Konstanz
Kulturvermittler, Denkmalschützer und Ur-Konstanzer
2021 ist fast vorüber. Zeit sich zu erinnern – an die schönen Momente, in diesem Jahr. Und an die Menschen, die verstorben sind. In Konstanz gehören zu ihnen etwa Ali Mehmet Kocer, Mitbegründer der Türkischen SV Konstanz – er galt als Vermittler zwischen den Kulturen – der Denkmalschützer und Ur-Konstanzer Klaus Keller-Uhl oder der Architekt Alexander Friemel, dem Konstanz die Sonnenhaldeschule, die Rosenau, den Sanitärtrakt am Hörnle oder auch die Schule auf der Insel Reichenau zu verdanken hat.
Und auch der Sportsmann Günter Kraus verstarb im Februar im Alter von 77 Jahren. „Solche Menschen findest du heute nicht mehr oft“, sagen seine Weggefährten über ihn. (Zu den Nachrufen aus Konstanz)
Hochrhein
Geschäftsfrau, Naturschützer und ältester freier Mitarbeiter des SÜDKURIER
Sie waren so etwas wie die lokalen Felsen in der Brandung: Ulrike Holzwarth aus Waldshut-Tiengen, die sich zu Lebzeiten für die hiesige Wirtschaft und in der Kommunalpolitik starkgemacht hatte, Manfred Dietenberger, der in Waldshut-Tiengen, den Kreismieterverein gegründet und sich in der Gewerkschaft engagiert hatte, oder der Tierarzt Ulrich Spielberger.
Sie sind alle 2021 verstorben. Bleiben aber in Erinnerug. Zu den Nachrufen.
Schauspieler, Filmemacher, DJ
Viele haben ihn noch gut in Erinnerung. Den Schauspieler Peter Schell, der in der SWR-Serie „Die Fallers“ den „Bauern Karl“ gespielt hat, im Kanton Aargau aufwuchs und sich in der Nachsorgeklinik in Tannenheim in Villingen-Schwenningen engagierte. Er ist am 22. Juli verstorben.
Und auch vom Bad Säckinger Gusty Hifschmid, der sich als Musiker, DJ, Radiomoderator, Tauchlehrer oder Filmemacher immer wieder neu erfand, mussten wir in diesem Jahr Abschied nehmen. (Zu den Nachrufen aus der Region zwischen Laufenburg, Rickenbach und Rheinfelden)
Bodenseekreis
Metzgermeister und Klinik-Chef
Es gibt Nachrichten, die die Zeit für einen Moment stillstehen lassen. In Überlingen war das in diesem Jahr etwa, als Fridolin Zugmantel im September völlig überraschend gestorben ist. Der Tod des Metzgermeisters und des Mitbegründers der Schlachthofinitiative löste in Überlingen große Trauer aus. „Er war eine Seele von einem Menschen“ und „Frido war ein großes Vorbild für uns alle“, hieß es von seinen Weggefährten (Zum Nachruf).
Neben Fridolin Zugmantel verlor Überlingen in diesem Jahr auch einen wichtigen Unternehmer in der Region: Wolfgang Spang. Den Gründer der Birkle-Klinik, der neben der Rehaklinik für Orthopädie auch das Parkhotel Sankt Leonhard zu seiner heutigen Größe ausbaute und die Kurpark-Klinik in Überlingen gegründet hat.

