Daisendorf in Zahlen, Daten, Fakten

  • Kreis: Bodenseekreis
  • Fläche in Hektar: 244
  • Bevölkerung: 1564
  • Einwohner pro km2: 641
  • Einpendler: 103
  • Auspendler: 676
  • Altersdurchschnitt: 48,9
  • Bildung: Schulverbund mit der Stadt Meersburg
Bild 1: So lebt es sich in Daisendorf
Bild: SK
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  • Mieten pro m² in Euro: 10,80
  • Kaufpreis pro m² in Euro: 4641
  • Bautätigkeiten: Die flächenkleinste Gemeinde des Bodenseekreises hat derzeit keine Bauplätze anzubieten.
  • Fernverkehr: nein
  • Regionalbahn: nein
  • Nahversorgung: ja
  • Schwimmbäder: nein
  • Gastro: ja
  • Pflegeheime/Seniorenzentren: nein
  • Hausärzte: nein
  • Kitaplätze: 40 Plätze Ü3 / 20 Plätze U3 / Ü3 Mo – Do 7.30 – 16.30 Uhr; Fr 7.30 – 13.30 Uhr / U3 Mo-Fr 7.30 – 13.30 Uhr – Betreuungsquote: keine Angabe
Blick über Daisendorf Video: Simon Conrads

Was man unbedingt über Daisendorf wissen muss

  • Im Verlauf ihres Jubiläumsjahres 2022 ist die Gemeinde schlagartig um 100 Jahre gealtert. Das kam so: Im Vorfeld des Feierjahres wollte man sich in den historischen Archiven noch einmal versichern, wann genau das Dorf aus der berühmten Finsternis des Mittelalters auftauchte. Und entdeckte Erstaunliches: Während man bisher vom 13. Jahrhundert ausging, fanden sich Dokumente, die Daisendorf erstmalig im frühen 12. Jahrhundert erwähnten. Und so feierte man statt des 800-jährigen dann umso lieber das 900-jährige Bestehen.
  • Das Wappen des Dorfes ist auf eigentümliche Weise zweigeteilt. Ist die Identität der Daisendorfer etwa gespalten? Links sieht man einen halben Reichsadler – Spötter sprechen vom halben Hähnchen -, und die rechte Seite füllt ein geteiltes rotes Kreuz. Wir lesen daraus: Das Dorf ist im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zwischen der Reichsstädtischen Obrigkeit Überlingens und der Herrschaft des Bistums Konstanz hin- und hergewandert, ohne dabei seine Selbstständigkeit dauerhaft einzubüßen. Und so steht das janusköpfige Wappen eher für die Fähigkeit der Daisendorfer, sich als winzige Kommune zwischen mächtigen Interessen mit Schläue und Kompromissbereitschaft ihre Souveränität zu bewahren.
  • Schon in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts hielt Elektrizität im Dorf Einzug, als in der Nachbarschaft noch jahrelang mit Petroleumfunzeln hantiert wurde. Wie kam‘s? Hugo Landauer, ein wohlhabender Industrieller, zog 1917 nach Daisendorf, um seiner Liebe zu Natur und Landbau zu frönen. Neben anderen Wohltaten spendierte er der Gemeinde einen Generator, der in den Bauernhäusern für elektrisches Licht sorgte. Inzwischen ist den Daisendorfern abermals ein Licht aufgegangen: Sie werden ihren wohltätigen Mitbürger – er starb im Jahr 1933 – demnächst mit einer Gedenktafel ehren.

Wie lebt es sich in Daisendorf, Herr Straub?

Heinrich Straub, Jahrgang 1956, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Der Forst- und Sicherheitsingenieur, seit 2022 im Ruhestand, lebt seit 40 Jahren im Daisendorfer Forsthaus, das er von der Markgräflich Badischen Verwaltung 1997 erwerben konnte. Seit vielen Jahren bestimmt er als Gemeinderat die Geschicke der Gemeinde mit.

Heinrich Straub vor der St.-Martin-Kapelle in Daisendorf, die im Bodenseeraum bekannt ist für ihre einzigartigen Fresken.
Heinrich Straub vor der St.-Martin-Kapelle in Daisendorf, die im Bodenseeraum bekannt ist für ihre einzigartigen Fresken. | Bild: Lippisch, Mona

Warum leben Sie in Daisendorf?

Ich habe mit meiner Frau als Förster 1983 das Forsthaus bezogen. Trotz meiner beruflichen Veränderungen konnten wir das Forsthaus behalten als Heimat für uns und unsere Kinder. Von Beginn an war ich kommunalpolitisch und zeitweise kirchlich engagiert und bin somit sehr eng mit dem Ort verbunden. Wir leben hier sehr naturnah und ruhig. Gleichzeitig kommen wir in den Genuss der vielfältigen infrastrukturellen und kulturellen Angebote.

Was würde Sie zum Umzug bewegen?

Vermutlich nur altersbedingte, starke Einschränkungen.

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Was überrascht Sie immer wieder?

Die landschaftliche Schönheit der Region ist für mich immer wieder etwas ganz Besonderes. Auch in Daisendorf gibt es viele Orte zu entdecken, zum Beispiel den Neuweiher, die Wälder, und man hat immer wieder neue Ausblicke auf den See und die Alpen. Und mich überraschen die einheimischen Menschen. Sie spiegeln in ihrer Art die Vielfalt der Region beeindruckend wider.

Was fehlt Ihnen noch zum absoluten Glück?

Wir Daisendorfer sind alle gefordert, um das typische Bild, das unseren Ort so lebenswert macht, für die Zukunft zu erhalten. Dazu gehören für mich die konsequente Ablehnung von beliebiger Vorstadtarchitektur und der Erhalt der ortstypischen Elemente. Die politische Eigenständigkeit, die wir hier haben, ist in dieser Gemeindegröße selten und sollte intensiver genutzt werden. Auch wünsche ich mir mehr engagierte Bürger in der Kommunalpolitik.