Nach 77 Tagen Ungewissheit schöpft er beim 1. FC Saarbrücken Kraft

Es waren schwierige Wochen zu Beginn des Jahres für Fußballprofi Kai Brünker aus Villingen-Schwenningen. 77 Tage lang wurde sein Vater vermisst. Am 9. März wurde der Leichnam von Dirk Brünker geborgen. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärt er, wie er mit der Trauer umgeht. „Das war eine sehr krasse Zeit für uns alle, die extrem viel Kraft genommen hat“, sagte er in dem Gespräch.

Der Schwarzwälder Kai Brünker vom 1. FC Saarbrücken hat ein Jahr mit Höhen und Tiefen hinter sich.
Der Schwarzwälder Kai Brünker vom 1. FC Saarbrücken hat ein Jahr mit Höhen und Tiefen hinter sich. | Bild: Uwe Anspach/dpa

Seit Juli gibt es für Kai Brünker wieder besser Zeiten: Seit dem Sommer spielt der 29-Jährige beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken und schreibt dort sein eigenes kleines Fußball-Märchen. Erst kickte er mit seiner Mannschaft Anfang November den FC Bayern München aus dem DFB-Pokal. ‚Das ist komplett surreal.‘, sagt er danach. Einen Monat später geht die Geschichte weiter: Brünker und Saarbrücken werfen auch den Vorjahresfinalisten Eintracht Frankfurt aus dem Pokal. Der Schwarzwälder wurde sogar zum Matchwinner und erzielte die 1:0-Führung und bereitet das 2:0 zum Endstand vor.

Rassismus-Eklat am Hochrhein

In der 70. Minute der Bezirksliga-Partie zwischen dem SV Buch und TuS Stetten, gehen die Gäste geschlossen vom Platz. Es ist ein harter Vorwurf, den TuS-Trainer Sascha Müller im Anschluss äußert: ‚Der Unparteiische hat unseren Spieler Muhamadou Krubally rassistisch beleidigt.‘

Eklat am Hochrhein: Ein Schiedsrichter soll einen Spieler rassistisch beleidigt haben.
Eklat am Hochrhein: Ein Schiedsrichter soll einen Spieler rassistisch beleidigt haben. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Was war passiert? Nach einem Foul zeigte Schiedsrichter Jürgen Vogelbacher Krubally die Rote Karte. Für Krubally nicht nachvollziehbar. Er beschwerte sich darüber und zog sein Trikot aus. Dann soll es zur verbalen Entgleisung gekommen sein: „Er hat gesagt, dass der Schwarze jetzt vom Platz gehen soll“, so Trainer Müller. Der TuS Stetten überlegte anschließend sogar, den Spielbetrieb zu bestreiken, sollte keine offizielle Reaktion seitens des Verbands folgen. Sechs Wochen nach dem Vorfall lud die Kontrollstelle des Südbadischen Fußballverbands zu einer mündlichen Anhörung.

Spielabbruch und Hubschrauber-Einsatz in Gutmadingen

Nach 41 gespielten Minuten war bereits Schluss in der Landesliga-Partie zwischen Gutmadingen und der SpVgg F.A.L. Der Grund: F.A.L.-Spieler Sven Widmann verletzte sich so schwer, dass ein Notarztwagen und später ein Helikopter angefordert werden mussten. Nach der langen Unterbrechung war es so dunkel, dass der Schiedsrichter die Partie nicht wieder anpfeifen konnte.

Sven Widmann, Spieler der SpVgg F.A.L., einen Tag nach dem Spiel beim FC Gutmadingen, in welchem er sich die Schulter ausgekugelt hat.
Sven Widmann, Spieler der SpVgg F.A.L., einen Tag nach dem Spiel beim FC Gutmadingen, in welchem er sich die Schulter ausgekugelt hat. | Bild: Julian Widmann

Zwei Tage später ging Sven Widmann schon besser. Er hatte sich die Schulter ausgekugelt. Im Interview mit SÜDKURIER erklärte er zwei Tage später, warum er im Helikopter weggeflogen wurde: „Das war wohl nur der Fall, weil keine Rettungswägen verfügbar waren zu diesem Zeitpunkt.“

Nach einem schlimmen Unfall startet Laura Süßemilch bei der Deutschen Meisterschaft

Am 21. Juli 2022 hatte Radsportlerin Laura Süßemilch einen schweren Unfall. Bei der Tour de France stürzte sie und brach sich zwei Wirbel, eine Rippe und den Hinterkopf. Fast ein Jahr später ging die 26-Jährige bei der Deutschen Straßenmeisterschaft wieder an den Start.

