Frickingen – In jüngster Gemeinderatsitzung gab Cristina Aguirre als Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik einen Sachstandsbericht darüber, wie die vor einem Jahr beschlossene Nachhaltigkeitsstrategie bereits umgesetzt wird und was noch vorgesehen ist. Demnach ist geplant, einen Nachhaltigkeitsrat mit Vertretern aus Gemeinderat, Verwaltung, Bürgerschaft, Arbeitsgemeinschaften sowie aus Bildungseinrichtungen und Wirtschaft ins Leben zu rufen. Ein solches Gremium könnte bereits bei der zweiten Nachhaltigkeitswerkstatt gegründet werden. Diese von Cristina Aguirre und Roswitha Mc Leod moderierte Werkstatt findet am Freitag, 8. November von 16 bis 19 Uhr im Altheimer Benvenut-Stengele-Haus statt. Dort könnten auch zusätzliche Arbeitsgruppen gebildet werden.
Die Nachhaltigkeitsbeauftragte berichtete über das bestehende, große Engagement der Bürger. Außerdem stellte Cristina Aguirre die Option vor, sich durch das Unterzeichnen der Musterresolution „2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung“ in ein Netzwerk mit 258 Kommunen einzuklinken und sich zu einer nachhaltigen Entwicklung vor Ort zu bekennen. Darüber könne die Gemeinde beim Umsetzen der Frickinger Nachhaltigkeitsstrategie profitieren. „Es ist unsere Nachhaltigkeitsstrategie für Frickingen und dazu gehört, dass wir sie gemeinsam umsetzen“, unterstrich Bürgermeister Jürgen Stukle. Nachhaltigkeit müsse in allen Bereichen der Gemeinde mitgedacht werden. Deshalb habe der Gemeinderat die Handlungsfelder für ein zukunftsfähiges Frickingen bewusst nicht nur auf grüne Themen beschränkt, sondern auch an Nahversorgung, Bildung, soziales Miteinander und Mobilität gedacht. “Denn unser Handeln hier vor Ort hat eben auch Einfluss auf andere Teile der Welt“, sagte Stukle.
Was es neben der Partnerschaft mit einer Gemeinde des globalen Südens bisher schon an ehrenamtlichen AGs gibt und was sie umsetzen, darüber gab Aguirre ebenfalls Auskunft. So plane die AG Biologische Vielfalt zusätzlich zu essbaren Beeten und Pflanzentauschbörse einen Biodiversitätslehrpfad in Leustetten sowie das Vernetzen von Biotopen über das Geoinformationssystem GIS. Aguirre nannte die AG Energiewende, die unter anderem die Richtlinien für Freiflächen-Photovoltaikanlagen aufgestellt hatte, sowie die AG zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag und die neue AG Bildung für nachhaltige Entwicklung. In Letzterer stünden Frickinger Kitas plus Schule miteinander im Austausch, beispielsweise über das Gütesiegel Faire Kita. „Es hat sich viel getan in den Arbeitsgemeinschaften“, unterstrich Aguirre. Auch in der Verwaltung werde nachhaltiges Beschaffen umgesetzt, in Form von Recyclingpapier und ab 2025 über ökologische Reinigungsmittel. „Wir sind auf einem guten Weg“, resümierte Aguirre.