Es ist der 11.11., Martinitag und Startschuss des rheinischen Karneval. Auch für Schweizer Fasnachter ist der 11. November Ausgangspunkt der fünften Jahreszeit. Für das Schnapszahl-Datum gibt es viele Erklärungen, unter anderem gilt die Elf als närrische Zahl – jenseits der zehn Gebote beginnen Sünde und Völlerei.
Außerdem liegt der 11. November 40 Tage vor Winteranfang, kurz vor Weihnachten. Von da bis Mariä Lichtmess, dem frühesten Termin für den Höhepunkt der närrischen Zeit, sind es nochmals 40 Tage. Die Zahl 40 hat in der jüdisch-christlichen Tradition hohe Symbolkraft: 40 Tage Sintflut, 40 Tage Fastenzeit, 40 Jahre wanderte das Volk Israel durch die Wüste …
Im Südwesten geht‘s am Dreikönigstag los
Doch zurück zu Erfreulicherem! Für die schwäbisch-alemannische Fasnacht hat der 11.11. keine Bedeutung, sagt Volker Gegg, Pressereferent der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) auf Anfrage. Einige Narren würden den Tag für interne Vereinstreffen nutzen, aber „es gibt kaum öffentliche Veranstaltungen“. Richtung Karlsruhe, also dort, wo die Fasnacht eher vom Karneval geprägt ist, werde auch jetzt schon gefeiert.
Traditioneller Beginn der schwäbisch-alemannischen Fasnacht ist hingegen erst nach Ende der Weihnachtszeit. Am Dreikönigstag, dem 6. Januar, kündigen die Narren mit Karbatschen, Rätschen und Klepperle die Saison unter Getöse an.
Volker Gegg weist darauf hin, dass zwischen dem 11. November und dem Dreikönigstag auch in der Karnevals-Region nicht gefeiert werde. „Erst an Dreikönig startet auch der rheinische Karneval so richtig durch.“ In der schwäbisch-alemannischen Fasnacht wird im Anschluss dann mit Narrentreffen und Saalfasnachten auf den Schmotzigen Dunschtig hingefiebert. Ein paar Tage feiern, ist das Motto, bevor die Fastenzeit den Spaß verbietet.