Fast ein Jahr nach ihrer Verletzung ging Laura Süßemilch bei der Straßen-DM in Bad Dürrheim an den Start.
Fast ein Jahr nach ihrer Verletzung ging Laura Süßemilch bei der Straßen-DM in Bad Dürrheim an den Start. | Bild: IMAGO/Arne Mill

Mit dem SÜDKURIER sprach die Ravensburgerin kurz vor der Meisterschaft über ihren Unfall. „Direkt nach dem Sturz dachte ich schon, dass es das war mit meiner Laufbahn“, erzählt sie. Und auch wenn sie wieder fit war – bei der Tour de France ging sie in diesem Jahr nicht an den Start.

Als der Fußball beim FC Schönwald unwichtig wurde

Beim Kreisliga-A-Spiel zwischen der DJK Villingen und dem FC Schönwald kam es Anfang Oktober zu schockierenden Szenen. Bei einem Zweikampf bekommt ein Spieler der Schönwälder ein Knie ab, anschließend verschluckt er seine Zunge. Es sind bange Minuten, die Spieler und Zuschauer erleben. Nachdem der Spieler von Zuschauern und Rettungskräften versorgt und ins Krankenhaus gebracht wurde, wird das Spiel abgebrochen. Im Krankenhaus muss der Spieler ins künstliches Koma versetzt werden. Eine Woche später gibt es erste positive Nachrichten.

Die Teams des FC 08 Villingen (weisse Trikots) und Schönwald beim Benefizspiel für den verletzten Schönwälder Spieler.
Die Teams des FC 08 Villingen (weisse Trikots) und Schönwald beim Benefizspiel für den verletzten Schönwälder Spieler. | Bild: rom-foto.de

Bis heute muss er sich von dem Unfall erholen. Aber es gab seither immer wieder Aktionen großer Anteilnahme. Ob Spendenaktionen, Videobotschaften der eigenen Mannschaft, oder ein Benefizspiel mit dem FC 08 Villingen, bei dem sich sogar Fußballprofi Kai Brünker sehen ließ.

Er floh aus Gambia und fand in Pfullendorf ein Heimat

2015 floh Amadou Marena aus Gambia. Er hatte den Willen, sich ein neues Leben aufzubauen. Das Risiko der Flucht blendete der heute 29-Jährige aus. „Ich habe mir gesagt: Entweder ich sterbe oder ich schaffe es“, erzählt er dem SÜDKURIER.

Amadou Marena, Spieler des SC Pfullendorf, floh 2015 aus Gambia. In Pfullendorf hat er eine neue Familie gefunden.
Amadou Marena, Spieler des SC Pfullendorf, floh 2015 aus Gambia. In Pfullendorf hat er eine neue Familie gefunden. | Bild: Julian Widmann

Seine Familie hat er seit der Flucht nicht mehr gesehen. Nur über Videotelefonate hält er den Kontakt in seine Heimat. 2016 kam er dann zum FC Pfullendorf, bei dem er bis heute aktiv ist. ‚Die Jungs sind meine neue Familie‘, so Marena.

Harold Kreis wird nach langem Hin und Her Nationaltrainer

Bereits Ende des vergangenen Jahres kamen die ersten Gerüchte auf: Wild-Wings-Trainer Harold Kreis soll ganz oben auf der Liste des Deutschen Eishockey Bundes für die Stelle des Bundestrainers stehen. Nachdem die „NZZ“ vermeldete, dass ein Bundestrainer-Nachfolger gefunden sei, dementierte Kreis diese Entscheidung zunächst.

Ex-Wild-Wings-Coach Harold Kreis übernahm in diesem Jahr den Posten des Bundestrainers.
Ex-Wild-Wings-Coach Harold Kreis übernahm in diesem Jahr den Posten des Bundestrainers. | Bild: Hahne, Joachim

Über mehrere Wochen zog sich die Posse hin, während es bei den Wild Wings eigentlich um den Einzug in die Playoffs ging. Mehrere Medien vermeldeten immer wieder, dass der Deal durch sei. „Aber wir können erst etwas dazu sagen, wenn es vollendet ist“, erklärte Sportdirektor Christof Kreutzer Mitte Januar. Fast zwei Wochen später war es dann sicher: Kreis wird Bundestrainer.