Das Wetter scheint nicht zur Ruhe zu kommen in unserer Region. Erneut gab es Starkregen, Hagel und Überschwemmungen. Wegen heftiger Gewitter im Südwesten sind viele Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei am Abend ausgerückt.
Einsätze in den Regionen Rottweil, Konstanz, Friedrichshafen und Tuttlingen
Fast 100 Einsätze wegen Unwetter hatte die Polizei laut eigener Angaben in den Landkreisen Rottweil, Konstanz, Tuttlingen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis am Montagabend zu bewältigen. Im Konstanzer Lagezentrum der Polizei und der Rettungsdienste gingen während des Unwetters eine Vielzahl von Anrufen ein.
Aus dem ganzen Präsidiumsbereich wurden aber keine Personenschäden gemeldet. Die meisten Einsätze lagen im Landkreis Konstanz, welchen das Unwetter ab etwa 20 Uhr erreichte. Besonders betroffen waren laut Polizei die Stadt Singen und die Gemeinde Hilzingen.
Dort wurden mehrere überflutete Straßen, umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller gemeldet. Schäden durch den Hagel wurden bei der Polizei nicht gemeldet. In zwei großen Einkaufszentren in Singen stand das Wasser allerdings auf mehreren hundert Quadratmetern bis zu fünf Zentimeter hoch.

Auch in Friedrichshafen wurden am Montagabend zwischen 20 Uhr und 23.30 Uhr insgesamt 75 Einsätze gemeldet. Das Unwetter sorgte für zahlreiche umgestürzte Bäume und den Teileinsturz einer freitagenden Halle.
25 Einsätze wurden bisher im Schwarzwald gezählt. Die Autobahn bei Bad Dürrheim musste zeitweise gesperrt werden – vor größerem Hagel blieb die Region aber zum Glück verschont.
Land unter hieß es zeitweise auch in Schwenningen – unsere Bilder zeigen die Situation vor Ort:
Leserreporter Frank Nachtwey machte diese imposanten Aufnahmen bei Liggeringen/Radolfzell:
Besonders betroffen war der Kreis Calw. Ein Sprecher der Polizei Pforzheim bestätigte der Deutschen Presse-Agentur überflutete Straßen, überlaufende Gullys und Erdrutsche in der Gemeinde Altensteig.

Der Sprecher des Kreisfeuerwehrverbands Calw, Udo Zink, sprach von ziemlich heftigen Überschwemmungen. Der Süden und Osten des Kreises seien besonders betroffen. Bäume lägen auf Straßen und Gleisen, Keller seien vollgelaufen. Die Leitstelle sei personell verstärkt worden. Er sprach von 150 Einsätzen in zwei Stunden. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Wie heftig die Schäden und Ausmaße des Unwetters sind, war zunächst unklar.
Großraum Stuttgart auch stark vom Unwetter betroffen
Auch der Raum Stuttgart wurde vom Unwetter getroffen. Allein in Stuttgart zählte die Feuerwehr vom Montagabend bis in den frühen Dienstag über 330 Einsätze. Anhaltender Starkregen führte dazu, dass etliche Tunnel in kürzester Zeit mit Wasser vollliefen.

An der Stuttgarter Staatsoper wurden Teile der Dachverkleidung abgedeckt. Zudem stürzten Statuen von ihrem Sockel. „Ich stehe unter dem Dach und werde ganz schön nass“, sagte der Intendant Viktor Schoner der dpa am Montagabend. Die Seitenbühne habe unter Wasser gestanden – teils sei der Regen über die Lampen ins Gebäude geflossen. 250 Gäste seien zur Zeit des Unwetters bei einem Liederabend in der Oper gewesen, niemand sei verletzt worden.

Die Deutsche Bahn meldete auf Twitter, dass ein Baum zwischen Stuttgart und Ulm auf dem Gleis liege. Fernverkehrszüge würden zurückgehalten und nach Möglichkeit umgeleitet.
Gäubahn wegen des Unwetters teilweise unterbrochen
Auch die Gäubahn sei vom Unwetter betroffen. Zwischen Horb und Rottweil sei die Strecke unterbrochen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Abend vor „teils extremem Unwetter“ im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb und vor Hagelkörnern mit einem Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern.
Von der Schweiz her ziehe ein weiterer Gewitterkomplex Richtung Bodensee und Oberschwaben – mit Großhagel und heftigem Starkregen von 30 bis 40 Litern pro Quadratmeter. Auch am Dienstag bleibt es also stürmisch und ungemütlich im Südwesten – vor allem ab Nachmittag. (dpa / SK)
