, dann muss die Ablösesumme kräftig erhöht werden. Was sollen denn 20 bis 25 Millionen Euro...
Note zum Spiel: 1
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)
Vincenzo Grifo: Forza Ragazzi heißt es vor Anpfiff in der beeindruckenden Choreographie der Sport-Club-Fans auf der Südtribüne. Damit sind natürlich alle SC-Kicker gemeint – und der Vince noch ein wenig mehr? Die Sehnsucht nach der Champions League treibt den in Pforzheim geborenen Italiener an, aber ausgerechnet im Spiel der Spiele gelingt ihm nicht so viel wie erhofft. Die Eckbälle und Freistöße finden die Mitspieler nicht, zum Torschuss kommt Grifo überhaupt nicht. Und dann verliert er vor dem 1:2 auch noch den Ball. Ein gebrauchter Tag.
Note zum Spiel: 3,5
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)

Junior Adamu:Ach ja, es ist Woche für Woche doch dasselbe. Der Lockenkopf läuft und läuft und erfüllt so einen Teil des von Trainer Julian Schuster gewünschten Anforderungsprofils. Doch ein Stürmer muss halt irgendwann auch mal Tore schießen. Adamu aber verströmt leider nicht mal Torgefahr, auch gegen Frankfurt nicht. Zudem ist auch der erste Ballkontakt deutlich ausbaubar.
Note zum Spiel: 4
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)
Die eingewechselten Lukas Kübler (66.), Christian Günter (74.), Michael Gregoritsch (74.) und Merlin Röhl (82.) bleiben zum Spiel ohne Bewertung.
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)
Nicht eingesetzt:der erkrankte Patrick Osterhage, der verletzte Eren Dinkci, die langzeitverletzten Daniel-Kofi Kyereh und Bruno Ogbus, dazu die Torhüter Florian Müller und Jannik Huth sowie Niklas Beste, Nicolas Höfler, Kiliann Sildiilia, Maximilian Philipp und Florent Muslija
Note für die Saison: 1 (andere nicht zur Verfügung)
Hinweis mit einem Augenzwinkern:Die Noten für die Saison setzen sich zusammen aus dem sportlichen Erfolg des SC Freiburg mit Rang in der Bundesliga-Abschlusstabelle und der damit verbundenen Qualifikation für die Europa League sowie den außerordentlichen Zusammenhalt des Kaders, was den Trainer zu der Aussage hinriss, es sei ein Geschenk, diese Mannschaft zu trainieren.