Rolls-Royce Power Systems (RRPS), mit Sitz in Friedrichshafen, wird wohl auch von einem angekündigten Stellenabbau betroffen sein. Dies sei den Mitarbeitern in einer gesonderten Veranstaltung vom Vorstand mitgeteilt worden, wie der SÜDKURIER erfahren hat.
Weltweit will der britische Mutterkonzern Rolls-Royce zwischen 2000 und 2500 Jobs abbauen. Dies ist am Dienstag von der Londoner Unternehmenszentrale des Triebwerkherstellers angekündigt worden. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 42.000 Mitarbeiter.
Rolls-Royce baut vor allem Antriebe für Flugzeuge. Zum Konzern gehören unter anderem die großen Geschäftseinheiten Civil Aerospace, Defence, Electrical, Nuclear und eben Power Systems. Ziel der Umstrukturierung sei eine effizientere Organisation, hieß es in der am Dienstag verbreiteten öffentlichen Mitteilung zum geplanten Stellenabbau.
Vorstand spricht mit Belegschaft
Nach Kenntnis des SÜDKURIER hatte sich der RRPS-Vorstandsvorsitzende Jörg Stratmann den Mitarbeitern in einer Versammlung gestellt. Zudem hatten sich Mitarbeiter einer Übertragung aus der Londoner Konzernzentrale mit Tufan Erginbilgic, dem CEO von Rolls-Royce, hinzuschalten können.
In welchem Umfang sich der angestrebte Job-Abbau auf die Tochterunternehmen verteile und welche Standorte betroffen sein werden, wurde nach Angaben eines Sprechers von Rolls-Royce Power Systems noch nicht gesagt. Dies werde in den nächsten Monaten entschieden, so der Unternehmenssprecher. Nach seinen Angaben soll ein detailliertes Konzept für die Umstrukturierung und damit verbundenen Arbeitsplatzabbau im Januar nächsten Jahres vorgestellt werden.
Rund 9500 Beschäftigte zählt Rolls-Royce Power Systems, das weltweit 120 Vertretungen unterhält. Allein am Hauptsitz in Friedrichshafen seien aber 6000 Mitarbeiter beschäftigt, so der Unternehmenssprecher. Der Geschäftsbereich Power Systems bietet mit der Marke MTU Produkte für Antriebs- und Energieerzeugung, die etwa in Lokomotiven und Schiffen, aber auch in Notstrom-Aggregaten zum Einsatz kommen. Das Geschäft mit den Antriebseinheiten für gepanzerte Landfahrzeuge werde immer wieder plakativ mit Rolls-Royce Power System verbunden, mache aber nur einen Umsatzanteil von rund zehn Prozent aus, sagte der Sprecher.
Nach bisheriger Kenntnis könnten vor allem Doppelfunktionen in den Rolls-Royce-Geschäftseinheiten und den Abteilungen reduziert werden.