Seine Tochter sagte dem SÜDKURIER: „Mein Vater war kein Traumtänzer, er war Schaffer, und seine Leidenschaft war es, Kliniken aufzuziehen.“ (Zum Nachruf)
Schwarzwald
Fußballer, Schäuble-Biograph und stadtbekannte Wirtin
Fast hätte er die Laufbahn von Hans-Peter Schütz beim SÜDKURIER begonnen. Damals, Anfang der 60er Jahre bewarb er sich um ein Redaktionsvolontariat beim SÜDKURIER, doch dem Chefredakteur kam etwas dazwischen. Nach kaum zehn Minuten Wartezeit stand Schütz auf und verabschiedete sich. Nach seinem Reinfall in Konstanz schlug er andere Wege ein, wurde Politikchef beim „Stern“, schließlich doch noch Kolumnist beim SÜDKURIER.
Auch eine Biografie über Wolfgang Schäuble schrieb der in Donaueschingen geborene und in diesem Jahr bei Berlin verstorbene Journalist. (Zum Nachruf)

Auch Villingens berühmteste Wirtin Gisela starb in diesem Jahr – den meisten war ihr Nachname Höfele auch gar nicht bekannt, war sie für viele doch einfach nur „Gisela“ von der Kultkneipe „Bistro“, wo sie Nachtschwärmer mit frisch gezapftem Bier und Wurstsalat versorgte. (Zum Nachruf)

Er war Fußballer durch und durch: Jose Garcia Perez, beliebt und respektiert bei vielen Jugendlichen. Im Mai ist der 71-jährige in Villingen gestorben. „Er war ein herzensguter Mensch, offen und ehrlich. Jose hat sich nicht verstellt“ und „großes Vorbild und Mentor zugleich, aber auf Augenhöhe und immer respektvoll“ – so beschreiben Weggefährten ihn. (Zum Nachruf)
Unternehmer und Ehrenbürger
Mitte des Jahres starb in Blumberg der Unternehmer und langjährige Kommunalpolitiker Stefan Scherer. „Er war ein Blumberger durch und durch, er hat sich an jeder Stelle, auf Landes-, Bundes-, Kreis- und kommunaler Ebene dafür eingesetzt, dass die Stadt sich vorbildlich entwickelt“ würdigte ihn Bürgermeister Markus Keller damals.

Und auch der ehemalige Justizminister Guido Wolf sagte über Scherer: „Sein Tod macht mich sehr betroffen.“ Stefan Scherer sei jemand gewesen, der immer genau hingeschaut hat. Und sich dann mit Leidenschaft für eine Sache eingesetzt habe. (Zum Nachruf)
Gedächtnis der Stadt Donaueschingen und Wohltäter von Vac
Herbert Bayer ist ein Zeitzeuge gewesen, der über die Vergangenheit und seine Zeit als 16-Jähriger Soldat (im Jahr 1945) lebhaft und differenziert erzählen konnte. Und er pflegte im kirchlichen wie auch im Bereich der Städtepartnerschaft angesiedelten Freundschaften. Die Partnerstadt Vác ernannte ihn zum Ehrenbürger und zum 90. Geburtstag, Anfang Februar 2019 stand als Gratulant höchstpersönlich der Erzbishof von Vác vor der Tür.

Am 23. Dezember 2021 ist er gestorben.
Pfullendorf
Zwei die ihre Heimat liebten
Völlig überrascht wurde die Öffentlichkeit vom Tod von Hubertus Klett, der am 27. April im Alter von 69 Jahren verstarb. Neben seiner Leidenschaft für die Jagd galt sein Interesse vor allem seiner Heimatstadt Pfullendorf. Viele Jahre war er Mitglied im Heimat- und Museumsverein und werkelte oft stundenlang im Bindhaus oder dem Alten Haus, führte Besucher durch die darin eingerichteten Museen und erzählte vom Leben der Menschen in Pfullendorf.
„Dieser Mann wird Pfullendorf fehlen“, würdigten viele Menschen Ekkehard Klaiber, der am 17. September im Alter von 85 Jahren verstarb und sich um seine Heimatstadt in vielfacher Weise verdient gemacht hat. „Hier sind meine Wurzeln, hier haben meine Vorfahren mütterlicherseits gelebt. Dafür lohnt es sich zu kämpfen“, beschrieb er in einem SÜDKURIER-Gespräch seine Motivation, sich für die Stadt und ihre Bürger zu engagieren. (Zu den Nachrufen aus Pfullendorf)