Der Pokal hat seine eigenen, nein, keine Plattitüden an dieser Stelle. Fakt ist, dass der Hamburger SV, in der 2. Bundesliga immer wieder enttäuschend wie etwa zuletzt bei der 2:4-Niederlage beim SV Elversberg, dem SC Freiburg in Runde zwei des DFB-Pokals alles abverlangte. Alles war dann aber doch nicht genug, denn der Bundesligist aus dem Breisgau zog mit einem 2:1-Sieg ins Achtelfinale ein.

Niederlage gegen Paderborn in der Vorsaison

Kleiner Rückblick. 1. November 2023? Da klingelte was bei den Fans des SC Freiburg, denn da verlor ihr Sport-Club das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen den SC Paderborn im Europa Park-Stadion mit 1:3. Und jetzt also wieder 2. Runde und wieder ein Club aus dem Unterhaus zu Gast.

Ein solcher Reinfall wie gegen Paderborn sollte gegen den Dino von der Waterkant nicht passieren. Doch in der 4. Minute hat HSV-Angreifer Selke die erste Chance des Spiels, als er nach einem Eckball von Muheim aus spitzem Winkel zum Kopfball kommt.

SC-Torhüter Florian Müller bringt eine Hand an die Kugel, das Durcheinander im Fünfmeterraum überstehen die Freiburger mit Glück. Die 4. Minute war am 1. November 2023 übrigens die Minute, in der Paderborn in Führung gegangen war.

Ginter mit Kraft und Gefühl

Einmal durchschütteln, Konzentration verschärfen – und schon spielt nur noch das Team von SC-Trainer Julian Schuster. Lukas Küblers abgefälschten 20-Meter-Schuss lenkt HSV-Torwart Raab über die Latte (10.), Maximilian Philipps Schuss pariert Raab ebenfalls (15.), Vincenzo Grifos Schlenzer von der Strafraumkante wird geblockt (16.), doch in der 19. Minute fällt die Freiburger Führung.

Grifos Eckstoß von der rechten Seite segelt hoch in den Hamburger Strafraum, wo Matthias Ginter seine eindrucksvolle Sprungkraft ebenso unter Beweis stellt wie Kraft und Gefühl in seiner Stirn – das 1:0.

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Und weiter Einbahnstraßenfußball. In der 41. Minute erlaubt sich Reis vor dem eigenen Strafraum einen Fehlpass, schon spielt Grifo auf Michael Gregoritsch, der sofort weiterleitet auf Maximilian Eggestein. In die Quere kommt dem Freiburger dann der Fuß von Elfadli – Foul, Elfmeter, Tor durch Grifo.

Freiburgs Spezialist hatte im Bundesligaspiel gegen St. Pauli einen Strafstoß vergeben, wie damals schießt er von ihm aus gesehen nach rechts, HSV-Keeper Raab ahnt die Ecke, bringt auch die Finger an den Ball, allerdings nicht entscheidend – 2:0 für Freiburg zur Pause.

Hamburg kommt mutig aus der Kabine

Eine Vorentscheidung? Mitnichten. Der Hamburger SV kommt mutig aus der Kabine. In der 51. Minute gibt es wieder mal Eckball für die Hanseaten, wieder kommt Muheims Schlag gefährlich in den Strafraum und diesmal ist gegen Mefferts Kopfball kein Kraut gewachsen. Nur noch 2:1. Etwas mehr als eine Stunde ist gespielt, als sich die Freiburger wieder in der Offensive bemerkbar machen.

Hartes Stück Arbeit

Gregoritsch hämmert den Ball Richtung Tor, es riecht förmlich nach dem 3:1, doch Baldé steht im Weg. Nach 66 Minuten verstärkt HSV-Trainer Steffen Baumgart die Offensive, wechselt Königsdörffer und Richter für Selke und Poreba und zehn Minuten später Dompé und Katterbach für Baldé und Karabec. Julian Schuster bringt binnen zehn Minuten Junior Adamu, Nicolas Höfler, Max Rosenfelder und Lucas Höler für Gregoritsch, Patrick Osterhage, Philipp und Kübler.

Der HSV gibt alles, Königsdörffer schießt knapp vorbei (84.), Richter verzieht (90.) und Dompés Versuch landet auf dem Tornetz (90.+3). Auf der anderen Seite vereitelt Torwart Raab gegen Adamu (89.) einen Treffer. Dann ist das 2:1 Realität und aus Freiburger Sicht die Erkenntnis: Hartes Stück Arbeit. Der Pokal hat eben doch, nein, nein.