Einen Meilenstein nannte es Manfred Ströhle, Initiator der Bürgerinitiative (BI) „Schnelles Internet“, ein deutschlandweites Vorzeigeprojekt ist es allemal: Das gesamte Deggenhausertal kann bald mit bis zu 500 Megabit pro Sekunde im Internet surfen. Versprochen waren lediglich 200. Umso größer war die Freude bei der BI und der Gemeinde, als die Vertragspartner, das Stadtwerk am See mit Teledata, vor dem „Landgasthaus Linde“ in Oberhomberg das schnelle Internet per „Speed Test“ demonstrierten. Gleichzeitig wurde auch das Gasnetz in Oberhomberg und Unterhomberg sichtbar in Betrieb genommen.
114 Häuser nehmen Angebot an
Manfred Ströhle erinnerte an die Anfänge. Jede der neun Ortschaften im Deggenhausertal hatte einen Vertreter, der mit allen Bürgern sprach und weitergab, was innerhalb der Sitzungen der BI entwickelt wurde. „Mit dieser offenen Art sind wir gut gefahren.“ Bis auf ein Haus, das kein Internet benötigt, haben alle 114 Häuser flächendeckend das Glasfaserangebot angenommen und die Eigenarbeit für die Bürger sei überschaubar gewesen.

Lob für Einsatz von Bürgerinitiative, Partnern und Gemeindemitarbeitern
„Es ist ein einmaliges, besonderes Vorzeigeprojekt“, so Bürgermeister Fabian Meschenmoser. Dynamik habe die Aktion von Anfang an gekennzeichnet. Lediglich kleine Unwägbarkeiten wegen der Koordination bei Wasser- und Stromanschlüssen hätten das Vorhaben etwas verzögert. Manfred Ströhle bezeichnete der Bürgermeister als Kopf der BI: Er habe sehr viel dazu beigetragen, dass das Projekt zustande kam. Er dankte auch dem Stadtwerk am See und Teledata – sie haben die gesamte Glasfaserinfrastruktur kostenlos bereitgestellt – sowie den Mitarbeitern im Rathaus.
Auch für sie sei es ein einmaliges Projekt gewesen. Ihm sei kein anderes bekannt, das in solch kurzer Zeit so erfolgreich umgesetzt worden sei. Es sei nicht üblich, dass sich Bürger so schnell in technische Details einarbeiteten, schloss sich Mark Kreuscher vom Stadtwerk am See dem Lob an. „Die Gespräche mit Herrn Ströhle waren hartnäckig, aber erfolgreich“, erzählte er schmunzelnd und übergab an Dennis Außerhofer von Teledata, der live das schnelle Internetsignal demonstrierte.

Höhere Spitzenwerte als in der Stadt
Mehrere Familienmitglieder könnten mit den Spitzenwerten gleichzeitig surfen, Filme schauen oder spielen, erklärte er. Diese Werte seien die Zukunft, nicht mal Städte hätten sie. „Und hier handelt es sich um einen ganz normalen Hausanschluss“, betonte Ströhle.
BI baut Haupttrassen von Ort zu Ort
„Wahnsinn, der Zusammenhalt und die Menpower im Deggenhausertal. Das hat mich unheimlich fasziniert. Samstags stand immer die Arbeitsmannschaft mit der Schaufel in der Hand bereit“, zeigte sich auch Bauleiter Jürgen Schäfler beeindruckt vom Einsatz der BI, die die Haupttrassen von Ort zu Ort baut.
Arbeiten gehen auch im Winter weiter
Angeschlossen ist jetzt Oberhomberg. Die Arbeiten werden auch über den Winter talwärts fortgesetzt, die Geschwindigkeit ist wetterabhängig. Bis Ende des Jahres wird ein Großteil der Anschlüsse funktionieren, spätestens im Frühjahr sollen alle Häuser angeschlossen sein.
Zehn Kilometer ist das Glasfasernetz lang, das Gasnetz mit 20 Hausanschlüssen in Ober- und Unterhomberg erstreckt sich über 1,5 Kilometer. 75 Prozent beträgt hier die Anschlussquote. Mehr noch: Die Stromversorgungsleitungen und Stromhausanschlüsse wurden mit in den Graben verlegt, sodass die Stromleitungen auf den Dächern demontiert werden.