In der Häfler Innenstadt gibt es wieder rund 300 Möglichkeiten mehr, das Auto abzustellen. Einige wenige der Plätze im Parkhaus am See werden während der Restarbeiten noch benötigt. Die Sanierung der Tiefgarage ist jedoch nahezu abgeschlossen. Wie bei einem Vorort-Termin am Mittwoch von Norbert Schültke, Bereichsleiter Mobilität beim Parkhaus-Betreiber Stadtwerk am See, angekündigt, ist die Zufahrt seit Donnerstag wieder freigegeben.
An den Grund für die monatelange Sperrung erinnert inzwischen nichts mehr. Wo nach den Autobränden am 30. Dezember 2018 schwarzer Ruß klebte, strahlen und glänzen Wände, Decken, Böden und Geländer wieder. Und um das zu erkennen, sind inzwischen auch keine Baustrahler mehr erforderlich. Bei der Sanierung der Tiefgarage ging es allerdings um mehr als hier und da einen frischen Anstrich.

Alles neu also? Der Eindruck drängt sich angesichts der Bilder vom Jahresbeginn im Vergleich mit aktuellen Eindrücken auf. „Alles ist wie neu“, präzisiert Norbert Schültke. Tatsächlich neu ist etwa der Bodenabschnitt, über den alle ein- und ausfahrenden Autos rollen beziehungsweise – je nach Perspektive – die Decke über dem Bereich, in dem eine Etage tiefer drei Autos brannten. Hier war eine neue Tragkonstruktion erforderlich.
Tatsächlich neu sind Schültke zufolge außerdem beispielsweise die Brandmeldeanlage, die Kassenautomaten, stellenweise die Belagsschicht und rund drei Kilometer Kabel. Und auch für den Zustand „wie neu“ musste nicht nur kräftig geschrubbt werden. Schültke erinnert etwa an die „Zentimeterarbeit“, die schon wenige Tage nach dem Brand geleistet wurde.“ Alles sei im Allerkleinsten auseinander- und nach der Spezial-Reinigung wieder zusammengebaut worden. Wie schnell das gehen musste, verdeutlichen die in Teilen erneuerten Aufzug-Verkleidungen. „Da war die Korrosion so weit fortgeschritten, dass eine Instandsetzung nicht mehr vertretbar gewesen wäre“, so Schültke.
In Zahlen
Neueste Technik verbaut
Auf Vordermann wurden nicht nur Funktionalität und Optik gebracht. Unter anderem im Bereich der Ein- und Ausfahrterminals wurde bei der Gelegenheit technisch erneuert. Die Erfassung von Kennzeichen könnte hier bald Parkchips oder -karten verzichtbar machen. „Die Zukunft wird sein, dass man sich als Kunde registrieren und die eigenen Kennzeichen dabei angeben kann“, erklärt Schültke. Beim Ein- und Ausfahren werde das Kennzeichen dann erfasst und Kunden erhalten eine Rechnung für ihre Parkvorgänge. Testen will das Stadtwerk am See diese Neuerung im Laufe des kommenden Jahres zunächst mit Dauerpark-Kunden. Eine spätere Nachrüstung in den anderen Parkhäusern? Nicht ausgeschlossen.

Auch davon, dass wenige Schritte von den Schranken entfernt am 30. Dezember zwei Elektro-Autos in Flammen standen, zeugt nichts mehr, allerdings fehlen die Ladesäulen. Auch hier soll neue Technik zum Einsatz kommen, gefördert vom Bund, erklärt Schültke: Die Säulen, die bis in ein paar Wochen erwartet werden, sollen in der Zukunft eine Abrechnung nach Kilowattstunden ermöglichen.

Häfler wissen: Nach Abschluss einer Baustelle ist immer auch vor Beginn einer anderen. Eine neue Baustelle ist die Sanierung des Parkhauses Altstadt, die ab Januar fortgesetzt wird, aber nicht. 2018 sollten die Arbeiten eigentlich nur über Weihnachten pausieren, dann war die beauftragte Firma aber im Parkhaus am See gefragt. Alle hier beteiligten Betriebe machten eine „Express-Sanierung“ binnen rund zehneinhalb Monaten möglich, lobt Schültke.