So richtig jung und so richtig alt, das gibt es auf der FDP-Liste für den Gemeinderat in Bermatingen eigentlich nicht, sagt Johann Dück. Und wirklich groß ist der Altersunterschied der beiden Kandidaten Johanna Dück (37) und Martin Heigle (49) tatsächlich nicht. Trotzdem sind beide in ganz unterschiedlichen Lebensphasen.
Neuer Lebensabschnitt und tiefe Wurzeln
Auf der einen Seite Johanna Dück. Die Teamleiterin und Entwicklungsingenieurin bei Airbus in Immenstaad ist erst im Dezember 2023 mit ihrem Ehemann aus Markdorf nach Bermatingen gezogen. Die beiden haben zwei Söhne im Kindergarten- beziehungsweise Grundschulalter und Kind Nummer drei soll noch vor der Gemeinderatswahl auf die Welt kommen. Der neue Lebensabschnitt mit der jungen Familie treibt Dück an, sich schon nach wenigen Monaten vor Ort um ein politisches Amt zu bewerben: „Da ist man schnell integriert und motiviert für die Kandidatur“, sagt Dück. „Wir finden Bermatingen lebenswert. Entsprechend will ich mich einbringen und mitgestalten.“
Martin Heigle hingegen ist schon tief verwurzelt in der Gemeinde. Er und seine Frau haben zwei Töchter, 17 und 14 Jahre alt. Seine Familie ist voll etabliert in Bermatingen. Der Geschäftsmann leitet die Firma MM Industry Solutions in Ahausen, die er vor sieben Jahren selbst gegründet hat. Für ihn sei es selbstverständlich, sich jetzt auch politisch zu engagieren. „Die Gemeinde hat es verdient, dass man sich einbringt“, sagt Martin Heigle. Deshalb bewirbt er sich nicht nur um einen Platz im Gemeinderat, sondern er kandidiert auch für den Ortschaftsrat in Ahausen. Heigle will „nicht nur schwätzen, sondern auch machen“.
Frischer Wind für den Gemeinderat
Der 49-Jährige möchte sich mit seinem Wissen als Unternehmer einbringen. „Auf Kommunalebene ist die Politik anders, als auf höheren Ebenen.“ Die Infrastruktur und Parkflächen in der Gemeinde seien für ihn als Selbstständigen ein wichtiges Thema. Martin Heigle sagt, er ist ehrgeizig und scheut sich nicht, auch mal zu kritisieren. Er betont aber auch, dass es ihm nicht darum gehe, seine Ansichten auf Gedeih und Verderb durchzuboxen.
Johanna Dück möchte als junge Mutter den Familien mehr Gehör im Gemeinderat verschaffen. „Momentan fehlt da aus meiner Sicht ein wenig der Anschluss an die Themen, die Familien betreffen.“ Möglichst viele Perspektiven, etwa aus Berufen und Altersgruppen, davon könne der Gemeinderat aus Sicht der beiden Kandidaten profitieren. „Ein frischer Wind schadet nirgends“, sagt Johanna Dück.
Für die Demokratie werben
Ihre Kandidatur, da sind sich Heigle und Dück einig, soll aber auch ein Zeichen sein. „Ich sehe schon die Tendenz, dass rechte Gesinnungen zu populär werden“, sagt Johanna Dück. Mit ihrem Engagement will sie entsprechend auch für die Demokratie werben.
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