Weihnachten ist noch lange nicht vorbei. Das gilt zumindest für den 5000-Einwohner-Ort Triberg im Schwarzwald. Bis zum Freitagabend funkeln und glitzern dort noch Millionen Lichter. Der Triberger Weihnachtszauber entfaltet in diesem Jahr zum 13. Mal eine stimmungsvolle Atmosphäre bei Glühwein, Kinderpunsch und vielen Unterhaltungs-Shows.
Die Polizei hat angesichts des Terroranschlags von Berlin, wo vor eineinhalb Wochen ein Lastwagen in einen Weihnachtsmarkt raste, die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Weihnachtszauber-Gelände verstärkt. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte bewachen die Eingangsbereiche. Die Zufahrt zum Haupteingang wurde mit Betonkästen blockiert. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen erklärt, gebe es keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdungslage, was sich aber auch nicht vollkommen ausschließen lasse.
Das ungewohnt große Polizeiaufgebot schmälert die gute Stimmung und die Freude der Besucher nicht. „Wir sind etwas beruhigter, dass so viel Polizei vor Ort ist," sagt Bruno Pazin aus Schaffhausen. "Man darf sich durch solche Vorfälle nicht verunsichern lassen. Wir haben gesagt, wir gehen erst recht zu solchen großen Veranstaltungen.“ Der Besucher aus der Schweiz schlendert gemeinsam mit seiner Familie über den Markt. Alexander Rombach aus Triberg findet es „schade, dass so ein Polizeiaufgebot sein muss."

In diesem Jahr sind es viele Besucher, die von der Weihnachtsstimmung in Großformat trotz vergangener Festtage nicht genug bekommen. Das Bild gleicht sich wie in den Vorjahren: Rund um die Triberger Wasserfälle leuchtet es weihnachtlich, nachmittags und abends gibt es Unterhaltungsprogramm mit regionalen und internationalen Künstlern auf drei Veranstaltungsebenen, und wenn es dunkel ist, sehen die Gäste eine Feuershow auf dem Wasserfall.
Der Weihnachtszauber ist eine der größten Kulturveranstaltungen zwischen Weihnachten und Neujahr in der Region. Die Organisatoren Thomas Weisser und Rainer Huber zeigen sich erfreut über die Resonanz auf die Großveranstaltung. Der Schnee, auf den viele der Besucher in der Schwarzwaldstadt gehofft haben, lässt aber weiterhin auf sich warten. Es soll zwar kalt, aber trocken bleiben.
Zu den Höhepunkten des Triberger Weihnachtszaubers gehört die Feuershow, die abends mehrfach gezeigt wird. Mitten auf dem tosenden Wasserfall spielt Feuerkünstler Saraph alias Hannes Schwarz mit dem Feuer. Dabei verarbeitet er den schweren Unfall, den der Künstler vor einem Jahr an dieser Stelle erlitt. Damals explodierte ein pyrotechnischer Effekt zum falschen Zeitpunkt und verletzte ihn schwer an der Hand.
Wer übrigens einen einzigartigen Blick von oben auf das weihnachtlich geschmückte Areal erhaschen will, kann das 20 Meter hohe SÜDKURIER-Riesenrad besteigen und mit der Gondel in die Lüfte gehen.
Zeiten und Preise
Der Triberger Weihnachtszauber ist bis Freitag, 30. Dezember täglich von 15 bis 21 Uhr geöffnet. Eintritt 15 Euro, ermäßigt 11 Euro. Kinder bis 8 Jahre sind frei. Wer mit dem Auto anreist, sollte dem Verkehrsleitsystem zu den Park & Ride-Parkplätzen folgen. Shuttlebusse fahren kostenlos im 15-Minuten-Takt. Besucher, die mit dem Baden-Württemberg-Ticket der Deutschen Bahn anreisen, erhalten den ermäßigten Eintrittspreis. Tipp der Redaktion: Die Feuershows am Wasserfall sind ab 18.30 Uhr weniger stark frequentiert. Das komplette Programm im Internet: www.triberger-weihnachtszauber.de (spr)