Das Handy klingelt während des Gesprächs immer wieder. E-Mails ploppen auf dem Display auf. Menschen klopfen fragend an der Eingangstür des ehemaligen Restaurants Esme auf dem Münsterplatz.

Einen Wunsch haben alle, die an diesem Ruhetag den Kontakt zu den jungen Menschen suchen, die hier am Esstisch sitzen und die kommenden Tage besprechen: Sie möchten einen Tisch reservieren für diese oder kommende Woche – für den zweiten und dritten Teil einer exklusiven gastronomischen Besonderheit; Teil eins fand bereits vom 5. bis 9. Februar an gleicher Stelle statt.

Mona Hiermaier in der Küche des ehemaligen Esme – hier ist ihre temporäre kulinarische Heimat, ehe sie in zwei Wochen wieder als ...
Mona Hiermaier in der Küche des ehemaligen Esme – hier ist ihre temporäre kulinarische Heimat, ehe sie in zwei Wochen wieder als Privatköchin in der Republik unterwegs ist. | Bild: Andreas Schuler

Sie alle möchten sich kulinarisch verwöhnen lassen von einer jungen Frau, die in diversen TV-Kochshows mit ihrem Wissen und ihrer Kreativität am Herd ein Millionen-Publikum sowie sternedekorierte Promi-Köche wie Tim Raue oder Alexander Hermann begeistert hat. Sie möchten Mona Hiermaier erleben. Die 25-Jährige, die sie womöglich von den erfolgreichen Fernsehformaten „Die Küchenschlacht“ oder „The Taste“ kennen.

Das sind Mona Hiermaier und ihr Pop-Up-Restaurant. Video: Philipp Uricher

Ein Pop-Up-Restaurant für Konstanz: Wie Mona Hiermaier auf diese Idee kam

Seit drei Jahren lebt die junge Frau, die in Bayern geboren und in Villingen aufgewachsen ist, in Konstanz, „weil ich mit einer guten Freundin, die hier studiert hat, zusammenleben wollte.“ Von hier aus betreibt sie ihre Homepage www.monaliebtaroma.de, auf der sie ihre Liebe zum Kochen in Wort und Bild zum Ausdruck bringt und auf der man sie mieten kann – als Privatköchin für Feste und Feiern aller Art.

Ihr Terminkalender ist picke-packe-voll. „Doch genau für diese drei Wochen hatte ich noch Zeit“, erzählt sich lachend. „Es sollte also so sein, dass wir das hier umsetzen.“ Diese drei Wochen – insgesamt 15 arbeitsreiche Tage mit Gästen jeweils von Mittwoch bis Sonntag, in denen sie mit einer Handvoll Konstanzer Gastronomen auf dem Münsterplatz ein Pop-Up-Restaurant betreibt.

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Also ein temporäres Restaurant, das mit ausgefallenen, besonderen und ungewöhnlichen kulinarischen Konzepten die Szene einer Stadt bereichern möchte. Ein Konzept, mit dem sie nun auch die immerhin größte Stadt am Bodensee erobern möchten.

Im vergangenen Sommer übernahmen die Gastronomie-Unternehmer Marco D‘Arca, Martin Mure, Servet Karaaslan und Saliba Günes, die in Konstanz jeweils für sich bereits mehrere Häuser betreiben, das türkische Restaurant Esme am Münsterplatz.

„Wir wollten eine Neu-Ausrichtung“, erzählt Marco D‘Arca. „Haben es aber erst einmal so weiterlaufen lassen. Der Umbau beginnt nach der Fasnacht. Vorher hatten wir dann die Idee des Pop-Up-Restaurants mit Mona.“

Das Team des Pop-Up-Restaurants, jedoch ohne die Mitarbeiter der Küche (von links): Saliba Günes, Servet Karaaslan, Sandra Franke, Mona ...
Das Team des Pop-Up-Restaurants, jedoch ohne die Mitarbeiter der Küche (von links): Saliba Günes, Servet Karaaslan, Sandra Franke, Mona Hiermaier, Martin Mure und Marco D‘Arca. | Bild: Andreas Schuler

Mona Hiermaier möchte „Kulturen und Menschen miteinander zu verbinden“

Während der närrischen Hochzeit rund um den Schmotzigen Dunschtig und bis Aschermittwoch dient das Gebäude als Party-Location, in dem es Essen auf die Hand, Getränke und Musik mit Tanz geben wird – doch in dieser und noch in der kommenden Woche hat Mona Hiermaier noch das kulinarische Zepter in der Hand.

Mitarbeiterin Sandra Franke präsentiert die Tafel mit dem Menü der italienischen Woche. Speisekarten gibt es in dem Pop-Up-Restaurant ...
Mitarbeiterin Sandra Franke präsentiert die Tafel mit dem Menü der italienischen Woche. Speisekarten gibt es in dem Pop-Up-Restaurant nicht, die Mitarbeiter zeigen solche Tafel und stellen die Gerichte vor. Auch Mona Hiermaier sucht immer wieder den Kontakt zu den den Gästen, um Wünsche zu erfüllen und sich stetig zu verbessern. | Bild: Andreas Schuler

Es fing an mit dem Motto „Cucina Italiana“ – Lucia, die italienische Nonna, also Oma, von Marco D‘Arca sowie deren Freundin Zia Antonietta, stellten an einem Tisch direkt am Fenster im Restaurant ihre eigene Pasta her, viele, viele Menschen beobachteten sie täglich begeistert von der Straße aus und spendeten spontan Applaus. Mona Hiermaier und ihr Team kreierten daraus die leckersten italienischen Gerichte.

Zia Antonietta und Nonna Lucia bei der Herstellung ihrer hausgemachten Pasta. Video: Philipp Uricher

Wie ein Lauffeuer sprach sich dies in der Stadt herum – und schon hagelte es Reservierungen. In Woche zwei vom 12. bis 16. Februar steht das Thema „Fusion“ auf dem Programm. „Wir möchten die lateinamerikanische und die asiatische Küche miteinander verbinden“, erzählt Mona mit funkelnden Augen.

In der ersten Aktionswoche stellten diese italienischen Damen, Familie und Freundinnen von Betreiber Marco D‘Acra, ihre hausgemachte ...
In der ersten Aktionswoche stellten diese italienischen Damen, Familie und Freundinnen von Betreiber Marco D‘Acra, ihre hausgemachte Pasta her: links Zia Antonietta, rechts Nonna Lucia. Die Menschen schauten begeistert von draußen zu. Mona Hiermaier verarbeitete die Pasta zu Gerichten – von denen die Menschen nicht weniger begeistert waren. | Bild: Philipp Uricher

„Das liebe ich am Kochen: Kulturen und Menschen miteinander zu verbinden.“ Vom 19. bis 22. Februar wird sie mit ihrem Küchenteam, das sich aus in Konstanz tätigen Köchen zusammensetzt, regionale Produkte in einzigartige Gerichte verwandeln.

Öffnungszeiten und Reservierungen: 12. bis 16. Februar sowie 19. bis 22. Februar, 11.30 bis 14.30 und 17 bis 21.30 (warme Küche). Reservierungen: 07531/365004 oder per Mail: info@midce-gmbh.de