Der Gesamt-Betriebsrat der ZF am Standort Friedrichshafen hat beschlossen, die für den 10. März angesetzten Betriebsversammlungen auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Grund: die mögliche Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus. „Die Gesundheit unserer Beschäftigten hat absolute Priorität“, teilte ZF-Betriebsratschef Achim Dietrich heute mit. Es gelte jetzt alle Infektionsmöglichkeiten zu verhindern oder zumindest zu verringern. „Eine Veranstaltung mit mehreren Tausend Leuten in einer eng bestuhlten Halle wollen wir nicht verantworten“, so Dietrich laut einer Pressemitteilung.
Betriebsrat erwartet bestmöglichen Schutz
Sein Kollege Franz-Josef Müller, Vorsitzender des Betriebsratsgremiums Z, ergänzt: „Wir als Betriebsräte fordern das Unternehmen dazu auf, gleichermaßen alles Menschenmögliche zu tun, um die Beschäftigten und deren Arbeitsumgebung bestmöglich zu schützen.“ Der Betriebsrat denke da vor allem an Bereiche, wo viele Menschen zusammenkommen, zum Beispiel in Meetings oder in Großraumbüros. „Gerade hier erwarten wir erhöhte Hygienemaßnahmen“, geht die Forderung an die Arbeitgeberseite.
Geschäftsreisen in Risikogebiete untersagt
Die ZF-Unternehmensführung hat bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen. So hat das Unternehmen Reiseverbote in die italienischen Regionen Piemont, Lombardei, Venetien und Emiglia-Romana ausgesprochen. Außerdem sind alle Dienstreisen nach China, Südkorea bis einschließlich 8. März verboten, bestätigt ein ZF-Sprecher gegenüber dem SÜDKURIER.
14-tägige Selbstquarantäne angeordnet
Jeder, der aus diesen Regionen von Geschäfts- oder Privatreisen zurückkehrt, darf das ZF-Werksgelände nicht betreten. Unabhängig von Symptomen sollen diese Mitarbeiter 14 Tage lang in Selbstquarantäne zu Hause bleiben und von dort aus im Home Office arbeiten. Wer aus dem Rest Italiens oder aus Japan kommt, ist laut ZF-Sprecher dazu angehalten, eine Selbstbeobachtung zu absolvieren. Sollten sie innerhalb von 14 Tagen nach ihrer Rückreise Fieber, Husten oder Atemnot entwickeln, müssen sie einen Arzt aufsuchen.