Der Großmotorenbauer Rolls-Royce Power Systems (RRPS) aus Friedrichshafen will im kommenden Jahrzehnt eine halbe Milliarde Euro zusätzlich in die klimafreundliche Umstellung seiner Produkte investieren. Ob das reicht, müsse man sehen und gegebenenfalls nachsteuern, sagte RRPS-Chef Andreas Schell bei der Vorstellung einer neuen Klimastrategie für sein Unternehmen.

Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems und Präsident des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems, Andreas Schell: Als ...
Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems und Präsident des Rolls-Royce-Geschäftsbereichs Power Systems, Andreas Schell: Als Ausdauersportler hat er Erfahrung mit Langstreckenläufen. So einer ist auch die Umstellung des Dieselmotorenbauers RRPS auf Null Emissionen. 2050 wird man, so die Planungen heute, die Ziellinie überschreiten. | Bild: Robert Hack. RRPS

Bis 2030 will die Tochter des britischen Rolls-Royce-Konzerns, deren wichtigste Marke MTU ist, 35 Prozent ihrer Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 2019 einsparen. Bis 2050 will man konzernzweit ganz ohne den Ausstoß von Treibhausgasen auskommen. Man wolle die Zukunft von Friedrichshafen aus gestalten, sagte Schell.

Grüner Wasserstoff und Öko-Kraftstoffe sollen es richten

Bewerkstelligt werden soll das vor allem über eine komplette Überarbeitung der Produkte. Bis 2023 sollen dazu die wichtigsten schweren Motorenbaureihen, die die Gewinn- und Umsatzbringer von RRPS sind, fit für synthetische beziehungsweise klimaneutrale Kraftstoffe gemacht werden. Ab 2025 sollen Brennstoffzellensysteme einsatzbereit sein, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden können und dann kein klimaschädliches CO2 mehr ausstoßen.

Schell: „Ingenieure stehen vor goldenem Zeitalter“

Hier investiert RRPS auch in die Energieerzeugung und baut sogenannte Power-to-X-Anlagen auf, mit denen aus Ökostrom verschiedenste klimaneutrale Brennstoffe hergestellt werden können, etwa Wasserstoff, Methan oder synthetisches Benzin oder Diesel.

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Um all das zu erreichen, werde man hart arbeiten müssen, und es brauche „Durchhaltevermögen und Budgets“, sagte der begeisterte Ausdauersportler Schell. Grundsätzlich sieht er die Zukunft des Unternehmens, das seinen Umsatz bislang fast ausschließlich durch den Verkauf großer Verbrennungsmotoren, etwa für Baumaschinen, Schiffe, Züge oder das Militär verdient, positiv. „Auf uns Ingenieure kommt ein goldenes Zeitalter zu“, sagte Schell.